Egal ob Fußball, Tennis oder Golf - alle Ballsportarten benötigen ein Spielfeld. Die Größen variieren allerdings teilweise enorm. Im Tischtennis wird nur auf ein paar Quadratmetern gespielt. Ein Golfplatz wirkt dagegen mit mehreren hundert Quadratmetern teilweise so riesig wie eine Kleinstadt. Das habe aber einen logischen Grund, sagen fünf Physiker, die die Spielflächengrößen mehrerer Sportarten untersucht haben.
Auf den Spuren Galileo Galileis
Auf den ersten Blick könnte man an Regeln, Anzahl der Spieler oder Beschaffenheit des Balls als Indikator für die Größe eines Golfplatzes denken. Die Wissenschaftler um Caroline Cohen verwendeten bei ihren Forschungen ein anderes Maß. Die Reichweite des Spielgeräts sei demnach ausschlaggebend für die Bemessung des Spielfeldes.
Neu ist das Interesse an dem Thema nicht. Bereits der italienische Galileo Galilei (gestorben 1642) beschäftigte sich damit. Obwohl die ersten Golfer bereits Ende des 13. Jahrhunderts Lederbälle über Plätze trieben, galt Galileos Interesse nicht dem Golfsport, sondern allgemein der Ballistik.
Platzgröße wächst proportional zur Reichweite
Beim Golf wird der Ball oft über mehrere hundert Meter weit geschlagen. Eine Bahn sei immer länger als die Reichweite. Folglich ist eine Bahn länger als die Durchschnittsreichweite eines Abschlags. Ist die maximiale Reichweite eines Schusses berechnet, könne auch die Größe des Spielfeldes berechnet werden.
Da der Golfball aufgrund seiner Beschaffenheit im Vergleich zu anderen Sportarten am weitesten fliegen kann, erstreckt sich auch das jeweilige Loch am weitesten. Golf auf einem Fußballplatz zu spielen, würde im wahrsten Sinne den Rahmen sprengen.
Beim Golf gilt: Strategie vor Reflex
Für die Wissenschaftler gibt es zwei Kategorien, in die die untersuchten Ballsportarten eingeordnet werden können: Bei der ersten sind vor allem Präzision und Reflexe notwendig, die zweite Gruppe beschreiben sie als Zielsport. Zu dieser zweiten Gruppe zählt auch der Golfsport. Dort stehe das Erreichen eines Ziels, also das erfolgreiche Putten, im Vordergrund. Weniger wichtig sei das das schnelle, reflexartige Spiel, wie es beispielsweise beim Tennis gebraucht werde.
Alles leichter?- so wie es heute vorzugsweise im Fokus der Vereine, Betreiber und Golfindustrie steht, sollte seitens der Golfspieler, die den Sport schon lange betreiben und lieben massiver Widerstand entgegengesetzt werden.
Golf entwickelt seinen Reiz nicht zuletzt aus den vielen, dem einen oder anderen manchmal etwas kompliziert erscheinenden Regeln.
Die Abmessungen der Bahnen, der Löcher, teilweise unsinnige und den Spielablauf hemmende Sogenannte „Erleichterungen“ der Regeln (Vorwand: Beschleunigung des Spiels sind Irrwege und wirken häufig kontraproduktiv. Dadurch lassen sich vielleicht vordergründig einige Spieler gewinnen. Diese springen aber sicher über kurz oder lang wieder ab! Diese Leute haben das Wesen des schnellen Und damit fairen Spiels bis heute nicht begriffen und werden es auch in Zukunft nicht verstehen!
Was bringt ein größeres Loch? Der Spielerfolg wird doch nur entwertet. Oder soll es den Irrweg – die Fahne bleibt im Loch-Philosophie – korrigieren?
Die Fahne im Loch bringt ersten Unruhe ins Spiel und franst die Lochränder aus. Dann hier die Löcher größer machen ist einfach kurzsichtig. Vielleicht sollten sich manche traditionellere Golfclubs als Alleinstellungsmerkmal darauf verlegen ihre Anlagen nach den „alten Regeln“ zu spielen?
Macht die Schlägerköpfe der Driver kleiner, dann entwickeln auch diejenigen Plätze wieder ihren ganzen Charme u Schönheit.