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Golfregeln

Der Videobeweis im Golf wird abgeschafft

20. Nov. 2013 von Jacqueline Sauer in Köln, Deutschland

Tiger Woods bei der BMW Championship 2013 - er kassierte 2 Strafschläge mit Videobeweis.

Tiger Woods' Strafschläge bei der BMW Championship ließen die Diskussion aufflammen. (Foto: Getty)

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Der Videobeweis im Golf ist ab dem 1. Januar 2014 offiziell abgeschafft. Seit Tiger Woods bei der BMW Championship mithilfe von Aufnahmen eine Regelwidrigkeit nachgewiesen wurde und er zwei Strafschläge kassierte, wird eine Debatte um die Sinnhaftigkeit eines Videobeweises im Golfsport ausgefochten. Nun sind die Regelexperten der United States Golf Association (USGA) und des Dachverbandes R&A in der Frage zu einem Ergebnis gekommen: Künftig ist die Bestrafung nicht mehr zulässig, wenn die "Schandtat" nur mit technischen Hilfmitteln und nicht mit bloßem Auge sichtbar ist:

"Die neue Entschidung 18/4 bestimmt, dass, wenn weiterentwickelte technoligische Beweise (z.B. HDTV, digitale Aufnahmen oder visuelle Medien online, etc.) zeigen, dass ein Ball seine Position verlassen hat und an anderer Stelle wieder zur Ruhe gekommen ist, der Ball nicht für bewegt erachtet wird, wenn die Bewegung nicht zu diesem Zeitpunkt in vernünftigen Maße für das bloße Auge erkennbar war."

Der Streitfall Tiger Woods

Anlass der Diskussion und der nun beschlossenen Regeländerung ist der Streitfall Tiger Woods: Im September hatte Woods in Illinois bei der BMW Championship nachträglich zwei Strafschläge kassiert, weil Zuschauer angerufen hatten, denen beim Verfolgen des Turniers im Fernsehen ein Regelverstoß aufgefallen war. Der Weltranglistenerste hatte seinen Ball bewegt, als er ein davorliegendes Holzstöckchen entfernte, allerdings wurde der Regelbruch erst nach mehreren Betrachtungen in Zeitlupe sichtbar.

Im Oktober dann musste Woods erneut einstecken, denn Golfanalyst Brandel Chamblee bewertete seine Saison 2013 trotz der Auszeichnung zum Spieler des Jahres und ganzen fünf Siegen auf der PGA-Tour mit "ungenügend", weil er "hochmütig" mit den Golfregeln umgehe. Auch wenn Tiger Woods' Umgang mit dem Reglement sowie das Bewegen des Balles im Allgemeinen weiterhin ein Streitthema bleiben wird, hagelt es künftig für Verschieben des Balles nur noch dann Strafen, wenn die Bewegung auch ohne technische Hilfsmittel war.

Für und Wider Videobeweis

Bereits seit zwei Jahren war eine Regeländerung im Bezug auf den Videobeweis im Gespräch. Zwar können durch die Aufnahmen Regelbrüche aufgedeckt werden, doch die Problematiken sind nicht zu unterschätzen. So werden zum Beispiel im TV die führenden Spieler viel häufiger gezeigt, weshalb sie unter schärferer Beobachtung stehen, während die Fehler anderer Spieler seltener aufgezeigt und bestraft werden. Allerdings werden es die Zuschauer nicht schätzen, wenn von ihnen entlarvte Fehltritte nicht länger angezeigt werden dürfen und ungestraft bleiben.

"Es ist keine einfache Debatte. Das Thema ist umständlich, schwierig und heikel," meinte PGA Tour Commissioner Tim Finchem nach dem Fall Woods. Trotzdem wurde die Entscheidung zeitnah getroffen: Die nächste Edition der Golfregeln wird zwar erst 2016 veröffentlicht, aber die neue Regelung tritt bereits Anfang des nächsten Jahres in Kraft.

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