Der Golfsport in den USA wächst weiter. Immer mehr Golferinnen und Golfer erfassen ihre Scores, und kürzere Runden gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Gleichzeitig bleibt das Turniergolf für die meisten Spielerinnen und Spieler vergleichsweise gering. Die aktuellen Zahlen der USGA Golf Scorecard 2024 zeigen, wie aktiv amerikanische Golferinnen und Golfer sind, wie sich ihr Spielverhalten verändert und in welchen Bundesstaaten besonders viel Golf gespielt wird.
USGA 2024: So sieht der durchschnittliche Golfer in den USA aus
Golfer in den USA spielen im Durchschnitt 24 Runden pro Jahr, wobei die Mehrheit auf 18-Loch-Runden entfällt. Männer absolvieren durchschnittlich 20 Runden über 18 Löcher und 4 Runden über 9 Löcher, während Frauen im Schnitt 14 volle Runden und 6 verkürzte Runden spielen. Wer also mehr als zwei Runden pro Monat spielt, zählt bereits zu den überdurchschnittlich aktiven Golferinnen und Golfern.
Das durchschnittliche Handicap unterscheidet sich dabei zwischen den Geschlechtern. Männliche Spieler haben im Schnitt ein Handicap von 14,2, wobei die meisten in den Bereich 10,0 - 14,9 (26,7 %) fallen. Frauen liegen mit einem durchschnittlichen Handicap von 28,7 höher, die größte Gruppe bewegt sich zwischen 25,0 - 29,9 (19,7 %).
Golf wächst weiter: Mehr Spieler, mehr erfasste Scores
Die Zahl der Golferinnen und Golfer mit Handicap-Index ist 2024 auf 3,35 Millionen gestiegen – ein Wachstum von 6,3 % gegenüber dem Vorjahr. Seit 2020 ist die Anzahl sogar um 28,8 % gewachsen. Parallel dazu wurden im Jahr 2024 77,25 Millionen Scores eingereicht, ein neuer Rekord und ein Plus von 2,3 % gegenüber 2023.
9-Loch-Runden werden in den USA immer beliebter
Während die klassische 18-Loch-Runde weiterhin dominiert, zeigt sich ein deutlicher Anstieg bei den 9-Loch-Runden. Diese machten 2024 bereits 17,9 % aller eingereichten Scores aus, verglichen mit 13,9 % im Jahr 2020. Besonders neue Golferinnen und Golfer setzen auf kürzere Runden. Der Anteil der 9-Loch-Runden beträgt bei neuen Golferinnen 50,6 %, bei neuen Golfern 28,8 %.
Eine weitere Entwicklung: Neue Golfer starten mit höheren Handicap-Indizes als erfahrene Spieler. 432.700 neue Golfer haben sich 2024 erstmals für einen Handicap-Index registriert. Im Durchschnitt liegt das Handicap neuer männlicher Spieler bei 16,5 (verglichen mit 14,2 bei allen Spielern), während neue weibliche Spielerinnen mit 32,1 ein höheres Handicap als der Durchschnitt von 28,7 haben.
Golf-Hotspots: Wo in den USA wird am meisten gespielt?
Einige Bundesstaaten stechen mit besonders hoher Golf-Aktivität hervor. Florida führt mit 9,76 Millionen eingereichten Scores, gefolgt von Kalifornien (8,15 Millionen) und Texas (3,64 Millionen). Das Wetter spielt hier eine entscheidende Rolle: Florida, Kalifornien und Texas bieten nicht nur eine hohe Dichte an Golfplätzen, sondern auch ganzjährig gute Bedingungen, die es ermöglichen, deutlich mehr Runden zu spielen als in anderen Bundesstaaten.
Ein weiteres bemerkenswertes Detail: Mississippi hat den niedrigsten durchschnittlichen Handicap-Index in den USA, was darauf hindeutet, dass dort besonders viele erfahrene Golferinnen und Golfer unterwegs sind.
Freizeitgolf dominiert – Turniere bleiben die Ausnahme
Obwohl Turniere ein wichtiger Bestandteil des Golfsports sind, bleibt die Teilnahme daran eher gering. Nur 5 % aller eingereichten Scores stammen aus Wettbewerben.
Insgesamt haben 839.000 Golfer mit Handicap-Index in den USA 2024 an mindestens einem Turnier teilgenommen. Die Gesamtzahl der eingereichten Wettbewerb-Scores liegt bei 4,19 Millionen, was einem moderaten Wachstum von 281.000 gegenüber 2023 entspricht.
Dabei zeigt sich ein deutlicher Trend: 18-Loch-Runden dominieren weiterhin das Turniergeschehen, denn 82 % aller Turnierscores wurden über eine volle Runde eingereicht, während nur 18 % aus 9-Loch-Runden stammen.
