Der Sebonack Golf Club im "Big Apple" ist die Austragungstätte der diesjährigen US Women's Open. Ein Golfplatz, der Superlative verdient. Er liegt auf einem atemberaubenden Stück Land entlang der Küste von Long Island, das erste Loch spielt sich auf eine imposante Wasserfront zu, vom Grün hat man einen traumhaften Blick auf die Peconic Bay. Wenn dann auch noch Tom Doak und "The Golden Bear" Jack Nicklaus den Platz gestaltet haben, bleibt kaum ein Wunsch unerfüllt. Die perfekte Kulisse für das dritte Major der diesjährigen LPGA-Saison.
Auf dem besten Weg, Geschichte zu schreiben
Inbee Park hat erneut unter Beweis gestellt, warum sie aktuell die beste Golfspielerin der Welt ist. Nach ihren Siegen bei den ersten beiden Majors des Jahres kann sie an diesem Wochenende, bei der US Women's Open, einen weiteren Schritt machen, die dritte Spielerin in der LPGA-Geschichte zu werden, die alle Majors in einem Jahr gewinnt. Vor ihr haben dieses Kunststück nur Babe Zaharias 1950 und Sandra Haynie 1974 geschafft.
Park war vor der US Women's Open zuversichtlich. "Ich spiele im Moment das beste Golf meiner Karriere und ich versuche es am Laufen zu halten." Am ersten Tag des Turniers ist ihr dies eindrucksvoll gelungen. Schon früh auf die Runde gegangen setzte die Weltranglistenerste direkt die Marke, an der sich der Rest des Feldes in den folgenden Stunden messen sollte. Sechs Birdies spielte die Südkoreanerin, und nur ein Bogey stand dem entgegen. Mit fünf unter Par musste sie sich nach Runde eins nur einer Spielerin geschlagen geben.
Die Seoul-Sisters drehen auf
Vor Park lag am Ende des Tages nur ihre Landsfrau Ha-Neul Kim. Im vorletzten Flight auf die Runde gegangen blieb sie über die 18 Löcher bogeyfrei. Die 24-Jährige erwischte einen absoluten Sahnetag: Beachtliche sechs Birdies, zwei auf der Back Nine und vier auf der Front Nine, bescherten ihr nach einem starken Auftritt die alleinige Führung.
Einen Schlag hinter Park, zwei hinter Kim, sitzt den beiden eine weitere Südkoreanerin im Nacken: In-Kyung Kim. Die 25-Jährige erspielte sich mit 100 Prozent getroffenen Fairways und 16/18 Greens-in-Regulation, nach ihrem Bogey am vierten Loch, kontinuierlich Birdie-Chancen und konnte sechs dieser Möglichkeiten nutzen. Eine Birdie-Serie von Loch sieben bis zehn, zwei weitere Birdies auf den Löchern zwölf und 13 brachten sie zwischenzeitlich mit Inbee Park zusammen auf den ersten Platz. Erst das Bogey am letzten Loch, wo der Ball nach einer viertel Drehung ums Loch doch noch auslippte, ließ Kim auf -4 und den geteilten dritten Platz zurückfallen.
Bei ebenfalls -4 befinden sich nach Ende der ersten Runde die Amerikanerin Lizette Salas und die Schwedin Caroline Hedwall.
Masson mit solidem Auftakt, Gal muss bangen
Caroline Masson forderte ihre Fans auf ihrer Hompage unter der Woche auf, ihr die Daumen zu drücken. Nach dem verpassten Cut am vergangenen Wochenende war sie am ersten Tag der US Women's Open um Wiedergutmachung bemüht. Es sollte ihr gelingen. Obwohl ihre ersten neun Bahnen von zwei Bogeys eingerahmt wurden, konnte sie dazwischen drei Birdies notieren. Die hinteren neun Bahnen konstant in Par gespielt bedeutete die 71er-Runde einen geteilten 17. Rang und damit gute Möglichkeiten, in den oberen Plätzen mitzumischen.
Für die zweite deutsche Starterin, Sandra Gal (T81), wird es in der zweiten Runde darum gehen, den Cut zu schaffen. Im ersten Durchgang erwischte sie einen schwachen Start. Auf den ersten sieben Bahnen musste Gal drei Bogeys hinnehmen, bevor es so aussah, als hätte sie sich gefangen. Auf den Löchern acht und neun spielte sie jeweils das Birdie und schien den Down-Swing gestoppt zu haben, doch leider hielt dies nicht lange an. Das Bogey an der elften Bahn konnte die Rheinländerin an der 14 noch ausgleichen, doch eine weitere Bogey-Serie auf den letzten drei Löchern warf sie erneut weit zurück. Um am Wochenende dabei zu sein, muss am zweiten Tag eine deutliche Steigerung her.