Die erste Runde der US Open Golf 2023 sorgte schon früh für Furore. Rickie Fowler und Xander Schauffele notierten mit nur 62 Schlägen die beste Runde in der Geschichte der US Open. Martin Kaymer hatte hingegen mit Problemen zu kämpfen, während Scottie Scheffler mit einem Dreiputt am letzten Loch den Anschluss zur Spitze verpasste.
US Open 2023: Martin Kaymer hadert
Martin Kaymer fand sich am ersten Tag der US Open Golf 2023 noch nicht ideal zurecht. Im LA Country Club landete der Ball des US-Open-Siegers von 2014 des Öfteren abseits der Fairways, weshalb er insgesamt fünf Bogeys und ein Doppelbogey notieren musste. Dank zweier später Birdies reichte es am Ende noch für eine Runde von drei über Par. Der Mettmanner muss am zweiten Tag dennoch eine Schippe drauflegen, um den Sprung ins Wochenende der 123. US Open nicht zu verpassen. Für den ersten Tag reichte es aufgrund der allgemein niedrigen Scores nämlich nur für Platz 109.
Die 123. US Open stehen vor der Tür: Folgende Spieler treten in Los Angeles gegeneinander an
Doppelter US-Open-Rekord von Rickie Fowler und Xander Schauffele
Eine deutlich bessere Runde erwischte Rickie Fowler. Der US-Amerikaner startete von Bahn 10 weg furios mit Birdie-Bogey-Birdie auf seine Runde und konnte in der Folge noch drei weitere Schlaggewinne auf der ersten Kurshälfte für sich verbuchen. Ein zweites Bogey am 17. Loch verunsicherte ihn kein Stück. Auf den zweiten neun Bahnen blieb er gänzlich fehlerfrei, notierte fünf weitere Birdies und sicherte sich vor allem auf den Grüns zahlreiche Vorteile gegenüber seinen Kontrahenten. 4,52 Schläge gewann er beim Putting im Vergleich zum restlichen Feld. Er spielte mit 62 Schlägen und zehn (!) Birdies die beste Runde aller Zeiten bei einer US Open und die geteilte beste Majorrunde überhaupt. Branden Grace war bisher der einzige Spieler, der bei einem Major eine 62er Runde spielen konnte, so geschehen bei der Open Championship 2017.
No player has ever made 10 birdies in a #USOpen round.
Until now. pic.twitter.com/XejwLmr7A9
— U.S. Open (USGA) (@usopengolf) June 15, 2023
Für Fowler ist der frühe Erfolg umso süßer, nachdem er die letzten beiden US Opens aussetzen musste. Im vergangenen Jahr wartete er an der Spitze der Warteliste vergeblich auf einen Platz im Feld. "Es ist schön, wieder eine gute Position zu haben und wieder unter den Top 50 der Welt zu sein. Wir wollen natürlich weiter nach vorne und nach oben kommen. Das war ein langer Donnerstag im letzten Jahr." Da kommt die Rekordrunde natürlich umso gelegener. "Es war ein toller Tag. Ich hatte einen guten Start, habe 3 auf 10 gemacht und habe nie wirklich über einen Score nachgedacht oder darüber, was ich da draußen eigentlich machen wollte", sagte er. "Ich wusste, dass man hier draußen Birdies machen kann, aber man muss den Ball zuerst gut schlagen und ihn in Position bringen."
Aber Fowler war nicht der einzige Spieler, der an diesem Tag eine 62er Runde notierte. Auch Xander Schauffele spielte in Los Angeles groß auf und sicherte sich mit einer fehlerfreien Runde von acht unter Par ebenfalls den geteilten Platz. Wie gut die Runden der beiden Amerikaner wirklich waren, zeigt ein Blick aufs Leaderboard. Mit vier Schlägen Vorsprung kamen die beiden am frühen Nachmittag (Ortszeit Los Angeles) ins Clubhaus. Das war auch später in der Runde nicht mehr einzuholen.
Records were made to be broken!@RickieFowler and @XSchauffele's historic 62s earned them @Lexus Top Performance of the Day co-honors. #LexusGolf pic.twitter.com/1wOixIfefH
— U.S. Open (USGA) (@usopengolf) June 16, 2023
Aber ist das überhaupt US Open? Die Frage stand nach so phänomenalen Auftaktrunden natürlich im Raum bei einem Turnier, das sich damit brüstet, das schwerste Turnier das Jahres zu sein und sich darüber freut, wenn der Sieger sogar über Par ins Clubhaus kommt. Das war zum Beispiel auch Xander Schauffele bewusst: "Es ist nicht wirklich das, was man erwartet, wenn man bei den U.S. Open spielt. Aber der Affe sieht, der Affe tut. Ich habe nur Rickie auf dem Leaderboard zu verfolgt. Ich bin froh, dass er direkt vor mir war." Aber er macht Hoffnung auf ein Spektakel im Laufe des Turniers: "Warten Sie nur, bis die Grüns richtig hart werden. Das wird böse werden."
Rory McIlroy in Topform
Die beiden blieben nicht die einzigen Hochkaräter an der Spitze. Rory McIlroy und Dustin Johnson gehörten zu den Stars, die sich am ende des Tages noch in die Top 10 spielen konnten. So verlief das Ende der ersten Runde:
Scottie Scheffler und das 18. Loch, Jon Rahm zu weit links
Für Scottie Scheffler lief der erste Tag in Kalifornien lange Zeit gut. Obwohl der Masterssieger aus dem Vorjahr mit einem Bogey starten musste, ließ er sich in der Folge nicht aus der Ruhe bringen. Fünf Birdies fanden sich bis zum 17. Loch auf seiner Scorekare wieder, wodurch er im Leaderboard bis auf Rang 2 kletterte. Am 18. Loch musste der Texaner dann aber einen Dreiputt hinnehmen. Obwohl er bereits mit dem zweiten Schlag auf dem Grün des Par-4 landete, benötigte er am Ende fünf Schläge, um den Ball im Loch verschwinden zu lassen. Damit rutschte er im Leaderboard zwar ein wenig ab, hat mit drei unter Par und T7 aber immer noch eine gute Ausgangsposition für Tag 2.
Bei Jon Rahm lief es ein wenig schlechter. Der Spanier haderte während seiner Auftaktrunde vor allem mit seinen Eisenschlägen. "Zu weit nach links" hauten ihm seine Bälle immer wieder ab, weshalb er ab und an auf Nummer sicher ging. Am Ende kommt er mit drei Birdies bei zwei Bogeys dennoch mit eins unter Par vom Kurs zurück und bleibt an der Verfolgergruppe dran. Sepp Straka hat nach einer Even Par Runde gute Chancen aufs Wochenende. Der Österreicher kommt mit zwei Birdies und zwei Bogeys vom Kurs zurück und hält sich für den zweiten Tag alle Türen offen.