Am Ort seines US-Amateur-Triumphs von 2013 gewinnt Matthew Fitzpatrick die US Open 2022. Er sicherte sich den Sieg in einem spannungsgeladenen Titelkampf gegen Will Zalatoris und Scottie Scheffler, der bis zum letzten Loch noch offen war.
Matthew Fitzpatrick ist US Open Champion 2022
Matt Fitzpatrick war eine der Konstanten an diesem Finaltag. Als geteilter Führender gestartet, hielt er den Anschluss an Scottie Scheffler, als dieser brandheiß mit vier unter nach sechs Löchern alleine an der Spitze stand. Aber Fitzpatrick ließ sich nicht abschütteln und zog nach, sodass er sofort von den Fehlern Schefflers auf der Back Nine profitierte und die Führung übernahm. Der Engländer war selbst nicht vor Fehlern gefeit, auch ihn erwischte es an Loch 10 und 11 und das Rennen blieb spannend. Die Back Nine war gezeichnet von einem direkten Duell gegen seinen Flightparter Will Zalatoris. Der womöglich turnierentscheidende Moment ergab sich auf Loch 15, an dem Zalatoris mit einem Bogey zurückfiel und Fitzpatrick mit einem Birdie kurzzeitig zwei Schläge in Führung lag und das drei Löcher vor Turnierende.
When @MattFitz94 enters Brookline, he enters the history books.
The last time he played at The Country Club, he won the U.S. Amateur. Now, he's a #USOpen champion. pic.twitter.com/DZCNsr3MRG
— Golf Channel (@GolfChannel) June 19, 2022
Der 27-Jährige behielt die Nerven, selbst als er im gefährlichen Bunker der 18 lag. Mit sicherer Hand spielte er den Ball aufs Grün und bezeichnete den Schlag im Nachhinein als einen der besten seiner Karriere. Er brachte das Loch mit zwei Putts als Par zu Ende, aber Zalatoris hatte noch die Chance, ein Playoff zu erzwingen. Es waren nur Millimeter, um die der Birdieputt am Loch vorbeirollte und somit Fitzpatricks ersten Profi-Sieg in den USA besiegelte. "Es gibt nichts besseres, als ein Major als erstes Turnier hier in den USA zu gewinnen", verkündete der frischgebackene US-Open-Champion, als er die Trophäe in der Hand hielt. "Ich hatte heute so viel Geduld. Ich habe den ganzen Tag so solide gespielt." Die Geduld hat sich ausgezahlt.
Emotional feierte US-Open-Sieger Matt Fitzpatrick seinen ersten Major-Erfolg. Rory McIlroy gratuliert als einer der ersten. Die besten Bilder.
Spannung bis zum letzten Putt
Will Zalatoris wird noch weiter auf seinen ersten großen Sieg in Amerika warten müssen. Nach einem schlechten Start mit zwei Bogeys auf den ersten drei Löchern kämpfte er sich zurück an die Spitze des Majorturniers, brachte sich aber mit Fehlern auf den letzten Löchern um die Chance, mit Fitzpatrick mitzuhalten. Der geteilte zweite Platz erweitert die phänomenale Majorbilanz des 25-Jährigen, der nicht nur bei der PGA Championship 2022 schon Zweiter wurde, sondern bei neun Majorteilnahmen sechs Top-10-Platzierungen vorweisen kann.
Zalatoris teilt sich den zweiten Platz mit Scottie Scheffler. Der Weltranglistenerste lauerte auf der Back Nine auf seine Chance, nachdem er die Führung mit seinen einzigen beiden Schlagverlusten an Loch 10 und 11 verloren hatte. Mit einem Birdie an der 17 übte er noch einmal Druck aus, die 67er Runde reichte letztendlich aber nicht für seinen zweiten Majorsieg.
Starke Finalrunden und vereitelte Chancen
Hideki Matsuyama spielte am Finaltag die beste Runde des Turniers. Der japanische Masters-Champion blieb am Sonntag bogeyfrei und kam nach 65 Schlägen ins Clubhaus. Das ist nicht nur die Bestmarke bei der US Open 2022, sondern auch der beste Score beim zweitältesten Majorturnier im Golfsport seit sieben Jahren. Zuletzt hatte Adam Scott 2015 eine bogeyfreie US-Open-Finalrunde mit 64 Schlägen beendet.
Rory McIlroys Hoffnungen, seine Majorsieg-lose Zeit zu beenden, fanden am Finaltag schnell ein Ende, als auf jedes Birdie auf der Front Nine ein Bogey folgte. Diese Achterbahnfahrt konnte er erst auf der Back Nine beenden, aber die Spitze war zu weit davon gezogen, um noch ernsthaft um den Sieg mitkämpfen zu können. Mit zwei Birdies auf der 14 und 15 und einer, wenn auch nicht genutzten Birdiechance an der 18, gelingt zumindest noch ein Platz in den Top 5.
Auch Titelverteidiger Jon Rahm spielte im Titelkampf keine Rolle mehr, nachdem ihm auf der Front Nine die Birdies fehlten. Während er die ersten beiden Runden insgesamt vier unter Par gespielt hatte, beendete er die Finalrunde mit 74 Schlägen und das Wochenende insgesamt mit fünf über Par.