Eine gute Runde definiert sich in Winged Foot an diesem Wochenende durch deutlich andere Scores, als man es gewohnt ist. Für eine US Open aber gehört sich das beinahe so. Stephan Jäger und Bernd Wiesberger, die es als einzige deutschsprachige Spieler ins Finale geschafft haben, kommen mit ihren Runden von 73 beziehungsweise 74 Schlägen sogar noch einigermaßen milde davon und platzieren sich im Mittelfeld.
Stephan Jäger im Mittelfeld der US Open 2020
Stephan Jägers ersten Turnierrunden zeichneten sich dadurch aus, dass er große Schlagverluste verhindern konnte, beziehungsweise sie wieder ausgleichen konnte, wenn sie passierten. Am Moving Day fehlte ihm diese Fähigkeit, was ihn aus dem Rennen um eine Topplatzierung warf. Im Finale zeigte er aber erneut, dass er Winged Foot durchaus in Schach halten kann.
Die ersten fünf Löcher, die die Spieler insgesamt deutlich mehr Schläge kosten, als der gesamte Rest des Platzes, spielte Jäger mit Even Par und notierte dank eines glücklichen Bounce und eines starken Putts ein Birdie an Loch 6. Zwei schiefe Abschläge an den folgenden Löchern kosteten den 31-Jährigen seine ersten Schläge an diesem Tag, doch mit einem weiteren Birdie glich er erneut zu Even Par aus und ging damit auf die Back Nine - nicht selbstverständlich an diesem Finaltag.
Auf der Back Nine, wo es vielen Spielern einfacher fiel, Birdiechancen zu nutzen, konnte der Münchener keine Schläge gutmachen. Dafür rettete er mit einem Putt aus zwölf Metern das Par an Loch 10 und betitelte dies als "die beste 3 meines Lebens." Das Bogey an Loch 14 nach einem Ausflug in den Bunker war zu verkraften, das Doppelbogey an der 18 aber war es, das seinen Score deutlicher in die Höhe trieb, ohne eine Chance, es im Nachhinein wieder auszugleichen. Sein zweiter Schlag verirrte sich weit nach links neben die Bahn. Von dort aus traf er das Grün nicht genau und legte noch einen Dreiputt auf dem pfeilschnellen Grün oben drauf. Nach einer 73er Runde beendete Jäger das Turnier im Mittelfeld mit einem Gesamtscore von 13 Schlägen über Par.
Bernd Wiesberger mit Eagle
Bernd Wiesberger liegt am Ende des Turniers bei insgesamt 15 Schlägen über Par. Dem Österreicher gelang es nicht ganz so gut, die Schlagverluste fern zu halten, dafür konnte er mehr Schläge für sich gewinnen. Highlight seiner Runde war dabei eindeutig das Eagle an Loch 6. Zu diesem Zeitpunkt lag er bereits drei Schläge über Par. Er schlug den Ball vom Abschlag an den Rand des Grüns des kurzen Par-4, an dem die Fahne weit vorne gesteckt war. Er musste "nur" noch aus fünf Metern einlochen, um zwei Schläge wieder gutzumachen. Es war eines von nur vier Eagles, die bis zur Mitte des Tages gespielt wurden.
An Loch 8 begann Wiesberger eine Bogeyserie von drei Schlagverlusten, die er mit einem Birdie an Loch 12 unterbrach. Besonders bitter war darunter das Bogey an der 10, wo ihm der Parputt auslippte. Zwei weitere Schlagverluste notierte er noch, bevor er mit einem Birdie am letzten Loch immerhin einen versöhnlichen Abschluss fand.
Der Finaltag der US Open 2020 bot wieder traumhafte Bilder. Hier sind die Besten.