Das Warten hat bald ein Ende. Mit der US Open 2021 steht in wenigen Tagen das nächste Major auf dem Programm. Vom 17. bis 20. Juni treten die besten Golfer der Welt im Torrey Pines in San Diego, Kalifornien an, um die begehrte Trophäe in den Himmel zu recken. Wir zeigen auf wen sollte man besonders achten sollte?
Bryson DeChambeau - Der Titelverteidiger
Ehre, wem Ehre gebührt. Der Favoritencheck muss natürlich mit dem Titelverteidiger beginnen. Bryson DeChambeau lieferte im vergangenen September eine überragende Leistung ab und sicherte sich den Titel mit sechs Schlägen Vorsprung auf den Zweitplatzierten Matthew Wolff. Der Schlüssel zum Erfolg: seine Konstanz über die vier Runden. Stehen die Chancen des Long-Hitters neun Monate später wieder ähnlich gut?
Insgesamt liest sich seine Bilanz sehr gut. Zwei Siege - darunter auch der US Open-Triumph im September - und vier weitere Top-10-Ergebnisse. Jedoch läuft es seit seinem geteilten dritten Platz bei der Players Championship nicht mehr ganz so gut. So erreichte der Texaner bei seinen letzten sechs Auftritten auf der Tour nur noch einmal die ersten Zehn und ein weiteres Mal die Top-20. Dennoch zeigte die Formkurve des Kaliforniers beim Memorial Tournament mit T18 wieder nach oben.
Zum 121. Mal treten die besten Golfer der Welt bei der US Open Championship an. Das sind die Spieler.
Dustin Johnson - Wenn nicht jetzt, wann dann
Einen Namen, den man nie außer Acht lassen darf, ist Dustin Johnson. Auch wenn er sich seit Ende Februar in einem Formtief befindet, hat er zu Beginn der Saison gezeigt, dass er konstant auf einem hohen Niveau spielen kann. Nun muss er zeigen, dass er auch auf den Punkt zur Bestleistung zurückkehren kann. Bei der US Open belegte er T6 und bei der Houston Open T2, bevor er dann das Masters gewinnen konnte. Die Vorzeichen stehen gut, zumal er letzte Woche bei seinem Heimspiel auf dem Congaree Golf Course phasenweise zu überzeugen wusste.
Collin Morikawa - Die Momentum-Spieler
Nichts ist wichtiger als mit einem guten Gefühl zu einem Major anzureisen. Ein Spieler, der momentan konstant gute Leistungen abliefert, ist Collin Morikawa. Bei seinen letzten fünf Turnieren auf der Tour erreichte er immer die Top-20, dreimal sogar die Top-10. Den Sieg beim Memorial Tournament verpasste er vor wenigen Tagen denkbar knapp, als er sich erst im Playoff Patrick Cantlay geschlagen geben musste. Zudem hat er bei der US Open etwas geradezurücken, da er im vergangenen September den Cut verpasste.
Phil Mickelson - Die Grand Slam Chance
Phil Mickelson könnte in dieser Woche historisches erreichen. Der älteste Spieler, der ein Major-Turnier gewinnen konnte, schickt sich an den Grand Slam zu gewinnen. Doch wie gut stehen die Chancen des 50-Jährigen wirklich?
Klar, sein Sieg bei der PGA Championship ist nicht einmal einen Monat her, jedoch war es auch seine bisher einzige Top-10-Platzierung in dieser Saison. Bei 44% seiner Turniere verpasste er den Cut und nur drei Mal erreichte er die Top-25. Aber nichtsdestotrotz, muss man Mickelson immer auf der Rechnung haben. Die Chance auf den Grand Slam wird ihm sicherlich eine Portion Extramotivation geben und sollte er tatsächlich bis zum Ende um den Sieg mitspielen können, wird ihm die Unterstützung der Fans sicher sein!
Jon Rahm - Jetzt erst recht
Wir alle haben die Bilder von vor zwei Wochen noch im Gedächtnis, als Jon Rahm mit sieben Schlägen Vorsprung seine dritte Runde beim Memorial Tournament beendete und anschließend vom Turnier, aufgrund eines positiven Corona-Tests, zurückziehen musste. Dadurch dürfte sich beim Spanier einiges an Enttäuschung und vielleicht auch Wut angestaut haben. Sollte Rahm es schaffen seine Form vom Memorial aufrecht zu erhalten und die Geschehnisse in zusätzliche Motivation umzuwandeln, dann wird auch mit ihm bei den US Open zu rechnen sein.
Zudem kommt der Aspekt, dass Rahm noch kein Major gewinnen konnte, obwohl er schon seit Jahren zur absoluten Weltspitze gehört. Die Zeit ist reif für den Spanier.
Jordan Spieth - Konstant gut
Ein weiterer Geheimfavorit ist vielleicht Jordan Spieth. Drei Top-10-Platzierungen und eine Top-20-Platzierung bei seinen letzten fünf Turnieren sprechen eine eigene Sprache. Wenn Spieth in Fahrt kommt, hat er in letzter Zeit bewiesen, dass er um den Sieg mitspielen kann. Bei der Charles Schwab Challenge fehlten zwei Schläge auf den Sieger, beim Masters Turnier lag er am Ende drei Schläge zurück. Spieth kennt außerdem das Gefühl eine US Open zu gewinnen und nicht nur aufgrund der Konstanz ist Spieths Ausgangssituation auch mit der von Morikawa vergleichbar. Denn a der 27-jährige verpasste den Cut bei der letzten Austragung der US Open.
Brooks Kopeka - Wenn der Cut gelingt, immer vorne dabei
Schaut man sich die bisherige Saison von Brooks Koepka an, scheint es für ihn eigentlich nur zwei Optionen zu geben. Option eins: er kommt nicht zurecht, ihn plagen Verletzungsprobleme und er verpasst den Cut. Option zwei: ihm gelingt der Sprung ins Wochenende und eine Platzierung unter den ersten Zehn.
Sieben Mal überstand der 31-jährige den Cut, fünf Top-Ten-Platzierungen standen am Ende zu Buche. Andererseits verpasste Koepka auch schon fünf Cuts, unter anderem beim Masters Turnier im April. Also: Sollten Sie Koepka noch am Wochenende spielen sehen, dann stehen die Chancen hoch, dass er ganz vorne angreifen kann.
US Open 2021 - Favoriten en masse, oder vielleicht doch ein Überraschungssieger
Natürlich kann man vor jedem Turnier spekulieren, wer zum Favoritenkreis gehört. Natürlich hätten wir hier auch Justin Thomas, Rory McIlroy oder Xander Schauffele aufführen können. Doch - und gerade das ist das schöne am Golfsport - jedes Turnier muss erst einmal gespielt werden und eine gute Platzierung in der Weltrangliste hat noch niemanden zum Sieg geführt, im Gegenteil, eine vermeintliche Favoritenstellung kann einen Spieler auch lähmen.
Frei aufspielen können dagegen die Spieler, die sonst keiner auf der Rechnung hat. So bleibt abzuwarten, ob wir in dieser Major-Woche nicht vielleicht auch mit einem Überraschungssieger zu sehen bekommen. Die Antwort erfahren wir am Sonntag auf dem 18. Grün des Torrey Pines South Course.
