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Masters

Spieth „quadrupelt“ erneut, McIlroy ist damit Top-Favorit

07. Apr. 2017 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Jordan Spieth erlebt zum Auftakt des US Masters Tournament ein Deja-vu, Rory McIlroy wird zum neuen Favoriten.

Jordan Spieth erlebt zum Auftakt des US Masters Tournament ein Deja-vu, Rory McIlroy wird zum neuen Favoriten. (Foto: Getty)

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Es war ein wackliger Start, und dennoch zeigte sich Rory McIlroy nach seinem Even-Par-Umlauf ziemlich aufgekratzt: „Wenn mir jemand auf dem zehnten Tee eine 72 angeboten hätte, dann hätte ich ihm beim Dankeschön wohl die Hand abgerissen.“ Nach 39 Schlägen für neun Löcher erzielte der Nordire auf der 13 sein erstes Birdie, ließ auf den Löchern 15 und 16 zwei weitere Schlaggewinne folgen und war hernach froh, „dass die ,Green Jackets‘ nicht schon donnerstags vergeben werden“. Immerhin ist der vierfache Majorsieger und Karriere-Grand-Slam-Anwärter jetzt mit einer Quote von 11:2 alleiniger Favorit vor dem führenden Charley Hoffman (13:2).

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Ursprünglich musste sich McIlroy diese Position mit Dustin Johnson und Jordan Spieth teilen, doch „D.J.“ ist nicht mehr dabei, und Spieth entwickelt beim Masters eine fatale Vorliebe für „Quadruplebogeys“. 2016 kostete ihn der Kollaps auf Loch 12 die Titelverteidigung, gestern überstand der Texaner „Golden Bell“ zwar mit einem Par, landete dafür aber auf der 15 zwei Mal im Wasser und brauchte neun Schläge, um den Ball im Loch unterzubringen. Mit 75 spielte er die schwächste seiner bisherigen 13 Masters-Runden.

Charley Hoffmans „Traumrunde“ erschwert Cut

Grandioser Start: Mit seiner 65er Auftaktrunde ist Charley Hoffman der erste Spieler seit Jack Burke Jr. 1955, der beim Masters nach Runde eins mit vier oder mehr Schlägen führt. Dabei spielte der 40-jährige Kalifornier Birdies auf allen Par-3-Löchern und sprach hernach von einem „Traum“. Für die Konkurrenz freilich könnte Hoffman zum Alptraum werden, wenn der einstige „Vokuhila“-Träger auch heute klar unter Par spielt. Denn ins Wochenende kommen neben den Top-50-Akteueren nur Spieler, die innerhalb von zehn Schlägen Distanz auf den Spitzenreiter liegen. Zu den Spielern auf der momentan imaginären Cutlinie von +3 gehört übrigens auch Bernhard Langer.

Russell Knox lobt seine Mutter

Erkenntnis: Der Spruch des Tages kam von Russell Knox. „Meine Mom hätte heute besser gechippt als ich“, sagt der Schotte nach seiner 76er Auftaktrunde.

Jack Nicklaus länger als Gary Player

Longest Drive: Beim gestrigen Eröffnungs-Zeremoniell trugen die Ehrenstarter Jack Nicklaus und Gary Player bei aller Reverenz an den verstorbenen Arnold Palmer auch ein kleines Privatduell um den längsten Abschlag aus. 2016 hatte Player den „Goldenen Bären“ ausgedrived und Nicklaus damit aufgezogen, nun revanchierte sich der 18-fache Majorsieger – auch dank der Hilfe von Rory McIlroy – mit einem famosen Hieb leicht links aufs Fairway, während Player ein wenig nach rechts verzog. Auch wenn der Südafrikaner ein Unentschieden reklamierte: Nicklaus‘ Ball lag vorne.

Es bleibt windig beim Masters

Wetterbericht: Fred Couples hat „Augusta National noch nie so erlebt“. Adam Scott sprach von „grenzwertigen Bedingungen“ und war froh über den etwas regenweichen Platz, „wer weiß, was wir sonst gespielt hätten“. Auch am zweiten Turniertag wird‘s heftig wehen. Die Meteorologen sagen Windgeschwindigkeiten von mehr als 30 km/h voraus, dazu Temperaturen von allenfalls um die 15 Grad. Damit dürfte das Masters, bei dem viele hohe Schläge gespielt werden müssen und die Akteure nur selten Gelegenheit haben, den Ball flach zu halten, auch heute ein wenig zur Windlotterie werden.

Phil Mickelson: „Ich liebe diese Bedingungen“

Windiger Typ: Einer freut sich über die aktuellen Witterungsbedingungen. „Ich liebe solches Wetter“, sagte Phil Mickelson nach seiner Auftakt-71. „Der Wind erhöht die Fehlerquote, und es gibt etliche Spieler, denen es an Erfahrung mit diesem Kurs fehlt.“ Nicht so dem dreifachen Träger des „Green Jacket“: „Lefty spielt sein 25. Masters, und mit einem neuerlichen Sieg wäre der 46-Jährige ältester Augusta-Champion aller Zeiten. Den Rekord hält derzeit noch Jack Nicklaus durch seinen späten Triumph von 1986.

Bubba Watson puttet mit Damaszenerstahl

Scharfes Instrument: Bubba Watson tritt beim Masters mit einem neuen Putter seines Ausrüsters Ping an. Die Sonderanfertigung ist aus zig-fach gefaltetem Damaszenerstahl geschmiedet, so wie er bei Samurai-Schwertern und besonders edlen Messern verwendet wird. Damit lassen sich dann auch solche Putts verwandeln:

„D. J.“ und die „idiotischen Golfer-Verletzungen“

Mitgefühl: Der Masters-Rückzug von Dustin Johnson nach seinem Treppensturz hat bei seinen Kollegen viel Resonanz ausgelöst. „Das ist eine große Enttäuschung, für jedermann. Vor allem, wenn es wegen eines so idiotischen Unfalls ist“, sagt Adam Scott stellvertretend. „Golf Digest“ hat prompt ein Ranking der „bescheuertesten Golfer-Verletzungen“ zusammengestellt. Darunter Phil Mickelsons Beinbruch 1994 beim Skifahren, Tiger Woods‘ Rückenschmerzen 2013 wegen eines zu weichen Hotelbetts, Jim Furyks Halsmuskelzerrung 2006 beim Zähneputzen, Robert Garrigus‘ Schulterverletzung nach einer Siegerfaust 2011, Thoma Levets Beinbruch, als er 2011 nach dem Gewinn der French Open in einen See sprang, und natürlich Rory McIlroys Bänderriss 2015 beim Fußball.

Rentner-Ehepaar trotzt Augusta National

 

Das Haus der Thackers steht mittlerweile ziemlich isoliert am Rande des Augusta Nation Golf Clubs.

Das Haus der Thackers steht mittlerweile ziemlich isoliert am Rande des Augusta Nation Golf Clubs. (Foto: Screenshot Google Maps)

Zum Schluss: Es gibt da dieses letzte Dorf, das im ganzen besetzten Gallien den Römern trotzt, „Asterix“-Fans wissen, wovon die Rede ist. So ähnlich sieht‘s auch bei den Thackers in Augusta aus. Das Rentnerehepaar, beide in den 80ern, widersetzt sich seit Jahren den noch so millionenschweren Offerten des Augusta National Golfclub, sein Einfamilienhäuschen 1112 Stanley Drive zu verkaufen. Rundherum hat der Masters-Club hinter dem nordwestlichen Ende seines Geländes zwischen alter und neuer Berckmans Road und der Washington Road schon alles eingesackt, für insgesamt rund 40 Millionen Dollar, und Parkplätze draus gemacht, ließ sogar ein Dutzend ausgewachsene Bäume pflanzen, um das störende Haus zu „tarnen“.

So sitzen Elizabeth und Herman Thacker denn während der Masters-Woche in einem Meer aus Autos und sagen: „Das ist unser Zuhause. Wir lieben es.“ Und sogar Enkel Scott Brown, selbst Golf-Professional und 2013 Gewinner der Puerto Rico Open auf der PGA Tour, betont: „Falls sie mir das Haus vererben, wird Augusta National es niemals kriegen.“

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