Die letzten Wochen und Monate berichteten Schlagzeilen nicht über Bryson DeChambeaus starke Leistungen, sondern über seine zahlreichen gesundheitlichen Probleme. Darunter seine Handgelenksprobleme und Hüftschmerzen. Am Montag sprach er beim US Masters 2022 über seinen gesundheitlichen Zustand und seinen Umgang damit. Eine wichtige Nachricht für seine Fans: Er wird antreten, allerdings sei er noch nicht wieder auf 100 Prozent Leistung.
Bryson DeChambeau: "Ich bin bei 80 Prozent Leistung"
DeChambeau ist zurück in Augusta und trainiert zusammen mit seinem Coaching-Team. Doch durch seine Verletzungen kann er nicht seinen üblichen Trainings-Weg gehen. "Ich kann momentan rund 80 Prozent geben", antwortet er im Interview auf die Frage nach seiner Form. "Deshalb kann ich kein Training zur Schwunggeschwindigkeit machen und muss allgemein schlauer trainieren. Ich muss vorsichtig und effektiv sein, bei den Dingen die ich übe." Aber DeChambeau sieht auch eine Verbesserung in den letzten Wochen, pünktlich zum US Masters 2022. "Ich bin stolz darauf, dass ich es in so kurzer Zeit hierher geschafft habe. Das freut mich", sagte er. "Und heute habe ich auf der Range Bälle geschlagen, ich konnte eine gute Zeit lang trainieren. Ich bin also zufrieden." Trotz seine schwächeren Form schafft er noch eine Ballgeschwindigkeit von rund 300 Kilometer pro Stunde.
Finally swinging my driver again. Time to push for the Masters. pic.twitter.com/6oiiNxqObj
— Bryson DeChambeau (@b_dechambeau) March 22, 2022
US Masters 2022: Ärzte raten von der Teilnahme ab
Die Hüftverletzung DeChambeaus entstand bereits vor zwei Jahren, so seine Erklärung im Interview. Relevant wurde der kleine Riss in seinem Hüftlabrum erst, als er "Charlie Brown mäßig" bei einem Tischtennis Match gegen Sergio Garcia und Joaquin Niemann vor der Saudi International ausrutsche und auf besagte Hüfte, sowie seine verletzte Hand fiel.
Danach durchlief DeChambeau CTs und MRTs mit dem Resultat eines Haarrisses im Hamatknochen. Diese häufige Verletzung gerade bei Baseballspielern könnte, laut DeChambeau auch von seinem exzessiven Training auf der Driving Range stammen. Bereits im November kämpfte er wohl mit Problemen in seiner Hand: "Letzten November, bevor ich gegen Brooks gespielt habe, habe ich etwas gespürt. Da war etwas an meiner Hand, das irgendwie geplatzt ist, und ich dachte: Ah, das ist nicht normal. Das hat sich auch nicht wirklich gut angefühlt. Es war schwer, Bälle zu schlagen."
Die Verletzungen des Amerikaners ziehen normalerweise eine viermonatige Pause mit sich, doch DeChambeau stand bereits nach zwei Monaten wieder auf dem Golfplatz. Diese Entscheidung ist nicht ohne Risiken und könnte im schlimmsten Fall zu einer Operation ein seiner linken Hand führen. Doch für DeChambeau steht fest, "das Masters ist nur einmal im Jahr und ich muss es versuchen".
Für "The Hulk" waren die letzten sechs Wochen Pause keine Strafe. Er selbst sagte, er habe die Zeit genutzt, um seinen Zuschauern und dem Golf etwas zurück zu geben. "Das hat mich wirklich zu einem anderen Menschen gemacht, und - wie ich hoffe - zu einem besseren Menschen, der auch eine andere Perspektive auf das Golfspiel hat." Er habe auch gelernt besser auf seinen Körper zu hören und sich Ruhepausen zugeben.
Doch trotz dieser positiven Sicht war sein Comeback auf den Golfplatz frustrierend. Nach sechs Wochen ohne Spielpraxis waren seine Runden gezeichnet von "Fore"-Rufen. "Das macht einfach keinen Spaß und ist auch für die Psyche schwierig."
Bryson DeChambeau möchte es langsamer angehen
Für ihn waren die letzten Monate eine Lernphase. Er musste sich mit der ersten großen Verletzung seiner Karriere auseinandersetzen und viele Einstellungen zum Sport (zumindest teilweise) revidieren. "Du musst auf jeden Teil deines Körpers achten", erklärte er im Interview. Trotzdem genieße er es weiterhin an seine Grenzen zu gehen und dadurch Verbesserungen zu schaffen. Durch seine Verletzungen war diese Herangehensweise allerdings nicht unbedingt möglich, "ich habe mich in dieser Saison eher zurückgehalten, und wenn ich mich wieder hundertprozentig fit fühle, werde ich wieder anfangen zu trainieren." Für Augusta ist er erstmal zuversichtlich, trotz schwächerer Form wieder vorne mitzuspielen. "Es war ein bisschen wie das Auflösen des Knotens, den ich in den letzten vier Jahren in meinem Spiel hatte", sagte er über seine Suche nach mehr Konstanz in seinem Schwung. "Wir bewegen uns endlich in eine Richtung, von der ich glaube, dass sie positiv für mich ist, damit ich hoffentlich wieder regelmäßig gewinnen kann, wie ich es 2018 getan habe."