In der traditionellen Pressekonferenz am Vortag des Turnierstarts äußerte sich Fred Ridley, der Gastgeber des US Masters 2021, zu heiß umstrittenen Themen. Die Längen-Debatte kursiert schon länger in den Medien und auf der Tour, da ist es nicht verwunderlich, dass auch beim Traditions-Major in Augusta nachgefragt wird. Fred Ridley hat eine klare Meinung zu diesem Thema und dem Vorschlag eines speziellen "Masters-Golfballs".
Neben den golferischen Themen blieb aber auch die neue Wahlreform und die darauf folgenden Boykott-Aufrufe im Bundesstaat Georgia nicht unkommentiert.
"Kein Turnier sollte über 7300 Meter gespielt werden"
Die "Längen Debatte" schlug bereits im letzten Jahr beim US Masters 2020 große Wellen. Unteranderem auch befeuert durch Bryson "Hulk" DeChambeau, der vom Abschlag über 365 Meter Carry (im Flug) erreichte. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich auch Fred Ridley im Vorfeld zum US Masters 2021 zu Wort meldet. In einer Pressekonferenz am Mittwoch zeigte er sich besorgt. Die Integrität der Golfplätze muss gewahrt werden, gemeint ist die Schwierigkeit der Anlage auf Tour-Niveau. "Gleichzeitig hoffen wir, dass nicht der Tag kommen wird, an dem das Masters oder irgendeine Golfmeisterschaft auf 8.000 Yards gespielt werden muss, um dieses Ziel zu erreichen.", sagte Fred Ridley weiter. Bei immer längeren Schlägen, durch immer besseres Equipment könnten manche Plätze nur durch größere Längen wettbewerbstauglich bleiben.
US Masters 2021: Kommt ein "Masters-Golfball"?
Ein Vorschlag zur Lösung des Problems ist eine Reglementierung des Equipments und in diesem Kontext spezielle Golfbälle, die die Länge der Schläge drosseln.
Ridley hält dies für den letzten möglichen Schritt und möchte in diesem Thema mit Spielern und anderen Verantwortlichen in den Austausch gehen. "Wir sind besorgt über dieses Thema. Das Wachstum des Spiels ist ein großes Thema. Aber unsere Position wäre, die leitenden Gremien zu unterstützen, und wenn dann keine Maßnahmen ergriffen werden, aus welchem Grund auch immer, dann müssen wir uns andere Optionen in Bezug auf unseren Golfplatz ansehen und was wir tun können, um weiterhin diese großartigen Golfer herauszufordern und die Design-Integrität zu erhalten, die ursprünglich von Mr. [Anm. d. Red. Bobby] Jones und Mr. [Anm. d. Red. Alister] MacKenzie übernommen wurde."
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"Unsere Mission ist es die Bürgerinnen und Bürger in Augusta zu unterstützen"
Ein Aufschrei erschütterte zu Beginn der Woche des US Masters 2021 Augusta und ganz Georgia. Durch eine Wahlrechtsreform, die politischen Minderheiten den Gang zur Wahlurne erschwert, löste eine Reihe von Boycott-Forderungen und Event-Absagen nach sich. So verlegte die amerikanische Baseball-Liga ihr All-Star-Game weg aus Atlanta. Auch das Masters rückte in den Fokus dieser Forderungen. Jay Monahan und die PGA Tour äußerten sich zu beginn der Woche bereits zu der Debatte, jetzt adressiert auch Fred Ridley in seiner Pressekonferenz am US Masters-Mittwoch das Thema.
"Wohltätigkeit ist wichtiger als ein Boykott"
"Ich bin, wie jeder in unserer Organisation, der Meinung, dass das Wahlrecht in unserer demokratischen Gesellschaft von grundlegender Bedeutung ist." Weiter hieß es, "Wir sind uns bewusst, dass es unterschiedliche Ansichten und Meinungen zu diesem Gesetz gibt, und es gab Rufe nach Boykott und anderen Strafmaßnahmen. Leider belasten solche Maßnahmen oft die Schwächsten in unserer Gesellschaft am meisten. Und in diesem Fall schließt das unsere Freunde und Nachbarn hier in Augusta ein, die genau im Mittelpunkt der positiven Veränderung stehen, die wir versuchen zu erreichen."
Ridley spricht die diversen Aktionen und Stiftungen an, die vom Masters und Augusta unterstützt werden. Diese seien wichtig für die Menschen in der Region und mit einem Masters Boykott würde man genau diese Menschen doppelt benachteiligen.
Auf die Nachfrage einer Reporterin machte Ridley nochmal klar, dass sich die Organisatoren des US Masters 2021 nicht auf eine politische "Seite" stellen wollten, jedoch Kommunikation und Austausch über dieses Thema befürworten und unterstützen. Ridley "vertraue auf den demokratischen Prozess" und stellte zudem nochmals klar, dass das das gesamte Team "das Wahlrecht als ein fundamentales Recht der Gesellschaft" sieht.