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Panorama

Wie man einen unvergesslichen Golfplatz baut: Q&A zum Umbau des Golf Club Pfalz

09. Nov. 2018 von Alexandra Caspers in Köln, Deutschland

Aus dem Golf Club Pfalz soll ein Platz werden, auf den Golfer gerne wiederkommen. (Foto: Troon Golf)

Aus dem Golf Club Pfalz soll ein Platz werden, auf den Golfer gerne wiederkommen. (Foto: Troon Golf)

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Wie entsteht eigentlich so ein Golfplatz und was ist beim Design zu beachten? Um dieser Frage nachzugehen begleitet Golf Post den Umbau des Golf Club Pfalz in Zusammenarbeit mit Troon Golf International, Marktführer in Sachen hochwertigem Golfplatz-Management, Entwicklung und Marketing. Der Golf Club wird in Vorbereitung auf das 50-Jährige Jubiläum des Clubs seit August 2018 saniert und soll ab May 2019 im neuen Design und in frischer Atmosphäre die Golfer begeistern. Verantwortlich für das Projekt ist Architekt Greg Letsche an der Seite von Simon Doyle, Direktor der Agrarökonomie von Troon Golf. Ihre Inspiration nehmen die beiden von Neil Lubbock, der das Projekt leitet. Letsche und Doyle haben Rede und Antwort gestanden, was die Herausforderungen bei einem solchen Projekt sind und wie man aus einem Stück Land einen unvergesslichen Golfplatz macht.

Q&A mit Golfplatzarchitekt Greg Letsche und Simon Doyle

1. Was ist die Vision für diesen Platz? Wie unterscheidet es sich von der vorherigen?

SD: Die Idee war es, einen Golfplatz zu kreieren, den man das ganze Jahr über in einem exzellenten Zustand spielen kann und der ein durchgängiges Gefühl über alle Löcher hinweg vermittelt. Wir wollen, dass Pfalz der Golfplatz ist, über den alle sagen: "Die Grüns sind immer klasse." Den ersten Schritt, den wir eingeleitet haben, um das zu erreichen sind gut konstruierte Oberflächen mit guter Drainage, Bewässerung und Grassorten. Sobald das alles steht, kümmern wir uns darum, wie man das Ganze auf Dauer erhalten kann.

GL: Simon und ich teilen die Meinung, dass die Hauptvision ist, einen Platz zu erschaffen, der Charakter hat und der einem in Erinnerung bleibt. Es wird neue Abschläge geben, die sowohl jüngeren als auch älteren Spielern unterschiedliche Möglichkeiten an jedem Loch geben. Wir werden strategische Fairwaybunker platzieren, die den "Shot Value" des Platzes erhöhen. Außerdem werden Grasbuchten und Bunker um die Grüns herum die Spieler zu strategischem Spiel anhalten.

2. Was braucht ein moderner Golfplatz unbedingt?

GL: Heutzutage muss man beim Design eines Golfplatzes sowohl an die Longhitter denken als auch an die älteren Spieler. Der Schlüssel ist, die richtige Balance zu finden, sodass Spieler aller Level sich am Platz erfreuen können. Schließlich wollen wir, dass Golfer Spaß haben und wieder kommen. Und um einen anderen Aspekt anzusprechen: Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit sind auch wichtig. Wo möglich, sollte ein Design die Umwelt unterstützen anstatt sie zu zerstören.

3. Was macht einen Golfplatz unvergesslich und wie stellen Sie sicher, dass dieser es auch wird?

GL: Das ist nicht immer einfach, wenn man einen Platz designt, aber jedes einzelne Loch sollte seinen eigenen Charakter haben. Das kann man durch strategisch platzierte Bunker erreichen, aber auch durch Bäume, Bäche und Wasserhindernisse, sodass fantastische Aussichten entstehen und Golfer gezwungen werden, Strategie anzuwenden. Spieler mögen es besonders, wenn sie mit einem guten Score starten und einem guten Score aufhören können. Deshalb sind die 1 und die 18 zwar verführerisch, aber ausbalanciert, sodass sie den Spielern Möglichkeiten geben mit guten Schlägen ein gutes Ergebnis zu erzielen.

4. Haben andere Architekten Sie beeinflusst?

GL: Ja, ein paar, darunter A.M Donald Ross, Harry Colt, Pete Dye und natürlich Jack Nicklaus. Diese Architekten haben über die Jahre immer wieder eine Rolle in meinen Designs gespielt und einige ihrer Philosophien werden ihren Weg auch in diesen Golfplatz finden.

5. Es gibt immer Diskussionen über die Zukunft des Sports und wie es sich verändert. Wie wird Ihr Design zu der Richtung passen, in die sich Golf entwickelt?

GL: Zeit ist heutzutage ein großer einschränkender Faktor beim Golfspiel, weil jeder ständig beschäftigt ist. Deswegen entwickle ich mehrere kurze Plätze mit Par-3-Löchern, auf denen auch Leute mit Zeitdruck Spaß bei einer Runde Golf haben können. Das Design dieses Platzes wird ein Übungsareal enthalten, das auf mehrfache Weise benutzt und an manchen Tagen in der Woche zu einem Kurzplatz umgewandelt werden könnte.

6. Wird der Umbau sich auf lange Sicht positiv in den Zahlen des Golfplatzes niederschlagen?

GL : Das hoffe ich doch! Wir glauben, dass Golfer diesen Platz immer wieder werden spielen wollen, ohne dass er ihnen langweilig wird. Dadurch sollte sich die Zahl der gespielten Runden auf diesem Platz erhöhen. Das wäre sehr gut, nicht nur für die Pfalz sondern auch für Golf in Deutschland insgesamt.

7. Gibt es irgendetwas, was alltäglich in Golfplatzarchitektur ist, dass Sie vermeiden wollen?

SD: Wir wollen verhindern, dass der Platz nicht erhaltbar ist. Der Golfplatz soll fantastisch aussehen und gleichzeitig muss es möglich sein, den hohen Standard aufrechtzuerhalten. Wir wollen beides.

GL: Wir konzentrieren uns darauf, dass die Golfrunde so viel Spaß macht wie möglich. Deshalb müssen wir versteckte Wasserhindernisse und versteckte Hindernisse insgesamt verhindern. Außerdem haben wir erzwungene Carries und Out-of-Bounds-Bereiche beseitigt, weil diese nur für Stress und Frustration bei Hobbygolfern sorgen.

8. Glauben Sie, dass Golfplätze heute versuchen, mehr Denkmäler anstatt tatsächlich spielbare Plätze zu sein?

GL: Der Fokus hat sich in den letzten Jahren verschoben. Heute konzentrieren sich Designer weniger auf Ästhetik und mehr auf Spielbarkeit.

9. Wie wichtig sind Drainage und Bewässerung in diesem Club? Wird aus dem Platz ein ganzjähriger Platz werden?

SD: Sie sind sehr wichtig. Es wird große Verbesserungen an den Abfluss- und Bewässerungssystemen geben. Die Bewässerung ist wichtig, wenn es um die Erhaltung des Platze geht. Durch den Klimawandel bekommen wir mehr lange, nasse Perioden sowie lange trockene Perioden. Der Platz wird mit beiden Extremen klar kommen. Wir bauen eine Sprinkler-Anlage ein, bei der wir unabhängig voneinander kontrollieren können, wie viel Wasser auf den Grüns und drum herum verwendet wird. So lässt sich genauer und effizienter bewässern. In vielen Clubs werden bestimmte Bereiche zu viel gegossen, während andere zu wenig gegossen werden, dass können wir mit diesem neuen System verhindern.

10. Was ist die größte Herausforderung, die Ihnen bevorsteht?

SD: Das schwierigste ist, sicher zu stellen, dass die Erhöhung des Geländes korrekt ist, um das Wasser zu verteilen. Der Platz liegt auf einem tiefer liegenden Gelände und wir müssen verhindern, dass sich irgendwo Wasser ansammelt.

GL: Herausforderungen, die fast immer bestehen, sind Zeit und Wetter. Wir hoffen, dass Mutter Natur im Herbst und Frühling gnädig zu uns sein wird, sodass wir den Platz im Zeitplan bauen können.

11. Wie soll dieser Platz in Erinnerung bleiben?

GL: Als einer der besten Plätze Deutschlands, der Spaß macht, sodass Golfer ihn immer wieder spielen wollen und jedes Mal von seinem Zustand beeindruckt sind.

12. Welcher Golfplatz ist im besten Zustand und warum ist es heutzutage wichtig für Golfplätze einen solchen Standard zu haben?

SD: Ich habe viele fantastische Golfplätze gesehen, viele davon, die zum Troon Management Portfolio zählen. Nur einen davon auszuwählen ist schwierig, weil es sehr auf die Lage ankommt. Es ist deshalb wichtig zu verstehen, dass wir uns nicht mehr in einer Zeit befinden, in der ein grüner Golfplatz bedeutet, dass er gut gepflegt wird. Heutzutage erschaffen Designer schnelle und harte Plätze. die viele gute Qualitäten haben, aber die Farbe des Platzes ist nicht das Wichtige dabei. Ein Platz ist gut, weil er sich gut spielen lässt, nicht weil er üppig grün ist. Der Abu Dhabi Golf Club und The Grove in London sind zwei Beispiele für Golfplätze in fantastischen Zustand, aus sehr unterschiedlichen Gründen.

GL: Alle Golfplätze sind anders, das liegt an der Agrarökonomie. Deshalb sollte es nicht einen bestimmten Standard geben, an dem alle Golfplätze gemessen werden, weil jeder mit andere Problemen zu kämpfen hat. Jeder Platz hat sein eigenes Budget, dass auf der Mitgliedschaft basiert und deshalb kann man auch nicht sagen, dass es eine Standard gibt, der von allen erreich werden sollte.

13. Was ist das Wichtigste, dass Sie in Ihrer Berufslaufbahn gelernt haben?

SD : Bewässerung und Fruchtbarkeits-Management. Diese zu verstehen ist der Schlüssel, um Tag für Tag einen guten Golfplatz-Zustand zu erreichen. Besonders Bewässerung hat einen großen Einfluss. Aber das meiste habe ich über Agraröknomie in trockenem Gelände gelernt und das hat mir geholfen, die Gesundheit und den Zustand von Turfgrass zu maximieren und hat mit gezeigt, dass Überwässerung der Hauptgrund für den Verlust von Gras ist. Fruchtbarkeit ist natürlich auch wichtig. Es wird immer Schädlinge und Ungeziefer geben, aber mit der richtigen Pflanzenernährung kann man sicherstellen, dass die Pflanzen immer so gesund sind wie möglich.

GL: Das Wichtigste, das ich gelernt habe, ist der Vorteil mit einer starken und pflichtbewussten Marke zusammenzuarbeiten. Ich bin ein großer Fan von Troon Golf, ich arbeite seit 25 Jahren mit dieser Firma zusammen. Jedes Mal wieder sehe ich die unübertroffene Qualität ihrer Leistungen, soweit, dass ich sie anrufen kann, egal wo ich gerade auf der Welt bin und nach Unterstützung fragen kann. Troon weiß, wohin sich Golf entwickelt und wie es den dadurch entstehenden Herausforderungen begegnen muss.

14. Wie herausfordernd oder lohnend ist es, für Spielorte in unterschiedlichsten Klima und Landschaften zu sorgen und gibt es eine Sache, die bei jedem Projekt gleich ist?

SD: Das Herausfordernste in Sachen Platzmanagement ist, eine Verbindung zu jedem Club aufzubauen, um zu verstehen, was an diesem Ort einzigartig ist. Man muss verstehen, was ein bestimmter Platz überhaupt leisten kann, denn es hat keinen Sinn die Grenzen des Platzes zu überschreiten. Und es ist eine Herausforderung den Leuten beizubringen, wie man einen Golfplatz richtig bewässert, denn es ist gleichzeitig Kunst und Wissenschaft.

Die größte Belohnung ist es zu sehen,wie sich ein Golfplatz über die Zeit entwickelt und verbessert, es gibt nichts Besseres als das Lächeln und die Zufriedenheit der Besitzer, Mitglieder und Golfer.

GL: Die größte Belohnung ist es für mich einen Golfplatz zu kreieren, egal wo er auf der Welt liegt, der unvergesslich ist und Spaß bringt. Einen Platz zu konstruieren kann eine große Herausforderung sein, aber mit der Hilfe von Troon Golf wird das Designen weit weniger stressig als man meinen würde.

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