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Profisport Herren

Turnier in WINSTON: Fans mit Langer und Co. auf den Fairways

07. Jul. 2016 von Michael F. Basche in Vorbeck, Deutschland

Großes Pflegeprogramm: Der WINSTONlinks wird seit Monaten auf das Gastspiel der European Senior Tour vorbereitet. Foto: WINSTONgolf/Stefan von Stengel.

Großes Pflegeprogramm: Der WINSTONlinks wird seit Monaten auf das Gastspiel der European Senior Tour vorbereitet. Foto: WINSTONgolf/Stefan von Stengel.

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Die Tour kommt. Golfplätze spielen sich dann gemeinhin anders, ganz gleich ob PGA, European oder Ü-50-Circuit: enger, schneller – sofern es trocken bleibt –, herausfordernder, kniffliger. WINSTONgolf macht da keine Ausnahme, wenn die European Senior Tour zum fünften Mal nahe Schwerin gastiert, diesmal auf dem Linksparcours von Architekt David Krause. Ein neuer Platz vor allem für die Professionals, mancher der dank des Pro-Am-Modus beteiligten Amateure kennt die 6.219 Meter aus privaten Runden vielleicht sogar besser. Aber nicht im Turnier-Trimm.

Zehn auf dem Stimpmeter

Winstons Course Manager Jordan Tschimperle hat sein Terrain im Griff: "Wir kennen die Erwartungen der Tour an uns." (Foto: WINSTONgolf/Stefan von Stengel)

Winstons Course Manager Jordan Tschimperle hat sein Terrain im Griff: "Wir kennen die Erwartungen der Tour an uns." (Foto: WINSTONgolf/Stefan von Stengel)

Spontan fallen einem da die Nickeligkeiten der USGA ein, die aus ihrer US Open gern den „härtesten Test im Golf“ macht, was besonders auf den Grüns in Perfidie ausarten kann, siehe Oakmont und seine Stimpmeter-Werte von 13 bis 15. So brutal geht‘s in Vorbeck nicht zu, zehn Fuß „Roll“, drei Meter, sind das Maß der Dinge. „Wir wurden von der Tour sogar schon mal angehalten, abends die Grüns nicht zu walzen, als de Wert Richtung elf ging“, erinnert sich Winstons Course Manager Jordan Tschimperle an vergangene Jahre auf dem „Open“-Kurs.

Der gebürtige Amerikaner erlernte sein Handwerk in Chambers Bay, dem US-Open-Platz 2015 und wundert sich noch heute, warum die USGA kurz vor dem Major das etatmäßige Pflegeteam raus nahm und dann das Poa-Annua-Gras in die Festuca-Grüns einschießen ließ. Aber das ist eine andere Geschichte, und sein eigenes Terrain hat Tschimperle fest im Griff. So fest, dass ihn die Tour weitgehend gewähren lässt. „Nach fünf Jahren kennen wir die Erwartungen an uns“, sagt er auch über die Arbeit seines Vorgängers Andy Matzner. „Da ist mittlerweile viel Vertrauen dabei.“

Fans „inside the ropes“

Winston-Turnierdirektor Ronny Woisin: "Linkskurs sieht schwieriger aus, als er ist." (Foto: WINSTONgolf/Stefan von Stengel)

Winston-Turnierdirektor Ronny Woisin: "Linkskurs sieht schwieriger aus, als er ist." (Foto: WINSTONgolf/Stefan von Stengel)

Die European Tour hat eine eigene Agronomie-Abteilung, die auf den Turnierplätzen das Gras wachsen hört, deren Head-Greenkeeper Graeme McNiven indes „war vor drei Jahren zum letzten Mal hier“, erzählt Winston-Turnierdirektor Ronny Woisin. Das darf getrost als Kompliment verstanden werden.

Natürlich gibt es Standards für ein Turnier auf europäischer Ebene. Woisin: „Die sprechen wir vornehmlich mit LSM, Langer Sport-Marketing, als Schnittstelle zwischen der Tour und uns ab.“ Dabei geht‘s dann um „Dixies“, Wasseranschlüsse und Zelte, um Logistik und Betreuung der Spieler oder um die Zuschauerführung. Hier hat man sich für den Linkskurs etwas besonderes einfallen lassen. Die Besucher sind sozusagen „inside the ropes“, dürfen – von Marschalls begleitet – hinter den Flights auf den Fairways mitlaufen.

Eine ziemlich einmalige Sache, geschuldet dem besonderen Stil des Platzes mit seinen hohen und steilen künstlichen Dünen: Seitliches Mitlaufen und das Spannen von Leinen sind fast unmöglich. Nicht zuletzt ist das machbar, weil die Publikumszahl trotz freien Eintritts nicht in die Zig-Tausende gehen wird, selbst mit der Zugkraft von „Stargast“ Bernhard Langer.

Großes Pflegeprogramm

Für alle Eventualitäten hat Ausrichter Winston die doppelte Anzahl freiwilliger Helfern aktiviert, rund 120, der Platz ist ohnehin gewappnet. Im Mai schon hat Course Manager Tschimperle das „große Pflegeprogramm“ gefahren, ließ beispielsweise den Rasen in zwei Schnitttiefen vertikutieren. Der Vorlauf ist nötig, „weil das Festuca-Gras eine Weile braucht, um sich von so einem Eingriff zu erholen“.

Auf Anregung von Senior-Tour-Boss Andy Stubbs und seinem Turnierchef Mats Lanner, die den Linkskurs im vergangenen Oktober gespielt haben, wurde zwischen Semi- und Hardrough ein „Second Cut“ eingebaut, der verspringende Bälle nochmals aufhalten soll. „Das kommt ebenso unseren Gästen zugute, die übers Jahr den Platz spielen“, nickt Tschimperle. Die gehörig ondulierten Fairways wurden dafür freilich auch schmaler.

Dennoch ist der Winstonlinks im Turnier-Dress kein Monster. „Der Platz sieht grundsätzlich schwieriger aus, als er in Wirklichkeit ist“, sagt Woisin. Auch wird das Geläuf nicht auf Parkettniveau gemäht, die Rasenhöhe der Fairways liegt mit zwölf Millimetern nur wenig unter „Normal“. Selbst auf den Grüns bevorzugt Tschimperle einen hohen Schnitt, fünf, allenfalls vier Millimeter, während es sonstwo drei oder gar bloß zwei sind. „Festuca“, sagt der 32-Jährige, „mag nicht, wenn es so drastisch ,rasiert‘ wird.“

Nicht lang, aber gerade!

Gewohnt akribische Vorbereitung: "Stargast" Bernhard Langer auf einer Einspielrunde. (Foto: WINSTONgolf/Stefan von Stengel)

Gewohnt akribische Vorbereitung: "Stargast" Bernhard Langer auf einer Einspielrunde. (Foto: WINSTONgolf/Stefan von Stengel)

Während des Turniers werden die Grüns übrigens jeden Tag gemäht, und die Klingen der Mäher täglich geschliffen, „schneid‘ mal eine Tomate mit einem stumpfen Messer“, grinst der Course Manager. 26 Mann stark ist dann die Greenkeeping-Crew.

Und wo liegen jetzt die Schwierigkeiten des Turnierplatzes Winstonlinks? Vor allem bei den kleinen und stark modulierten Grüns, sagen Woisin und Tschimperle unisono, in Kombination mit ausgefuchsten Fahnenpositionen, die von der Tour bestimmt werden. Beliebt sind schwierige Annäherungen, „da wird auch schon mal zwei Schritte von der Kante entfernt und hinterm Bunker ein Loch geschnitten“. Chippen sollte man können, putten sowieso, sagen beide, und den Hügeln fern bleiben: „Man muss nicht lang sein vom Abschlag, sondern gerade!“ Genau das Richtige für Bernhard Langer!

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