Ein erlesenes Teilnehmerfeld, ein brillanter Platz und sieben Millionen US-Dollar Preisgeld - Die Turkish Airlines Open macht ihrem Status als drittes Finalturnier im Race to Dubai alle Ehre. Am ersten Tag konnten die Pros scoren was das Zeug hält. Die beste Runde des ersten Durchgangs spielte Altmeister Miguel Angel Jimenez mit 63 Schlägen (-9) und liegt damit an der Spitze. Bogeyfrei ging es für den 50-Jährigen über den Kurs, doch hat er einige Hochkaräter im Nacken sitzen, unter anderem Ian Poulter (-8) und drei weitere Spieler bei -7. Martin Kaymer und Marcel Siem finden sich nach Tag eins im Mittelfeld wieder.
Turkish Airlines Open
Was für ein Jahr für Martin Kaymer, und noch ist es nicht zu Ende. Der geteilte sechste Rang beim HSBC Champions machte Lust auf die Finals, und auch bei der Turkish Airlines Open zeigte der Deutsche in Runde eins seine Fähigkeiten. Auch wenn nicht alles zusammen lief, Martin Kaymer konnte über weite Stecken starkes Golf auf den Platz bringen, in schwierigeren Situationen den Score beisammen halten und nicht zuletzt hatte er auch eine Portion Glück.
There's more than one way to find a fairway, isn't that right @MKaymer59? http://t.co/uncwpNRQwf
— The European Tour (@EuropeanTour) 13. November 2014
Mit drei Birdies auf seinen ersten fünf Löchern bis zur 15, Kaymer und Siem starteten beide auf der Back Nine, war das Fundament gelegt. Anschließend wurde es holpriger. Auf der 16 büßte Martin Kaymer einen Schlag ein, auf der 18 sprang der Ball vom Baum zurück auf das Fairway - aber auch das gehört manchmal dazu. Als es auf die erste Rundenhälfte ging, hatte Kaymer sein Spiel wieder im Griff und es fehlten ein paar mal Millimeter, damit es ein Schlag weniger gewesen wäre. Ein Wahnsinsputt auf dem letzten Loch bescherte dem amtierenden US-Open-Champion dann zum Abschluss noch ein unerwartetes Birdie, der 29-Jährige liegt vor der zweiten Runde bei -4 auf dem geteilten 15. Platz.
Marcel Siem mit großer Amplitude
Marcel Siem, den Sieg aus Shanghai im Gepäck und einer von drei Spielern, die Rory McIlroy den Gesamtsieg im Race to Dubai noch streitig machen können, konnte über die längste Zeit im ersten Durchgang die gute Leistung des ersten Race-to-Dubai-Finalturniers unterstreichen. Im Interview verriet er vor der Runde, dass er den geplanten Familienurlaub durch seine unerwartet gute Ausgangsposition auf der European Tour ausfallen lassen musste, doch ist die Familie in der Türkei mit dabei und Siem wirkte sehr entspannt. Ob er Rory McIlroy jagt? Siem bleibt realistisch, will aber nicht nur "verteidigen", sondern aggressiv bleiben und schauen was geht. Es ging viel, bis ein typischer Siem den blitzsauberen Score verhagelte - aber eins nach dem anderen.
Mit dem Birdie ging's los auf Loch 10, auf der 13 kam ein weiteres dazu, und Siem spielte sich Loch um Loch in super Positionen. Auf der Back Nine ließ der noch viele Puts liegen, als er aber auf die vorderen Neun kam zündete der Deutsche den Turbo: Birdies auf den Löchern 1 bis 3, mit -5 war er zwischenzeitlich nur einen Schlag von Platz eins entfernt. Dann nahm das Übel seinen Lauf. Ein Doppelbogey auf Loch sechs, eingebettet in zwei Bogeys auf der Fünf und der Sieben, und schon war die Tuchfühlung zur Spitze Vergangenheit. Das Birdie auf dem letzten Loch dürfte ihn zwar kaum über die Negativserie hinweg trösten, doch darf man Marcel Siem auf T34 (-2) und noch drei Tagen zu gehen nicht abschreiben.
Duell der Ryder Cupper
Vorne lieferten sich vor allem "Mr. Ryder Cup" Ian Poulter und "El Mechanico" Miguel Angel Jimenez ein packendes Duell um die Spitze. Der 50-Jährige Spanier lässt sich noch lange nichts von seinen jüngeren Mitstreitern vormachen und startete bilderbuchmäßig mit einem Eagle, worauf insgesamt sieben Birdies folgten (-9) - ohne Schlagverlust. Poulter folgte mit gleicher Bilanz nach, musste allerdings ein Bogey hinnehmen und lauert einen Schlag hinter Jimenez. Bei -7 warten Tyrrell Hatton, Wade Ormsby und Brendon de Jong auf ihre Chancen.
Die Kehrseite der Turkish Airlines Open
Für einige Überraschungen negativer Natur sorgten Namen, die normalerweise auf der anderen Seite erwartet wurden. Titelverteidiger Victor Dubuisson startete mit Doppelbogey, erholte sich nicht wirklich davon und beendete Runde eins bei +5 auf Rang 71. Unweit entfernt finden sich Spieler wie Luke Donald (+2), Sergio Garcia (+3) und Nicolas Colsaerts (+8) wieder. Eine durchaus bemerkenswerte Runde legte der Australier Wade Ormsby hin - einfach mal ohne Par auf der Back Nine.
Du bist der Beste Golfer. …