Es ist die heiße Phase der European-Tour-Saison 2017. In den nächsten drei Wochen entscheidet sich, wer das Race to Dubai und damit die Saisonwertung des Jahres gewinnt. Zwei Spieler, die sich durchaus noch Chancen ausrechnen standen am Mittwochmorgen vor der Turkish Airlines Open Rede und Antwort - Justin Rose und Henrik Stenson.
Auch für Majorgewinner (US Open 2013) und Olympiasieger Justin Rose hat das Race to Dubai trotz seiner bisherigen, herausragenden Erfolge nach wie vor einen hohen Stellenwert. Warum? "Weil es, wenn du gewinnst, bedeutet, dass du die besten Spieler der Welt geschlagen hast", so der 37-Jährige. Preisgeld sei dabei nicht vorrangig die Motivation. "Ich habe größeres Interesse an Siegen als an dem, was diese mit sich bringen", so der Engländer weiter.
Henrik Stenson: "Die Weltrangliste ist nur ein Nebenprodukt von Turniersiegen"
Selbes gelte auch für die Weltrangliste, die nur ein Produkt dessen sei, was gute Ergebnisse mit sich bringen. "Die Nummer 1 zu sein wäre fantastisch", gibt Rose zu, "doch momentan, mit Dustin Johnson an der Spitze würde es hauptsächlich bedeuten, dass man eine Menge Turniere gewonnen hat." Henrik Stenson nickt zustimmend. Auch für ihn zählen eher die Siege, das Official World Golf Ranking schaue er sich ohnehin nur alle paar Wochen einmal an. "Die Weltrangliste ist ein Nebenprodukt von Turniersiegen", sagt der Schwede, dem die Golfhochburg Belek imponiert: "Ich bin beeindruckt von der ganzen Region, den vielen Hotels und Golfplätzen, die es hier gibt. Die Turkish Airlines Open ist eines der großen Turniere im Jahr."
"Die Turkish Airlines Open ist eines der beliebtesten Turniere unter den Spielern"
Und wenn man Justin Rose glauben darf, auch eines der Beliebtesten unter den Spielern. Er rechne sich durchaus noch Chancen auf den Gesamtsieg aus, so der Sieger der letzten Woche: "Schon vor meinem Sieg in China hatte ich das Race to Dubai im Kopf." Da er die Nedbank Challenge in Südafrika auslassen werde, um eine Woche mit der Famiie zu verbringen habe er gewusst, dass er "verdammt gutes Golf" spielen müsse, um noch Ambitionen auf den Saisonsieg anzumelden.
Auch Stenson, derzeit auf Position 11 einen Rang vor dem Österreicher Bernd Wiesberger platziert, will noch ein Wörtchen mitreden: "Ich denke, ich habe durchaus noch Chancen, den Führenden (Tommy Fleetwood; Anm. d. Red.) anzugreifen." Dafür müsste der Schwede aber schon eines der beiden Turniere, die vor dem Finale, der Tour Championship in Dubai, noch ausstehen, gewinnen. Rund 2,3 Millionen Euro liegt der Champion Golfer of the Year 2016 hinter Fleetwood. Bei der Turkish Airlines Open gibt es für den Sieger immerhin schon einmal eine knappe Million.