Zu viel lästige Werbung? Mit Golf Post Premium genießt Du alle Inhalte werbefrei. Anzeigen entfernen
Back Nine

Trump fördert Saudi-Engagement in USA: Was das für den Golfsport bedeutet

27. Jan. 2025 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Donald Trump fördert Saudi-Engagement. (Foto: Getty)

Donald Trump fördert Saudi-Engagement. (Foto: Getty)

Zu viel lästige Werbung? Mit Golf Post Premium genießt Du alle Inhalte werbefrei. Anzeigen entfernen

Die Nachricht hat nicht unmittelbar einen Golfbezug, aber die Implikationen sind offenkundig: Donald Trump, der Rechtspopulist im Weißen Haus, schiebt die amerikanische Wirtschaft mithilfe von Saudi-Arabien an, nach dessen Pfeife er schon während der ersten Amtszeit als US-Präsident getanzt ist. 600 Milliarden Dollar soll der Staatsfonds PIF nach dem Willen des saudischen Kronprinzen und De-Facto-Regenten Mohammed bin Salman in den kommenden vier Jahren zusätzlich in den USA investieren sowie für den Kauf von US-Waren und -Waffen einbringen. Das sagte der starke Mann des Regimes in Riad dem 45. und nunmehr 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten vergangene Woche in einem Telefonat nach der Amtseinführung zu. Bin Salman wirbt damit um Trumps Gunst und bringt die Monarchie als Gegengewicht zu den erwartbaren Wirtschafts- und Handelskonflikten mit China, Europa und womöglich auch Russland in Stellung.

Bin Salman und Trump pflegen seit dessen erster Amtszeit eine freundschaftliche Verbindung. Wie eng auch die geschäftliche Beziehung ist, zeigte sich kurz nach der Wiederwahl, als Bin Salmans Wirtschaftswesir Yasir Al-Rumayyan in Trumps Nähe gesichtet wurde. Der von Al-Rumayyan geführte PIF ist direkt und indirekt wirtschaftlich mit der Unternehmensholding des US-Präsidenten verbunden, die beispielsweise von saudischen Bauprojekten oder von den Events der LIV Golf League auf Trump-Golfanlagen profitiert, sechs an der Zahl seit 2022.

Die Folgen des wachsenden saudi-arabischen Einflusses in den USA dürften auch in die Golfbranche schwappen. Durch die Genehmigung der saudischen Minderheitsbeteiligung bei PGA Tour Enterprises beispielsweise – samt Trump’schem Maulkorb fürs US-Justizministerium und präsidialem Moratorium für alle bürokratischen Hürden –, an der PGA Tour und PIF nunmehr seit Juni 2023 basteln. Unlängst hatte von The Donald in einem Podcast erneut getönt, er würde keine 15 Minuten benötigen, um den Deal zwischen PIF und PGA Tour in trockene Tücher zu bringen: „Wir haben zwar größere Probleme als das, aber ich denke, wir sollten eine Tour haben. Und die besten Spieler der Welt sollten samt und sonders auf dieser Tour gegeneinander antreten.“ Damit spricht er den Golffans aus dem Herzen. Oder Trump-Sympathisanten wie Bryson DeChambeau.

Tempi passati: Definitiv sind die Zeiten vorbei, als der demokratische Senator Richard Blumenthal in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Senats-Untersuchungsausschusses geißelte, „dass ein brutales, repressives Regime Einfluss auf eine geschätzte amerikanische Institution kaufen kann“. Jetzt haben die Republikaner das Sagen und in den USA weht generell ein anderer, ein quasi diktatorischer und von den Tech-Oligarchen zusätzlich angefachter Wind. Auch die PGA Tour oder die PGA of America werden ihre Fähnchen vermutlich über kurz oder lang in selbigen hängen, nachdem sie der Trump Organization vor acht Jahren noch Turniere und Majors entzogen hatten. Erst recht, wenn es tatsächlich zu einer separaten Welttour kommen sollte, dann veranstaltet von PGA Tour Enterprises – und dank der protegierten PIF-Teilhabe gewiss auch mit Gastspielen auf Trump-Kursen. Das vom R&A für die Open-Rota auf Eis gelegte und deswegen in Sachen große Turniere brachliegende Turnberry in Schottland fällt einem da beispielsweise spontan ein.

Ach übrigens, mit PGA-Tour-Commissioner Jay Monahan hat Trump vergangenen November kurz nach seiner Wiederwahl schon Golf gespielt. Und tags drauf trafen er und „Sonderberater“ Elon Musk bei einem Martial-Arts-Event in New York den PIF-Chef Al-Rumayyan, mit dem auch Musk geschäftlich verbandelt ist. So schließen sich Kreise.

Selbst Rory McIlroy geht davon aus, dass ein US-Präsident Donald Trump der Wiedervereinigung eher förderlich sein dürfte: „Er hat gute Beziehungen zu Saudi-Arabien. Er liebt Golf und hat ein gutes Verhältnis zum Golfsport. Er ist ein Liebhaber des Golfsports. Also, wer weiß.“ Es werden spannende vier Jahre. Politisch. Wirtschaftlich. Gesellschaftlich. Und auch fürs Profigolf der Männer.

YouTube-Star Shiels nun offiziell auf Saudi-Gehaltsliste

Was für ein Ballyhoo: Rick Shiels unterschreibt als Botschafter bei LIV Golf und die Golfmedien überschlagen sich mit Breaking-News-Schlagzeilen. Dabei hat die Connection an sich keinen Neuigkeitswert: Der englische Primus unter den Content Creators in Sachen Golf auf YouTube – oder wie ein deutsches Golfmagazin es in seinem Online-Auftritt übersetzte: „Content Kreaturen“, was für ein interessanter Lapsus – steht indirekt schon seit Jahren auf der Gehaltsliste des LIV-Finanziers Saudi-Arabien und dessen Staatsfonds PIF. Jetzt wird die Liaison lediglich offiziell: Shiels, der es auf drei Millionen Follower bringt, überträgt seine Erfolgsserie „Breaking 75“ fürderhin von den Schauplätzen und im Vorfeld der jeweiligen LIV-Events, veranstaltet während der Veranstaltungen eine „10-Shot Challenge“, spielt Scrambles mit LIV’lern und produziert Lehrvideos mit LIV-Pros, die mit Bryson DeChambeau bereits einen YouTube-Shooting-Star in ihren Reihen haben.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Golf Digest (@golfdigest)

Shiels’ Verpflichtung ist letztlich bloß die jüngste Vollzugsmeldung einer bemerkenswerten Entwicklung des Social-Media-, Influencer- und vor allem YouTube-Wesens, dessen Protagonisten in der US-Golfszene zu Big Players avanciert sind. Dazu passen auch Verbindungen mit namhaften Herstellern: Eric Anders Lang verbindet sich mit Ping, Micah Morris mit Titleist.

Letztlich stoßen Shiels, die vergangene Woche bereits erwähnten Grant Horvath sowie Good Good Golf und Co. letztlich bloß in eine Entertainment-Lücke, die das Golf-Establishment nicht füllen konnte oder wollte. Die Spieler selbst haben das längst erkannt, siehe TGL oder Max Homas Spruch: „Wir müssen einfach kapieren, dass wir Entertainer sind und nicht bloß hier sind, um Bälle zu schlagen.“ In diese Kerbe haute jüngst auch Justin Thomas, der seine Kollegen in einem Memo aufgefordert hat, proaktiv mit den Medienpartnern der PGA Tour zusammenzuarbeiten, um „mehr Zugang und Einblicke“ zur Verbesserung des Fernsehprodukts zu ermöglichen.

TGL: Palmen vs. Frösche, Woods vs. McIlroy

Showdown: Heute Abend treffen die Bosse der TGL aufeinander – und Kompagnon Mike McCarley schaut zu. Am vierten Spieltag der Indoorgolfsause duellieren sich die „Palmen“ von Jupiter Links, angeführt von Tiger Woods, mit den „Fröschen“ von Boston Common Golf um Frontmann Rory McIlroy, die erstmals ins Liga-Geschehen eingreifen. Beim Florida-Terzett wird Max Homa durch Tom Kim ersetzt, für das Ostküsten-Trio sind überdies US-Ryder-Cup-Skipper Keegan Bradley und Adam Scott im Einsatz.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von TGL (@tglgolf)

Mit diesem Line-up dürfte das Hallenspektakel auch – wie bereits prognostiziert – wieder mehr TV-Zuschauer haben als vergangene Woche beim Duell von LA mit Atlanta, als die Einschaltquoten im Vergleich zur TGL-Premiere und zum Woods-Debüt in Woche zwei erwartungsgemäß deutlich niedriger ausfielen.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Golf Digest (@golfdigest)

Sturm Éowyn verwüstet auch Golfplätze

Schadensmeldung: „In Irland, Nordirland und Schottland hat der Sturm Éowyn am Freitag schwere Verwüstungen angerichtet“, so meldete es beispielsweise die Nachrichtenagentur Agence France Press (AFP). „Orkanböen mit Rekord-Windgeschwindigkeiten von über 180 Kilometern pro Stunde entwurzelten Bäume, rissen Stromleitungen um und sorgten für Zug- und Flugausfälle. In Irland kam nach Polizeiangaben ein Mann ums Leben, als ein Baum auf sein Auto stürzte. Insgesamt war fast eine Million Haushalte zeitweise ohne Strom.“ Und natürlich erwischte Éowyn auch eine Menge Golfanlagen. Prominentestes „Opfer“ war beispielsweise das berühmteste Auftaktloch der Welt. An Bahn 1 des Machrihanish Old Course auf der schottischen Halbinsel Kintyre, genannt Battery, wo vom Tee ein Einschnitt des Atlantik zu überspielen ist, hat der Sturm das Meer ins Land getrieben und das Fairway geflutet. Bis auf Weiteres beginnt die Runde daher mit Bahn zwei.

Auch von anderen Plätzen gibt es Dokumente der Zerstörung; die Anmerkungen sprechen für sich:


Es bleibt abzuwarten, was noch an Schadensmeldungen kommt – vor allem in puncto Küstenerosion, von der gerade Linkskurse naturgemäß in besonderem Maße betroffen sind.

Chapeau DeChambeau: LIV-Millionen für Golfförderung

Wort gehalten: „Growing the game“ – wie oft war dieses arg strapazierte Alibi von den Golfstars zu hören, die für Hunderte Millionen Dollar in die LIV Golf League abgewandert sind. Gewachsen ist freilich zumeist das eigene Vermögen. Bryson DeChambeau allerdings ist auch hier die Ausnahme von der Regel und leiert die Floskel nicht mantrahaft herunter, sondern setzt sie auch in die Tat um. BDC hatte bereits unmittelbar nach dem Wechsel 2022 angekündigt, die PIF-Penunze von kolportieren 100 Millionen Dollar mehrheitlich im Sinne des Sports zu investieren. Nun macht er Ernst. Nach Zig-Monaten der Vorbereitung und Genehmigungseinholung sei ein „Mega-Projekt“ (DeChambeau) spruchreif: Man habe rund 80 Hektar Fläche in seinem Geburtsort Modesto in Kalifornien erworben und werde dort eine Sport-Community aufbauen, enthüllte er in „The Joe Pomp Show“. „Es ist ein umfassender Plan, auf zehn Jahre angelegt, bei dem es nicht nur darum geht, Golfer zu entwickeln und das Spiel zu fördern. Wir wollen Menschen zusammenbringen und eine Gemeinschaft um ein Multisportzentrum herum aufbauen – inklusive Driving Range, Golfplatz, Wohnanlage und Gemeindezentrum. Schlichtweg das volle Programm“. Und: „Dank LIV habe ich die wirtschaftlichen Möglichkeiten, so was zu tun, und mit meinem YouTube-Kanal zudem die Plattform, es entsprechend zu promoten.“ Außerdem plant der zweifache US-Open-Sieger ein globales Netzwerk von Golfakademien. „Wie cool wäre es, Akademien auf der ganzen Welt zu haben, auf den Philippinen und in Indien beispielsweise“, so der 31-Jährige. „Ich arbeite gerade mit einer Ausrüstungsfirma zusammen, um das zu ermöglichen.“ Hut ab, Bryson DeChambeau ist hiermit offiziell vom Generalverdacht der Geldgier und Heuchelei befreit.

Säumiger Zahler: LPGA Tour cancelt Turnier

Storno: Die LPGA Tour hat die Fir Hills Seri Pak Championship (March 20-23) im Palos Verdes Golf Club nahe Los Angeles abgesagt, das sechste Turnier des Circuits, der diese Woche mit dem Hilton Grand Vacations Tournament of Champions im Lake Nona Golf & Country Club in Orlando/Florida in die Saison startet. Laut eines LPGA-Statements sei ein Wirtschaftspartner seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen und habe die Zahlungen für 2024 sowie 2025 nicht geleistet. Daher sei die Absage des Turniers unvermeidlich gewesen, dessen Gastgeberin die fünffache koreanische Majorsiegerin Seri Pak ist.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von FIR HILLS SERI PAK Championship (@seripakchamp)

Ob mit dem Geldgeber der Hauptsponsor Fir Hills gemeint ist, bleibt unklar. Die Investmentfirma aus dem Silicon Valley hatte zu Beginn vergangenen Jahres mit der LPGA einen Mehrjahresvertrag als Turniersponsor abgeschlossen. Aufschlussreich ist allerdings, dass Interims-Commissioner Liz Moore sich zwar bei Spielerinnen und Fans entschuldigt und sich beim Club und beim Ausrichter bedankt, Fir Hills aber mit keiner Silbe erwähnt. Die LPGA ist derzeit bestrebt, das Turnier im Herbst auszutragen, bei dem Nelly Korda Titelverteidigerin ist.

Ernie und der Birdie-Ball

Erfolgsgeheimnis? Vergangene Woche hat Ernie Els (55) mal wieder ein Turnier gewonnen, die Mitsubishi Electric Championship, das Saisonauftaktturnier der PGA Tour Champions auf Hawaii. Dabei offenbarte „The Big Easy“ eine Besonderheit, die der dreifache Majorsieger aus Südafrika vom Schotten Sam Torrance übernommen hat: Er spielt nach jedem Birdie einen frischen Ball.

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von PGA TOUR Champions (@pgatourchampions)

Putten auf Kufen

Zum Schluss: … noch einer aus der Serie „Golf in der Winterversion“. In diesem Fall scheinen die Skills auf und mit Schlittschuhen wichtiger zu sein als der Umgang mit dem Putter. Es stellt sich allerdings die Frage, welche Stimpmeter-Werte diese spezielle Oberfläche ergeben würde? Und: Vorsicht beim Ausbohren des Cups – sonst dürfte der Spaß schnell verwässern:

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von Joshua Kelley (@holein1trickshots)

Zu viel lästige Werbung? Mit Golf Post Premium genießt Du alle Inhalte werbefrei. Anzeigen entfernen
Zu viel lästige Werbung? Mit Golf Post Premium genießt Du alle Inhalte werbefrei. Anzeigen entfernen

Feedback