Die Chance war und ist noch immer sehr gering, dennoch hat Ex-Sieger Marcel Siem am ersten Tag der Trophee Hassan II in Marokko einen ersten Schritt gemacht, die Grundlage zu seinem zweiten Titel und damit der erhofften Masters-Qualifikation gelegt. Im mit insgesamt sieben Deutschen zahlenmäßig äußerst stark besetzten Feld im königlichen Golf du Palais Royal von Agadir setzte auch die vermeintlich zweite Garde um Moritz Lampert und Florian Fritsch ein erstes Ausrufezeichen.
Den besten Start ins Turnier erwischte jedoch Adrien Saddier. Der Franzose kam nach einer bogeyfreien Runde inklusive fünf Birdies und einem Eagle bei -7 zurück ins Clubhaus und führt somit nach dem ersten Tag der Trophee Hassan II das Feld an. Nachdem die Madeira Island Open kürzlich abgebrochen wurde und der Franzose bei der Joburg Open den Cut nicht überstand, spielte er heute erst seine dritte 'echte' Runde in diesem Jahr.
"I had two chip-ins today & I know I can play like this. It's important to play well when you have an invite." pic.twitter.com/palwYSxqnc
— The European Tour (@EuropeanTour) 26. März 2015
Marcel Siem in Marokko in Lauerstellung
Das Turnier in Nordafrika, welches Marcel Siem 2013 für sich entschieden hatte, ist die letzte Möglichkeit des Deutschen, noch auf den Masters-Zug aufzuspringen. Nur ein Sieg führt ihn am Montag unter die Top 50 der Weltrangliste, was die so sehnlichst erhoffte Einladung aus Augusta mit sich brächte. Die erste Runde begann der 34-Jährige dementsprechend zielstrebig. Nach dem Motto "nur Birdies bringen mich ans Ziel", erspielte sich Siem aussichtsreiche Puttpositionen, lochte sogar zu einem Eagle an der 15, bevor ein Bogey die Stimmung etwas drückte.
Zwischenzeitig sogar in Führung liegend, brachte der Deutsche trotz dreier Schlagverluste am Ende eine gute 68er Runde mit vier unter Par ins Clubhaus. Nach der Vormittagssession war dies gleichbedeutend mit einem Platz direkt hinter Tshwane-Open-Sieger George Coetzee, für den es ebenfalls noch ums Masters geht. Am Ende des ersten Turniertages bleibt Marcel Siem auf Platz T6 vorerst in Coetzees Schatten. Der Südafrikaner liegt einen Schlag entfernt auf dem T3. Rang.
Moritz Lampert zieht mit Marcel Siem gleich
Einen richtig guten Turnierstart legte auch Moritz Lampert hin. Der 22-Jährige beförderte sich mit drei Birdies und einem Eagle in die Top Ten der Trophee Hassan II. Ohne das Bogey auf der Sechs wäre sogar der T3. Platz dringewesen. Schwamm drüber: Moritz Lampert kann mit seinem T6. Rang nach dem ersten Turniertag vollends zufrieden sein.
Florian Fritsch auf Umwegen in die Top 25
Ein Wechselbad der Gefühle erlebte derweil Florian Fritsch. Bei seinem ersten Auftritt auf der European Tour in diesem Jahr, verpatzte der Challenge-Tour-Aufsteiger den Auftakt leider mit Triplebogey und Bogey auf den ersten drei Löchern, nur um den Ball dann in unmittelbarer Folge zu drei Schlaggewinnen zu versenken. Ein famoser Endspurt inklusive Eagle brachte Fritsch schließlich auf zwei unter Par und damit auf den T22. Platz.
Ähnlich wechselhaft, wenngleich vom Score her nicht ganz so erfolgreich, verlief die erste Runde der Trophee Hassan II auch für Bernd Ritthammer. Als Top-Ten-Spieler der abgebrochenen Madeira Island Open nach Marokko gereist, zeigte sich der Deutsche nach frühem Doppelbogey unbeeindruckt. Insgesamt sechs Birdies standen am Ende neben dem doppelten Schlagverlust weiteren drei Bogeys gegenüber, nichtsdestotrotz war die 71 mit eins unter Par zum Auftakt ein gelungener Start und führte Ritthammer auf T38.
Schneider und Kieffer auf T65
Auf einen soliden Turnierbeginn in Marokko deutete auch lange das Spiel von Marcel Schneider hin, bevor ihn drei Löcher zurückwarfen. Über die Pro Golf Tour im vergangenen Jahr den Startplatz in Marokko gesichert, wollte Schneider seine Außenseiterchance nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen. Dies gelang ihm dann auch. Nicht wegen des Einbruchs zu Beginn seiner Back Nine - nein, vielmehr mit der darauf folgenden unerschrockenen Aufholjagd. Diese brachte den Nachwuchsspieler schließlich mit einem Schlag über Par ins Clubhaus. Bei einer guten zweiten Runde ist das Erreichen des Wochenendes also durchaus möglich. Schneider liegt zur Zeit auf T65.
Gleiches gilt für Maximilian Kieffer, der erst am Nachmittag startete. Einen allzu ausgeschlafenen Eindruck machte der 24-Jährige auf der Front Nine jedoch nicht. Ein Doppelbogey und ein Bogey warfen ihn direkt zurück, so dass er sich auf den letzten neun Löchern mächtig anstrengen musste, um seine Chancen auf den morgen erfolgenden Cut zu wahren. Kein Problem für Max Kieffer - der Bergisch-Gladbacher blieb nervenstark und holte gleich vier Birdies auf der Back Nine. Da jedoch noch zwei Bogeys hinzukamen, konnte Kieffer die schlechte Front Nine nicht vollends ausgleichen. Bei +1 liegt er im Moment ebenfalls auf T65.
Wechselbad der Gefühle für Martin Keskari
Eine hervorragende Leistung auf der Back Nine zeigte auch der Frankfurter Martin Keskari, der - abgesehen von der Teilnahme an der BMW International Open 2009 - bei der Trophee Hassan II zum ersten Mal European-Tour-Luft schnupperte. Nach vier Löchern lag er bereits 3 unter und war auf dem besten Wege, sich ganz nach vorne zu spielen. Dann jedoch folgten fünf Bogeys, die Keskari bei +2 auf den T78. Rang zurückfallen ließen. Noch ist aber nichts verloren, denn ein Platz unter den Top 50 ist nur drei Schläge entfernt.