Vom 29. September bis 1. Oktober stand die Heimatstadt von Bernhard Langer ganz im Zeichen des internationalen Golfsports und Golf-Business. Die Fachbesuchermesse Golf Europe öffnete in Augsburg zum zweiten Mal die Tore. Waren es 2012 noch 114 Austeller aus 34 Ländern, stieg die Zahl dieses Jahr auf 120 Aussteller aus 29 Ländern.
Zwei "Große" als Publikumsmagneten
Bemerkenswert dabei ist, dass dieses Jahr zum ersten Mal auch Vertreter der sogenannten Hardware, also aus dem Schlägerbereich, dabei waren. TaylorMade adidas war mit einem über 500 Quadratmeter großen Stand vertreten. Neben den Kernmarken wurden die Marken Adams Golf mit Golfschlägern und Puttern sowie Ashford Golf als Bekleidungslinie präsentiert.
Als zweiter Großer im Reigen der Schlägerhersteller zeigte Wilson seine Neuheiten auf einem Stand, der gut besucht war. Der Stand des japanischen Schlägerspezialisten Yonex glänzte meist durch personelle Leere. Interessenten mussten sich zur Indoor-Driving Range begeben und dort auf einen Ansprechpartner hoffen. Auch Bridgestone mit seinen Schlägern war mit einem kleinen Stand am Rande vertreten und erfreute sich reger Nachfrage. Golfmode-Label wie Alberto Pants und Golfino fehlten jedoch auf der Messe. Der Grund: Ende September ist die Ordertätigkeit für Golfbekleidung schon fast erledigt, seit Juli sind die neuen Kollektionen im Umlauf bei den Einkäufern.
Namhafte Hersteller nicht mit dabei
Die „big brands“ der Branche wie Callaway, Cobra-Puma Golf, Mizuno, Nike, Ping, Titleist und einige mehr kamen auch in diesem Jahr nicht, obwohl der Herbst ein optimales Datum für die Präsentation der neuen Schläger ist. Cobra-Puma Golf launchte fernab der Messe am letzten Messetag die neue Schlägerserie „Baffler XL“ die ab 15. November erhältlich ist. Ein Branchen-Insider gab im Vorfeld der Messe zu bedenken: „Trendsetzend ist nach wie vor der amerikanische Markt und somit die PGA-Show in Orlando im Januar. Bei den heutigen Umsatzzahlen muss sich ein Schlägerhersteller gut überlegen, welche Messe er sich leisten will“.
Mit großer Aufmerksamkeit wird der alljährlich verliehene Golf Europe Product Award am Abend der ersten Messetages verfolgt. Eine rein männliche Jury bestehend aus sechs Experten aus den Bereichen Golf-Professionals, Handel und Golfmedien, beurteilt die eingereichten Produkte. Dabei ist die Teilnahme nur für Aussteller möglich, insgesamt 62 Produkte wurden bei der Jury eingereicht. In diesem Jahr wurden zum ersten Mal insgesamt neun Kategorien ausgeschrieben, neu dabei sind die Kategorien Handschuhe, Golfbags und GPS-Geräte; Bekleidung, Schuhe, Schläger, Caddies, Trainingshilfen und Accessoires waren schon im Vorjahr als Kategorie vorhanden.
Die Sieger des Golf Europe Product Award
In der Kategorie Caddies wurden der Qod und der Sun Mountain Combo mit dem Award ausgezeichnet. In Sachen Bekleidung gewann ein frisches, junges Label mit lebhaften Mustern, das seinem Namen alle Ehre macht: Wild Green. Bei den GPS-Geräten wurde die Garmin Approach S2 und der Caddietech X1 prämiert. In Sachen Schläger kamen die Prämierten aus dem großen Stand in der Hallenmitte: Der SLDR Driver von TaylorMade und der Tight Lies Fairway Wood von Adams Golf.
Wirklich Neues gab es nur in der Kategorie Golf Bags, hier ein Bag aus Korkleder und ein tatsächlich federleichtes, wasserdichtes Bag von Golf Tech Österreich (I-Dry Aqua Standbag). Bei den Schuhen kam der adidas adizero Tour auf das Podest, der seine erste Golfsaison schon hinter sich hat und ein Newcomer namens Henry & Magda, einem kleinen Hersteller aus dem Süden der Republik, die nicht unbedingt zierliche, dafür umso farbenfrohere Schuhe produzieren. Mit der Puttmatte Welling Put wurde eine Trainingshilfe prämiert und bei Accessoires konnte sich das Raincover von Golf Tech durchsetzen.