Tiger Woods lädt auch in diesem Jahr wieder zur Hero World Challenge, doch er selbst darf den Platz noch nicht betreten. Stattdessen musste er sich im Vorfeld des Turniers den Fragen zu seiner Genesung stellen, welche die Golfwelt derzeit brennend interessieren: Wie weit ist er gesundet, wann kehrt er zurück? Fragen, die auch die Golfikone selbst noch nicht beantworten kann.
"Ich habe keine Antwort darauf"
Die Ungewissheit zehrt an Tiger Woods - das merkt man ihm an, als ihm während der Pressekonferenz vor seinem eigenen Event, Hero World Challenge, die entscheidende Frage gestellt wird: "Wann werden Sie wieder Turniergolf spielen?" Die ehemalige Nummer eins, die inzwischen an der unteren Schwelle der Top 400 kratzt und sie in der kommenden Woche zu unterschreiten droht, gibt es sichtlich ungern zu: "Ich habe keine Antwort darauf - auch mein Arzt nicht und mein Physiotherapeut nicht."
Es gebe keinen Zeitplan, das sei für ihn der härteste Teil - "nichts, worauf ich mich freuen kann, nichts, auf das ich hinarbeiten kann." Bei Nerven gebe es keinen Zeitplan, "du kannst früher zurückkehren, du kannst später zurückkehren, es hängt ganz davon ab, wie der Nerv heilt." Seine dritte Rückenoperation in zwei Jahren scheint ihn mit einer gewissen Hilflosigkeit zu hinterlassen, er schließt mit der resignierten Erkenntnis: "Ich habe keine Wahl."
"Ich hoffe, das war's noch nicht"
Die Reha nach seiner jüngsten Rücken-OP im vergangenen Monat hat der US-Amerikaner, der nach Weihnachten seinen 40. Geburtstag feiert, noch nicht begonnen. Derzeit könne er nur gehen, noch nicht einmal mit seinen Kindern Fußball spielen. An Golf sei also noch nicht zu denken. Das bis dato letzte Mal auf dem Platz stand Woods bei der Wyndham Championship im August, wo er mit dem geteilten zehnten Platz sein bestes Saisonergebnis erreicht, es aber trotzdem nicht mehr in die FedExCup-Playoffs geschafft hatte. Seinen letzten Sieg feierte er 2013.
Der früher so ehrgeizige Topgolfer macht nun gar einen nüchternen Strich unter seinen Griff nach den Sternen. Auf die Frage hin, ob er im Reinen mit seiner Karriere sei, auch wenn er nie wieder ein Turnier gewänne, antwortete er: "Ich denke, so ziemlich alles hiernach ist...wird Topping sein." Er habe Jack Nicklaus bei der Anzahl aller Siege überholt, nur Sam Snead noch nicht. Dafür habe er Snead überholt, was die Major-Championships angehe, aber Nicklaus noch nicht. "Für meine 20 Jahre hier draußen habe ich eine Menge erreicht, denke ich, und wenn das alles gewesen sein sollte, hatte ich einen ziemlich guten Lauf." Ganz so demoralisiert, wie das klingt, ist Woods allerdings letztendlich noch nicht: "Ich hoffe, das war's noch nicht", sagte er, "ich hoffe, ich kann wieder hier rausgehen und gegen die Jungs antreten. Ich vermisse es wirklich."
Rory McIlroy wünscht gute Besserung
Nicht nur von seinen Fans bekommt der Golfstar, der in diesem Monat seinen 40. Geburtstag feiern wird, reichlich Mitgefühl. Auch seine Kollegen drücken ihm die Daumen für ein baldiges Comeback. So postete beispielsweise der Weltranglistendritte Rory McIlroy by Instagram: "Ich wünsche meinem Idol und Freund eine schnelle Genesung. An den Golfsport ohne ihn zu denken, ist unerträglich. Ich hoffe, dich bald zurück auf dem Platz zu sehen."
Wishing my idol and friend a speedy recovery. Golf without him doesn't bear thinking about. Hope to see you back on the course soon @tigerwoods Ein von Rory McIlroy (@rorymcilroy) gepostetes Foto am