Der Golfstar Tiger Woods spielt eine eindrucksvolle Saison, bei seiner elften PGA Turnier Teilnahme gewinnt Woods bereits das dritte Mal. Sein Siegerscore von 8 unter Par bedeuten am Ende 2 Schläge Vorsprung auf Bo van Pelt. Wie schnell es im Golfsport gehen kann, zeigt seine Erinnerung an kritische Stimmen, die vor sechs Monaten behaupteten er könne nie mehr ein Turnier gewinnen.
Spannendes Duell
Die Führung wurde zwischenzeitlich von bis zu sechs Spielern geteilt. Allerdings wurde das Rennen um den Titel nach 9 gespielten Löchern immer mehr zum internen Flightduell zwischen Tiger Woods und Bo Van Pelt. Beide waren nach einem Birdie von Van Pelt an der 11 bei 8 unter Par. Die letzten vier Löcher brachten die Entscheidung. Mit einem sehr gefühlvollen langen Birdieputt von Tiger an der 15 setzte er Van Pelt unter Druck - der allerdings antwortete nervenstark mit einem Birdie am selben Loch.
An der eigentlich einfachen 16 hielt Woods Annäherungsschlag nicht auf dem Grün und rollte den kleinen Abhang hinter dem Grün herunter. Aus einer sehr schwierigen Lage hinter dem Grün schaffte Tiger fast einen Pitch-In, der Ball verfehlte die Fahnenstange nur knapp und nippte nur aus. Nach einem schwächeren Putt musste er das Bogey aufschreiben, ein Vorteil für Bo Van Pelt? Nein, denn der 37-jährige Amerikaner brauchte nach 2 schwachen Chips ebenso 2 Putts und notierte das Bogey. Davon konnte er sich nicht mehr erholen, Tiger spielte die letzten beiden Löcher souverän in Par und Bo Van Pelt musste 2 weitere Bogeys aufschreiben. Damit war der Sieg mit einer 69er Schlussrunde für den Veranstalter des AT&T National perfekt.
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Tiger bald wieder auf dem Golfthron?
Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Woods den momentanen Weltranglistenersten Luke Donald von der Weltspitze verdrängt. Dieses Jahr hat sich Tiger von Platz 23 der Weltrangliste auf den vierten Platz vorgespielt. Dabei ist Woods Spiel nicht perfekt. Die statistischen Zahlen auf dem Platz des Congressional Country Clubs belegen eine durchschnittliche Genauigkeit bei den Drives (Fairways hit: 30/56) und bei den Annäherungen auf das Grün (GIR 48/72,).
Was sein Spiel tatsächlich so beeindruckend macht, sind seine manchmal schon unwirklichen Rettungsaktionen. Egal ob zwischen den Bäumen, im Rough, neben oder weit hinter dem Grün - Tiger schafft es immer wieder, sich aus misslichen Situationen zu befreien und doch noch Par oder sogar Birdie zu spielen. Beim AT&T National schaffte Woods in 79,17 % der Fälle noch Par oder besser, wenn er das Grün nicht in "Regulation" erreichte.
Mit seinem 74. Sieg auf der PGA Tour rückt er immer näher an Sam Snead (83 Siege) heran. Jack Nicklaus (73) lässt er endgültig hinter sich. Gleichbedeutend mit dem Sieg ist auch die Übernahme der Führung in der FexEx-Cup-Wertung.
Gewinnt Tiger 2012 ein Major?
Die Open Championship stehen als nächstes Major an (19. - 22.7.) Tiger konnte das Major bereits dreimal gewinnen. In seiner derzeitigen Form ist ihm viel zuzutrauen. Ob es allerdings für ein so prestigeträchtiges Turnier reicht, bleibt abzuwarten. Der Golffan an sich kann von einem wiedererstarkten Tiger Woods nur profitieren, ob man ihn nun mag oder nicht - die Massen zieht er mit seinen spektakulären Schlägen auf jeden Fall an.