Tiger Woods meldet sich erstmals nach seinem Unfall im Februar in einer Pressekonferenz zu Wort. Bei der Hero World Challenge auf den Bahamas spricht er über seinen beschwerlichen Weg nach seinem Autounfall, seine Erwartungen an sein Golfspiel und eine mögliche Rückkehr auf die Tour.
Tiger Woods: "Ich bin froh am Leben zu sein"
Nach seinem fatalen Autounfall am 23. Februar diesen Jahres bangte die Golfwelt um einen ihrer Stars. Nun berichtet Tiger erstmals ausführlich über seinen beschwerlichen Weg zurück. "Ich habe Glück, dass ich noch am Leben bin und die Gliedmaßen noch habe", sagte Tiger Woods bei einer Pressekonferenz im Rahmen der Hero World Challenge. "Das sind zwei entscheidende Dinge. Ich bin sehr dankbar, dass sich jemand da oben um mich gekümmert hat und ich nicht nur hier sein kann, sondern auch ohne Prothese laufen kann." Denn, dass der 15-fache Major-Sieger seine Beine behalten konnte war nicht klar. Nach seinem Unfall sei eine Amputation durchaus im Gespräch gewesen. Durch mehrere Schrauben und Platten wurde dies jedoch verhindert und nach drei Monaten Bettlägerigkeit kann Tiger wieder ohne Krücken und glücklicherweise ohne eine Prothese laufen.
"Masters 2019 war mein letzter Major-Titel"
Auf die Frage nach seiner Zukunft verpasste Tiger Woods den Reportern und Fans einen Dämpfer. Das Masters 2019 war wohl "das letzte Major", welches er in seiner Karriere gewinnen konnte, ein Grund dafür ist seine Physis. So war der Ausnahme-Golfer vor seinem Unfall schon angeschlagen und unterzog sich mehrerer Rücken-Operationen. Doch jetzt hat sein Golfspiel weiter abgebaut. "In Anbetracht des Zustands meines Beins und des Fortschritts sehe ich diesen Aufwärtstrend für mich nicht mehr. Es wird eine andere Art sein, es zu tun, und ich hab damit meinen Frieden geschlossen." Er spielt damit auf seine schwindende Distanz im langen Spiel an, die in Anbetracht des Weiten-Wettkampf unter den Tour-Pros, eine deutliche Schwäche ist. Doch Tiger ist immer noch Tiger und so bleibt er weiter dem Golfsport erhalten. "Im Chippen und Putten mache ich sie alle fertig!" hieß es von ihm.
"Ich will nochmal in St. Andrews spielen"
Mit der 150. Open im Turnierkalender, natürlich rot markiert, hat Tiger ein Ziel vor Augen. Obwohl er selbst sagt, dass er nicht mehr zu einem vollen Turnierkalender zurückkehren kann müssen Fans nicht komplett auf Tiger verzichten. In abgeschwächter Form wird er einzelne Turniere wahrnehmen, "ich bin vielleicht nicht ganz wettkampffähig, aber ich kenne das Rezept dafür, ich muss nur an einen Punkt kommen, an dem ich mich so wohl fühle, dass ich das wieder tun kann."
Spätestens zur 150. Open möchte Tiger also wieder mit mischen. "Ich würde gerne an der Open Championship teilnehmen, daran besteht kein Zweifel. Ich hoffe, dass ich es körperlich schaffe", sagte er. "Das Turnier wird nirgendwo hinführen, aber ich muss dorthin kommen." Die Rückkehr zu einem Major hat in diesem Fall für Tiger eine weitere Motivation. Er gewann zwei seiner 15 Titel in St. Andrews und bezeichnete diesen besonderen Golfplatz im Interview als seinen liebsten Course.
