Großkampftag bei der Tomorrow’s Golf League (TGL): Gleich drei Partien des Stadionspektakels stehen heute an – weil der dritte Montag im Februar in den USA ein gesetzlicher Feiertag ist und an diesem President’s Day seit 1879 vor allem der amerikanische Gründervater George Washington gefeiert wird. Und weil diese Woche auf der PGA Tour die Mexico Open ausgetragen wird, wo eh keiner aus den TGL-Teams aufteen will. Atlanta tritt gegen den Liga-Spitzenreiter Los Angeles an und spielt anschließend gegen The Bay aus San Francisco mit Genesis-Sieger Ludvig Åberg, die wiederum haben es abends dann mit Boston zu tun. Bei den Fröschen um Rory McIlroy gibt Hideki Matsuyama sein TGL-Debüt, der im Vorfeld mit der Aussage überrascht hat, sich die Arena im SoFi Center zu Palm Beach Gardens gerade mal 15 Minuten angeschaut zu haben. Irgendwann vor ein paar Wochen. Mal sehen, was der Japaner zum Entertainment beitragen kann, der so gut wie kein Wort Englisch spricht.
Und am Dienstag dann kommt Tiger Woods, um die TV-Zahlen wieder rauszureißen, nachdem sich die Einschaltquoten jüngst beim Duell zwischen Boston und Los Angeles nur im 500.000er-Bereich bewegt hatten. Dass es diesen Dienstag wohl wieder aufwärts geht mit dem landesweiten Publikumsinteresse dürfte auch daran liegen, dass Woods’ Jupiter Links gegen New York wieder den elektrisierenden Tom Kim aufgestellt hat, der bei seinem ersten Einsatz gezündet hat wie die sprichwörtliche Stimmungskanone. Und vielleicht tut ja die gesteigerte Dramatik durch den dreifachen Hammer ein Übrigens.
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Woods selbst kommt, nachdem er seine Gastgeberpflichten beim Genesis Invitational absolviert hat. Eine aktive Rolle im Ausweich-Spielort Torrey Pines sagte der 49-Jährige bekanntlich wegen des Todes seiner Mutter Kultida ab. Naturgemäß hatte er anderes im Kopf, als sich auf das erste echte Turnier seit dem verpassten Cut bei der Open Championship vergangenen Juli vorzubereiten. „Meine Mutter hätte gewollt, dass ich spiele, aber ich bin einfach nicht bereit“, schrieb Woods in seiner Absage. Für ein bisschen Gaga-Golf am Dienstagabend reicht es selbst rostig allemal, den Clown gibt ohnehin Tom Kim, und die TGL kann die Präsenz und die Zugkraft ihres Mitinitiators ganz sicher gut gebrauchen.
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LIV dauerhaft in Adelaide – samt neuem Austragungsort
Gekommen, um zu bleiben: LIV Golf und das australische Adelaide sind auch künftig ein Faktor im Golfkalender. Die Liga hat sich bis 2031 zu einem jährlichen Event verpflichtet, eine entsprechende Vereinbarung wurde am Rande des gerade zu Ende gegangenen zweiten Turniers im diesjährigen Spielplan getroffen. „Es gibt keinen Ort, an dem wir lieber sind als hier in Adelaide“, sagte der neue CEO Scott O’Neil. Kein Wunder, beschert Adelaide dem Konkurrenzcircuit doch jährlich neue Publikumsbestmarken, die mittlerweile 100.000 Fans übersteigen, während das Interesse ansonsten eher mau ist. Als Beispiel: Gerade mal 19.000 TV-Zuschauer – insgesamt! – verfolgten im Schnitt die Übertragungspremiere des neuen Fernsehpartners Fox Sports vom Saisonauftakt in Riad.
Außerdem wurde bekannt, dass die Veranstaltung mittelfristig vom The Grange Golf Club auf den North Adelaide Golf Course verlegt werden wird, der am Rand des Geschäftsviertels der 1,3-Millionen-Stadt liegt. Vorher aber soll LIV-Gründer und Ex-CEO Greg Norman den Platz aufmöbeln, den er als Rohdiamanten bezeichnet. Die entsprechenden Bestätigungen des Bundesstaates South Australia liegen vor.
If the PGA Tour and LIV Golf ever find a way to come together, they should 1000% keep Adelaide on the schedule.pic.twitter.com/nKABbesb2J
— Joe Pompliano (@JoePompliano) February 14, 2025
PIF sponsert LET-Turnier, LIV in Kontakt mit LPGA
Etwas untergegangen: Ausgerechnet Saudi-Arabien sorgt für Gleichberechtigung der Geschlechter im Golfsport. Das von Jeeno Thitikul gewonnene Saudi Ladies International auf der Ladies European Tour (LET) wird seit diesem Jahr vom saudi-arabischen Staatsfonds PIF titelgesponsert, der den bisherigen Partner Aramco ablöst. Im Riyadh Golf Club wurden am Samstag fünf Millionen Dollar Preisgeld unter den Teilnehmerinnen verteilt, dieselbe Summe wie beim PIF Saudi International presented by SoftBank, dem Pendant für die Männer, das im Rahmen der Asian Tour ausgetragen wird. Dies unterstreiche das Engagement des PIF für Inklusion im Sport, heißt es von Organisator Golf Saudi, dem wirtschaftlichen Arm des saudi-arabischen Golfverbands.
Dazu passt eine Nachricht aus Australien: Scott O’Neil, der neue CEO der LIV-Liga, hat am Rand des Events in Adelaide bestätigt, dass er Kontakt zu Liz Moore aufgenommen hat, die als Interims-Commissioner und Nachfolgerin von Mollie Marcoux Samaan derzeit die Geschicke der LPGA leitet. „Wir könnten all das Gute einbringen, das wir mittlerweile mit LIV gelernt haben“, so O’Neil. Sein Vorgänger Greg Norman hatte bereits Interesse bekundet, sich auch im Damengolf zu engagieren.
„Sibylle“ McIlroy orakelt über Wiedervereinigung 2026
McIlroys Munkeln: In der antiken griechischen Mythologie gibt es die sogenannten Sibylle, das sind Prophetinnen, die sich rätselhaft, geheimnisvoll oder auch wahrsagerisch äußern. Die moderne Version stammt aus Nordirland, lebt in Florida, war mal erster Paladin der PGA Tour und Wortführer des Widerstands gegen die Konkurrenz namens LIV-Liga, wurde in mehrfacher Hinsicht im Regen stehen gelassen und abserviert – die Geschichte sollte hinlänglich bekannt sein. Jedenfalls hat Rory McIlroy seine Haltung gegenüber dem Konkurrenzcircuit und den LIV’lern seither grundlegend revidiert und revanchiert sich für die Ausbootung bei jeder sich bietenden medialen Gelegenheit mit mit eigenen Ansichten und Einsichten in den Stand der Dinge auf der Tour. Manchmal sehr offen und kontrovers, manchmal – wie jetzt vor dem Genesis Invitational eher „sibyllinisch“, siehe oben.
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Er verspreche sich vom Besuch des Tour-Commissioners Jay Monahan und des Spielerdirektors Adam Scott bei US-Präsident Donald Trump eine Menge für die Wiedervereinigung im Profigolf der Herren, erklärte McIlroy, für den The Donald ebenso offensichtlich wie erstaunlicherweise kein LIV-Freund ist. Und: 2026 würden alle Stars des Spiels wieder viel öfter gemeinsam auf einer Bühne stehen, orakelte er, mochte ansonsten aber nichts verraten. Die Prophezeiung deckt sich übrigens mit vielem, was Golf Post bereits vermutet und angedeutet hat. Daher in den nächsten Tagen mehr von „Sibylle“ McIlroy und zur Lage im Golf.
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Sorry Rory: DeChambeau als Masters-Sieger gesetzt
Zahlen lügen nicht: Statistiker haben die Durchschnittswerte der Masters-Sieger seit 2014 ermittelt und kommen auf folgende Werte: 31 Jahre alt, Platz 9,4 in der Weltrangliste, acht Auftritte im Augusta National Golf Club vor dem Gewinn des Green Jacket. Tja, damit weist alles auf Bryson DeChambeau hin, der derzeit Nummer 10 im OWGR ist und heuer im Alter von 31 Jahren zum neunten Mal in Augusta aufteet. Der Ausgang des 89. Masters steht damit also fest – es wird wieder nichts mit dem ersehnten Erfolg beim ersten Major eines jeden Jahres für Rory McIlroy, der damit auch den Karriere-Grand-Slam perfekt machen würde.
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DeChambeau freut sich schon aufs Gartenfest in Georgia, er hat seinen Frieden mit dem Geläuf gemacht, das er mal despektierlich zum Par-67-Platz degradierte und dafür bitter büßte. Die Golfwelt wiederum freut sich auf BDC, der – nicht zuletzt dank seiner Social-Media-Präsenz und der YouTube-Aktivitäten – aktuell wohl populärster Spieler im Profi-Golf ist.
Und das nicht zuletzt wegen Einlagen wie dieser: Während der zweiten Runde des LIV-Events in Adelaide semmelte DeChambeau auf der Par-5-13 des Grange Golf Club den Ball in die Wicken, wie man so schön sagt, und verlor etwas den Überblick in Sachen Richtung. Was tun? Ganz einfach: Der 31-Jährige enterte einfach den Balkon eines Hauses am Rand des Fairways – sehr zum Staunen der Bewohner.
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Saquon Barkley: Nach dem Super Bowl nun die 80 im Golf
Große Ziele: Saquon Barkley peilt die nächste magische Marke an. Den Super-Bowl-Ring hat der Running Back der Philadelphia Eagles demnächst am Finger, nachdem er mit seinem Team am Sonntag vor einer Woche den Titelverteidiger Kansas City Chiefs demontiert und mit 40:22 das Finale der National Football League (NFL) gewonnen hat. Gleichzeitig stellte der 28-Jährige in der abgelaufenen Saison beim Lauf mit dem Ball Bestwerte auf, die im American Football bislang unerreicht waren. Und weil er ebenso wie sein Quarterback Jalen Hurts und übrigens auch die beiden Aushängeschilder des Super-Bowl-Gegners, Spielmacher Patrick Mahomes sowie Tight End und Taylor-Swift-Freund Travis Kelce, ein rechter Golfnerd ist, hat sich Barkley für die Off-Season vorgenommen, endlich eine Runde unter 80 Schlägen zu spielen. Ansonsten werde er Golf aufgeben, schrieb er im Kurznachrichtendienst „X“. Hoffentlich klappt’s für den Philly-Star mit Handicap 16,8: Das Spiel braucht so gute Typen als Testimonials wie den bescheidenen und bodenständigen Barkley.
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Aber Entwarnung: Hilfe ist schon unterwegs. Denn einer hat Saquons Sorgen umgehend aufgegriffen und virtuell-werbewirksam umgesetzt – drei Mal dürfen Sie raten …
Cam Homa und der Luftschlag an Daddys Schienbein
Autsch: Früh übt sich, erst recht, wenn der Papa ein Top-Professional ist. Freilich, da kann auch schon mal was daneben gehen – beziehungsweise der Schlägerkopf an Daddys Schienbein statt am Ball landen. Es ist aber nur ein Gerücht, dass Max Homa wegen des „Luftschlags“ von Filius Cam – knapp 28 Monate alt – morgen Abend beim TGL-Auftritt von Jupiter Links gegen New York nicht dabei ist.
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St. Andrews bekommt weitere Golfanlage
Blühende Landschaft: Haben Sie schon mal was von Feddich Mains gehört? In Schottland kennt jedes Golfkind den Namen, weil auf der zwei Kilometer südlich von Home of Golf St. Andrews gelegenen und 98 Hektar umfassenden Agrarfläche schon seit über 20 Jahren eine Golfanlage entstehen soll. Jetzt steht fest: Die Herzkammer des Spiels wächst tatsächlich. Das US-Beratungsunternehmen Alvarez & Marsal hat grünes Licht für den Masterplan zur Entwicklung des Ensembles bekommen. Demnach sollen ein 18-Platz, ein Par-3-Kurzplatz, Übungseinrichtungen und ein Clubhaus entstehen. Genehmigt wurden zudem der Bau eines Hotels, eines Restaurants und von sechs frei stehenden Gästehäusern neben dem Golfplatz. Die Arbeiten auf der Brache haben bereits begonnen. Bislang war das Projekt durch Einwände örtlicher Anwohner des aufgehalten worden. Man reklamierte, das Projekt habe keinen Nutzen für die lokale Community und verletze im Übrigen die Vorgaben für den grünen Rand von St. Andrews. „Es handelt sich um ein Hotel und einen Golfclub, der für die schottische Öffentlichkeit nicht zugänglich sein wird und von dem die Einheimischen nichts haben“ hieß es. „Wieder einmal verkaufen wir Teile von St. Andrews, damit Geschäftsleute aus dem Ausland davon profitieren.“
Wenn Golfball und Gesicht sich treffen
Das Letzte: Zartbesaitete Gemüter sollten jetzt nicht weiterlesen und schon gar nicht weiterschauen. Das Portal „Mygolfspy“ hat am Modell nachgestellt, wie es aussieht, wenn ein Golfball das Gesicht oder den Kopf trifft. Angesichts eines Smash von 40 bis 60 Metern pro Sekunde ist es da mit „Autsch wie bei Max Homa vorhin nicht getan.
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Mancher hat vielleicht noch die Fotos von Morgan Beck in unguter Erinnerung, Ehefrau des Skiabfahrts-Olympiasiegers Bode Miller, die 2012 einen Abschlag ihres Mannes abbekam. Den Anblick muss man nicht wiederholen, aber im Gegenzug kann man nicht oft genug auf die Wahl eines sicheren Standplatzes – für Zuschauer – und auf die Wichtigkeit des Rufs „Fore“ hinweisen.