Die Open Championship, auch British Open genannt, ist das älteste Golfturnier der Welt und das einzige Major auf europäischen Boden. Jedes Jahr im Sommer kursieren verschiedene Namen für das Turnier, das inzwischen das letzte Major im Turnierkalender ist und während sich weniger erfahrene Golffans über die unterschiedlichen Bezeichnungen vielleicht wundern treibt es manche regelrecht zur Weißglut. Wir wollen klären, was richtig ist und warum es diese verschiedenen Namen für das selbe Turnier eigentlich gibt.
British Open oder Open Championship?
Der offizielle Name des Majorturniers ist The Open Championship. Es ist das älteste Golfturnier der Welt, das noch gespielt wird und wurde ab 1860 im Prestwick Golf Club in Schottland ausgetragen. Der Name ergibt sich daraus, dass es ursprünglich eine "offene Meisterschaft" war, die für alle offen war, Amateure wie Profis. Heute gilt das nur noch in der Theorie, in der Praxis gibt es nur wenige Amateure, die durch Einladung oder Qualifikationen am Turnier teilnehmen dürfen. Das Modell inspirierte viele weitere Open-Turniere, die sich auch heutzutage noch in Amateur- wie Profikalendern finden. Als somit erste und ursprüngliche Open verzichtet die Open Championship auf Namenszusätze, die anderen Opens verwenden, um sich voneinander abzugrenzen, wie zum Beispiel die Canadian Open oder die BMW International Open.
"The Open" ist dabei häufig nur eine Kurzform für The Open Championship, die seit 2017 vermehrt von der R&A genutzt wird.
Der Begriff "British Open" existiert jedoch genau dafür, um die Open Championship von anderen nationalen Opens abzugrenzen. British Open wird besonders oft im amerikanischen Raum gebraucht, um die Open in Großbritannien von der US Open zu unterscheiden. Dadurch das beide in ihrem Status als Majorturnier gleichwertig sind könnte hier Verwechslungspotential bestehen. Doch auch amerikanische Golfpuristen und -experten lehnen die Bezeichnung "British Open" ab und erkennen die Open Championship als originale Open an, die damit auch den Namen verdient hat.
Warum die Diskussion?
Während der offizielle Name seit langem The Open Championship ist, ist es erwähnenswert, das bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts, insbesondere in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, der Begriff British Open immer mal wieder in Zeitungsberichten wie sogar bei der Verleihung des Claret Jugs verwendet wurde. So zum Beispiel als niemand geringerer als Bobby Jones 1930 die Trophäe verliehen bekam:
Die R&A legt seit einigen Jahren jedoch immer mehr Wert darauf, dass der Begriff "British Open" nicht mehr verwendet wird und gebietet Beispielsweise Fernsehkommentatoren und Vertragspartnern, dass sie nur den Begriff "The Open" oder "The Open Championship" verwenden dürfen - was immer wieder für Diskussionen sorgt. "The Open ist der korrekte Name für die Meisterschaft. Er ist außerdem der angemessenste", hieß es in einem offiziellen Statement. Die Fokussierung der R&A auf "The Open" liegt dabei nicht in einer rein traditionalistischen Gesinnung sondern ist im Hinblick auf die Bildung einer klaren Markenidentität motiviert. In diesem Zuge wurde die Senior Open umbenannt, die bis 2007 offiziell Senior British Open hieß und ebenso die Women's Open, die zwar erst seit 2017 von der R&A veranstaltet wird, bis 2020 jedoch offiziell Women's British Open hieß.
Was sagt man in Deutschland?
Der deutsche Golfsport ist, trotz der geographischen Nähe zu Großbritannien, stärker von den USA beeinflusst, weshalb hierzulande vornehmlich British Open verwendet wird. Gerade weil vielen Golffans wie Laien in Deutschland der Begriff British Open vertrauter ist, suchen sie genau darunter Informationen im Internet. Um denjenigen, die auf diesem Weg Informationen zur British Open suchen, diese auch anbieten zu können, lesen Sie auf Golf Post oft die Bezeichnung British Open.
Die British Open - Die älteste Golf-Meisterschaft der Welt lockt Profis und Zuschauer gleichermaßen auf Europas schönste und schwierigste Golfplätze. Wir haben alle Sieger in einer Fotostrecke zusammengefasst.