Wir haben den neuen Spider Mini Putter von TaylorMade über mehrere Wochen getestet und auf Herz und Nieren untersucht. Etliche Stunden auf dem Putting-Grün, die vielen positiven und negativen Putts und einige Turnierrunden später kommt unser Redakteur jedoch zu einem einstimmigen Urteil.
Der kleine Bruder vom Spider Tour - was verspricht uns TaylorMade mit dem Mini?
Ein "kompaktes Mid-Mallet-Design", so beschreibt TaylorMade den neuen Spider Mini. Sein bekannter "großer Bruder", der Spider Tour, erlangte in den vergangen Monaten vor allem durch die aktuelle Nummer eins der Welt, Dustin Johnson, Bekanntheit. Der Longhitter aus den USA raste mit seinem Spider Tour in der Black Edition von einem Sieg zum anderen und etliche weitere Superstars der Tour folgten "DJ" und seinem Erfolgs-Putter.
The new #SpiderMini rolls onto the PGA TOUR this week at the #WellsFargoChamp. Coming soon to a golf shop near you. #PureRoll pic.twitter.com/ShT2ON6aMV
— TaylorMade Golf (@TaylorMadeGolf) 1. Mai 2018
Nun bringt TaylorMade eine Miniaturausgabe des erfolgreichen Putters auf den Markt und verbaut einen 15% kleineren Kopf, der dennoch die gleiche Stabilität und Performance des großen Bruders beibehalten soll. Ein optimiertes Gewichtssystem und die weiße "T-Line" soll dem Spieler zu jeder Zeit Zufriedenheit auf dem Grün geben. Ob unser Redakteur das ähnlich sieht, wird sich zeigen.
Erster Eindruck: Cooles Design, extrem weich, aber viel Arbeit auf dem Grün
Unser Redakteur, der seit den Anfängen seines Golfspiels (knapp 2 ½ Jahre) bisher nur einen klassischen Blade-Putter spielte, war sehr gespannt und aufgeregt. Wir bekamen den Putter und es ging voller Vorfreude auf das Übungsgrün. Das Design im knalligen rot (silber ist ebenfalls erhältlich) mit der gut und hilfreich platzierten T-Linie gefiel uns von Anfang an. Man schaut von oben auf den Putter und empfindet ein kompaktes und zufriedenes Gefühl in der Ansprechposition. Ebenfalls positiv stimmte uns sofort der Super Stroke Pistol GTR 1.0 Griff, der etwas dicker als ein Standard-Griff ausfällt, aber nach unten hin schmaler wird. Der Putter liegt dadurch gut in der Hand und der Grip ist außerordentlich gut.
"Welch ein weiches Gefühl", dachten wir uns nach den ersten Versuchen und spielten Hunderte von kurzen, mittleren und langen Putts. Kurze Putts, eine der Problemzonen unseres Testers, liefen von Anfang an super. Der im Vergleich zum alten Putter deutlich schwerere Schlägerkopf, gepaart mit dem soften Touch im Treffmoment gab uns schnell eine gewisse "Zufriedenheit", die TaylorMade im Vorfeld anpreiste. Der Spider Mini ist ein Face-Balanced-Putter, also jener, bei dem der Kopf perfekt ausbalanciert ist, um eine gerade Vorwärts- und Rückwärtsbewegung zu machen. Mit 355 Gramm ist der Kopf genauso schwer, wie der Spider Tour und auch am 3° Loft änderte TaylorMade nichts. Als es zu den langen Putts ging, wurde unsere Freude schnell getrübt und uns war klar: "Hier kommt einiges an Arbeit auf uns zu".
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Einige Stunden und mehrere Turniere später - der Spider Mini hält, was er verspricht
Längenkontrolle, das schrieb sich unserer Redakteur für die nächsten Woche auf die Fahne. Die kurzen Putts liefen erstaunlich gut, die langen Putts umso schlechter. Das neue Gefühl für die richtigen Längen auf den Grüns ist im Gegensatz zum alten Blade-Putter ein komplett neues und man muss sich teilweise umgewöhnen. Wir arbeiteten mit diversen Übungen, unterschiedlichen Längen und Breaks und standen ein ums andere Mal auf dem Putting-Grün des GC Mettmann, dem Heimatclub von Martin Kaymer. Jener Martin Kaymer war es auch, der im Juni diesen Jahres bei der BMW International Open kurz vor seinem ersten European-Tour-Sieg nach etlichen Jahren stand und den neuen Spider Mini in seiner Tasche hatte. Auch unser Redakteur stand vor einigen Turnieren und nahm den neuen Putter gleich mit ins Bag.
Wir wollten das neue Gerät unter Wettkampf-Bedingungen testen. Dass einige Putts nicht fielen, wollten wir nicht dem Putter zuschreiben, sondern eher den ausbaufähigen Putt-Fähigkeiten des Redakteurs. Was uns aber auffiel ist die schon im Spider Tour verbaute PureRoll-Technologie. Das Insert soll dem Putter mehr Topspin auf den Weg geben und den Ball schneller starten lassen. Außerdem soll der Ball durch die erhöhte Geschwindigkeit vom Start weg seine Linie besser halten und weniger verspringen. Genau auf diese erhöhte Geschwindigkeit muss man sich einstellen, doch beherrscht man sie, fallen einige lange Putts. Des Weiteren überzeugte uns die ungemein gute Fehlertoleranz. Ob an der Spitze oder Hacke getroffen, der Ball hielt die Linie erstaunlicherweise sehr gut und auch an Länge verlor er ungewöhnlich wenig.
Das Urteil: Ein komplett neues Gefühl, auf das man nicht mehr verzichten will
Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase (neues Gefühl, andere Längenkontrolle, anderer Griff) wollten wir den neuen Putter nicht mehr hergeben. Umso mehr man sich mit dem Putter auseinander setzte, umso mehr Übungen man machte, desto besser wurde es. Der Putter gibt einem besonders in den kurzen Putts ein gutes Gefühl und die Längenkontrolle ist gut trainierbar. Das Design ist ansprechend, frisch und modern. Insgesamt fällt unser Fazit positiv aus und unser Redakteur konnte sich trotz seiner weniger starken Putt-Fähigkeiten gut mit dem neuen Spider Mini anfreunden.