Golf Post: Hallo Matt, vielen Dank, dass Du Dir für uns die Zeit nimmst, um über die neuen TaylorMade P790 Eisen und ein wenig über Dich als Person zu sprechen. Wir steigen direkt mit der ersten Frage ein: Wieso habt Ihr an den TaylorMade P790 Eisen so viel geändert, obwohl sie so erfolgreich in den letzten Jahren waren?
Bovee: Viele Fitter, Händler und die ganzen kleineren Pro-Shops haben uns als Feedback zu den TaylorMade P790 Eisen immer gesagt: "Bitte ändert sie nie!" Das ist natürlich ein großes Lob und die Begründungen waren, dass sie eine riesige Zielgruppe abdecken und eine perfekte Kombination aus Performance, Gefühl und Aussehen liefern. Es gibt Golfer mit Handicap 25 und welche mit -5, die unser Eisen spielen. Auch auf der Tour benutzen viele in den langen Eisen die P790. Trotzdem ist einfach nur den Status quo zu erhalten nicht unser Ansatz. Hier bei TaylorMade wacht das Team jeden Tag auf, um das bestmögliche Produkt zu entwickeln. Man macht nicht das bestmögliche Produkt, wenn man sich auf seinen Erfolgen ausruht. Wir werden auch weiterhin die Grenzen des Möglichen erweitern und innovativ sein. Der Geist und die Seele des TaylorMade P790 werden dabei nicht verloren gehen, aber verbessert wird es immer wieder.
Golf Post: Wie kommt die Gewichtung innerhalb der Eisen zu Stande? Bei manchen wird mehr, bei manchen weniger Tungsten verarbeitet. Wieso denn das?
Bovee: Das kommt immer ganz auf das Anforderungsprofil des jeweiligen Schlägers an. Die längeren Eisen sollen einfacher nach oben fliegen und dabei möglichst austariert und fehlerverzeihend sein. Bei den kürzeren Schlägern steht die Präzision und die Kontrolle im Vordergrund. Auch der Spin spielt dabei immer eine wichtige Rolle. Das Gesamtgewicht der Schlägerköpfe darf auch nicht zu hoch werden, sonst passt es nicht mehr mit dem Schwunggewicht und dem Spielgefühl. Da spielen einige Faktoren rein, die alle berücksichtigt werden müssen. So kommt es zu Stande, dass das Eisen 7 der TaylorMade P790 Eisen zum Beispiel das meiste Tungsten hat.
Golf Post: Viele Golfer beschweren sich über die "modernen" Lofts im Golfsport. Doch diese Anpassungen sind notwendig, aufgrund der neuen Technologien. Bei den längeren Eisen werden die Abstände der Winkel kleiner, bei den höheren Lofts sind sie größer. Wie hängt das bei den TaylorMade P790 zusammen?
Bovee: Die Technologien der Schläger aber auch Bälle hat sich zu früheren Jahren deutlich geändert. Die Bälle fliegen deswegen deutlich höher, weswegen niedrigere Lofts erforderlich sind. Das Eisen 7 fliegt immer noch mit den selben Abflugswinkeln wie früher, nur weiter und dagegen sollte niemand etwas einzuwenden haben. Zwischen allen Schlägern sollten gleichlange Längenabstände herrschen und daran machen wir die Loft-Unterschiede fest. Bei kürzeren Eisen müssen die Abstände der Winkel größer sein, bei längeren Eisen geringer, um gleiche Längenabstände zu erzielen. Daher resultiert die Diskrepanz, die auf den ersten Blick verwirren mag.
Golf Post: Kommen wir nun ein wenig zu Dir: Wie kamst Du mit Golf in Berührung und wie war Dein Werdegang in diesem Sport?
Bovee: Ich habe schon in jüngeren Jahren angefangen, war aber nie der allerbeste Spieler. Deswegen war es auch klar, dass ich nicht am College Golf spielen, sondern mich voll auf das Studium konzentrieren werde. Zum Ende des Studiums und während des ersten Jobs habe ich dann wieder mehr Golf gespielt, auch mit einem Trainer viel am Schwung gearbeitet, sodass ich wieder besser wurde. Jetzt bei TaylorMade dreht sich natürlich alles um Golf.
Golf Post: Hattest Du beim Golfen ein Idol oder Vorbild?
Bovee: Ja, das ist mein Trainer Dan Roy aus Arizona. Ich wollte in vielerlei Hinsicht wie er sein. Nicht nur war er mein Mentor, Trainer und bester Kumpel auf dem Golfplatz, sondern auch seine Ansichten zum Leben, seine Einstellung und sein Charakter haben mich in den Bann gezogen. Ich habe eine Menge von ihm gelernt, er hat mich definitiv geprägt und zu dem Menschen gemacht, der ich jetzt bin.
Golf Post: Was war die beste Runde, die Du jemals gespielt hast? Es muss nicht zwingend der niedrigste Score gewesen sein, sondern eine Runde, die Dir positiv in Erinnerung geblieben ist, weil an dem Tag alles geklappt hat.
Bovee: Das war meine 68 (Par 71) in Canoa Ranch, Arizona. An dem Tag hatte alles geklappt. Ich war in einem Flow und jeder Schlag flog genau dort hin, wo ich wollte. Dazu ein paar längere Putts reingerollt und schon stand die beste Runde meines Lebens. Das ist auch übrigens die Anlage, wo ich immer mit meinem Trainer zu Werke war, es hat einfach alles gepasst an diesem Tag.
Golf Post: Jetzt kommen wir zur Schnellfeuer-Runde. Kurze Fragen und kurze Antworten. Spielst Du lieber im Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang?
Bovee: Sonnenaufgang! Ich liebe die Sonnenstrahlen am Morgen.
Golf Post: Welchen Ball spielst Du? Den TaylorMade TP5 oder den TP5x?
Bovee: TP5x.
Golf Post: Attacke oder Vorlegen auf dem Golfplatz?
Bovee: Attacke. Volle Attacke. (lacht)
Golf Post: Haust Du lieber den Driver oder freust Du Dich auf den Putter auf den Grüns?
Bovee: Doch lieber der Putter.
Golf Post: Was bestellst Du am liebsten nach einer Golfrunde zu essen?
Bovee: Ein Club-Sandwich. Am liebsten mit Truthahn oder Schinken.
Golf Post: Welcher Golfplatz ist Dein Lieblingsplatz?
Bovee: Cyprus Point in Kalifornien.
Golf Post: Und zum Abschluss: Stell Dir vor, Du dürftest eine Golfrunde mit jedem Menschen spielen. Es müssen nicht zwingend Golfer sein, es können auch Persönlichkeiten aus der Vergangenheit sein. Welche drei Personen spielen mit Dir im Wunsch-Flight und wieso genau diese?
Bovee: Ich spiele definitiv mit meinem alten Trainer Dan Roy. Und dann noch Ben Hogan und Jack Nicklaus. Die beiden, weil sie zur ihrer besten Zeit absolut dominiert haben. Zu sehen, wie solche Golf-Persönlichkeiten spielen, wäre genial.
Golf Post: Vielen Dank für Deine Zeit und das Interview!
Das Interview führte Johannes Gärtner.