Bereits im Mai vergangenen Jahres hat Adidas angekündigt seine Tochterfirma TaylorMade verkaufen zu wollen. Seit 2012 gingen die Umsätze der Golfsparte stetig zurück. Nun wird ein Verkauf durch schwache Zahlen und hohen Konkurrenzdruck erschwert. Auch die Verpflichtung von Tiger Woods brachte nicht den erhofften Effekt.
TaylorMade mit schwachen Zahlen
TaylorMade bereitet seinem Mutterkonzern Adidas momentan eine menge Kopfschmerzen. Laut Informationen der New York Post verzeichnet die Golfsparte von Adidas, dazu gehören neben TaylorMade auch die Marken Adams und Ashworth, einen jährlichen Verlust zwischen 75 Millionen und 100 Millionen US-Dollar.
In seinem kürzlich veröffentlichten Geschäftsbericht weist Adidas einen Umsatz von 943 Millionen US-Dollar für die Marke TaylorMade aus. Im Jahr 2013 betrug dieser noch 1,7 Milliarden US-Dollar.
Zusätzlicher Druck durch Callaway
Zusätzlicher Druck wird vom größten Konkurrenten Callaway aufgebaut. Mit der Markteinführung des Epic-Drivers konnte das Unternehmen aus Kalifornien einen beeindruckenden Erfolg landen. GolfDigest nannte den Epic „Callaways faszinierndesten Driver seit zwei Jahrzehnten."
TaylorMade wird mit dieser Markteinführung direkt in seinem Kerngeschäft getroffen. Die Reputation der Adidas Tochter hat sich zu einem großen Teil aus der Produktion herausragender Driver aufgebaut. Nun wird Callaway möglicherweise die Oberhand in diesem Geschäftssegment gewinnen.
Woods-Effekt bleibt aus
Als rettenden Anker betrachtete man in Herzogenarauch die Verpflichtung von Golflegende Tiger Woods als Botschafter für die schwächelnde Tochter. Einem potenziellen Käufer hätte man die Marke mit den Testimonials Woods sowie dem aktuellen Weltranglistenersten Dustin Johnson schmackhaft machen können. Die ersten Auftritte für Woods mit seinem neuen Ausrüster verliefen allerdings nicht wie erhofft.
Bei den Farmers Insurance Open Ende Januar scheiterte der 41-Jährige am Cut, nur um kurz darauf die Omega Dubai Desert Classic aufgrund von Rückenschmerzen abzubrechen. TaylorMade konnte folglich nicht viel Momentum aus seiner bekannten Verpflichtung aufbauen.
Laut Branchenkennern bleiben Adidas nicht mehr viele Optionen für das weitere Vorgehen mit seiner Tochtermarke. Sollte innerhalb der nächsten Monate kein Käufer gefunden werden, müsste man das Geschäft stark beschneiden. Bereits im August des letzten Jahres hat sich der Konkurrent Nike aus der Produktion von Schlägern, Bällen und Taschen für den Golfsport zurückgezogen.