Das Finale glich bei den Damen einem Thriller. Susanne Lichtenberg, ehemals Susanne Dieners, und Tessa Oldenbourg (GC Wörthsee) starteten mit 156 Schlägen (+10) in die letzte Runde, gemeinsam mit der bis dahin auf Platz drei stehenden Macarena Campomanes (154). Nach dem sich das bisherige Führungsduo der ersten beiden Runden, Jane Rees (Wales) und Helene Maxe (Schweden), mit vielen Bogeys schnell aus dem Rennen um die Medaillen gespielt hatten, entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Lichtenberg und der Spanierin.
Susanne Lichtenberg neue Europameisterin
Ab der Bahn 15 lagen beide gleichauf, am 17. Loch musste Lichtenberg eins ihrer wenigen Bogeys verzeichnen, und Campomanes ging mit einem Schlag Vorsprung auf die 18. Die Titelträgerin des vergangenen Jahres spielte ein Bogey, während Lichtenberg das Par gelang. Im anschließenden Stechen bewahrte die Krefelderin Ruhe und setzte dem Bogey von Compomanes ein sicher gespieltes Par entgegen. Die Sensation war perfekt, und Susanne Lichtenberg mit einem Gesamtergebnis von 231 Schlägen (+12) die neue Europameisterin.
Das hervorragende deutsche Ergebnis vervollständigten Stephanie Kiefer (GC Kronberg) auf Rang 10 und Caroline Effert auf Platz 12. Die deutsche Erfolgssammlung komplettieren konnte Tessa Oldenbourg, die das Turnier auf dem 17. Platz beendete und zugleich die Goldmedaille in der Sonderwertung der AK 60 für sich entscheiden konnte. Petra Flamme (Club zur Vahr Bremen) sicherte sich Platz drei dieser Wertung.
„Ich bin selbst total überrascht über diesen großartigen Titel. Es ist unfassbar, dieses Turnier gewonnen zu haben,“ fasste Susanne Lichtenberg ihre Gefühlslage zusammen. „Der Platz war ein Traum“ lobte nicht nur die Siegerin, sondern alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren begeistert vom Platzzustand und Umfeld des unweit von Wien gelegenen Platzes.
Schweizer holt Titel - Drei Deutsche in den Top 10
In der Herrenkonkurrenz ging Martin Birkholz als einer der aussichtsreichsten deutschen Kandidaten ins Rennen. Der Krefelder, amtierender Internationaler Deutscher Amateurmeister AK 50 und frisch gebackener Deutscher Meister der AK 50, lag nach der ersten Runde mit 75 Schlägen auf dem schwierigen Par-73-Platz auf der zehnten Position. Zu diesem Zeitpunkt belegte Rainer Gödeke (Aachener GC) Platz 3 (72). Nach dem zweiten Spieltag war es dann jedoch Birkholz, der nach einer Par-Runde (148 Schläge) den dritten Rang eingenommen hatte. Zu diesem Zeitpunkt lag Markus Frank (Schweiz) mit 140 Schlägen an der Spitze, gefolgt vom Schweden Thomas Nilsson (144).
In der gemeinsamen Finalrunde sammelten sowohl Nilsson als auch Frank Schlagverluste, während Birkholz sich zahlreiche Birdiechancen erarbeitete und es schaffte, mit einem Birdie-Bogey-Birdie-Finish noch die Runde unter Par zu beenden (insgesamt 220; +1) und damit den Schweden einzuholen. Selbst zum führenden Markus Frank fehlten am Ende nur noch zwei Schläge, der die Herrenwertung der European Seniors Championship mit 69, 71 und 78 Schlägen (218; -1) für sich entscheiden konnte. Zweitbester Deutscher wurde Karlheinz Noldt (GC Hamburg Wendlohe; 226;+7) auf dem geteilten siebten Platz. Mit einem Schlag mehr landete Thomas Krieger (GC Heddesheim Neuzenhof) auf dem geteilten neunten Rang. Noldt belegte zugleich in der Sonderwertung der AK 60 Platz 3.
(Quelle: Deutscher Golf Verband)