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PGA Championship

Super Golf League: Heimliches Treffen mit Managern am Rande des Majors

21. Mai. 2021 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Community Artikel

Am Rande der PGA Championship 2021 gehen die Gespräche zur Super Golf League weiter. (Foto: Getty)

Am Rande der PGA Championship 2021 gehen die Gespräche zur Super Golf League weiter. (Foto: Getty)

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Kontrastprogramm: Während auf dem Ocean Course die 103. PGA Championship in Szene gesetzt wird, wildern die Saudis munter an der Küste. Wie jetzt bekannt wurde, hat am Dienstag auf Kiawah Island ein Treffen zwischen Vertretern der geplanten und mit dem Geld der Monarchie am Persischen Golf befeuerten Super Golf League sowie Managern namhafter Spieler stattgefunden. Angeblich ging es bei der klandestinen Konferenz um die rechtliche Einschätzung einer möglichen Sperre von künftigen SGL-Teilnehmern für die PGA Tour, wie es unlängst Commissioner Jay Monahan allen Abweichlern unmissverständlich angedroht hatte. Daher nahmen auch Anwälte einer renommierten US-Kanzlei an dem Meeting teil.

Vor allem aber hätten die Macher des neuen Circuits versichert, unvermindert Vollgas zu geben, um die Super Golf League zu realisieren, zitiert „Golf Digest“ einen Teilnehmer, der anonym bleiben will. Binnen vier bis sechs Wochen, so die Quelle, sollen den potenziellen SGL-Startern unterschriftsreife Verträge vorliegen. Angeblich könne dann das erste Exklusiv-Event bereits im kommenden Januar stattfinden.

Besagter Teilnehmer hingegen ist skeptisch: „Ich bin nach diesem Treffen mehr denn je überzeugt, dass aus der SGL nichts wird. Ich glaube, sie erkennen allmählich, dass es zu viele Hürden und Widerstände gibt.“ Noch an nämlichem Dienstag hatte auch Set Waugh als Präsident des Major-Veranstalters PGA of America klargemacht, dass SGL-Starter für keine Veranstaltung seiner Organisation zugelassen seien. Das gilt dann übrigens gleichermaßen für den Ryder Cup. Und: „Ich gehe davon aus, dass die Europäer das genau so sehen“, bekräftigte Waugh.

Koepkas komische Kappe

Starker Auftritt: Brooks Koepka hatte niemand so richtig auf der Rechnung, nachdem der Hüne seine Knieverletzung für noch nicht hundertprozentig auskuriert erklärt hatte. Doch nach einem wackeligen Doppelbogey-Start lieferte er auf dem Ocean Course eine souveräne Partie, führte lange Zeit und geht heute vom geteilten zweiten Platz aus in den zweiten Tag. „Es ist ein Major, ich bin hier und bereit“, sagte er zu seinem Minus-3-Auftakt: „Ich muss nicht bei 100 Prozent sein, um gut zu spielen.“ Offensichtlich.

Nach Ansicht vieler Beobachter sollte der vierfache Major-Sieger allerdings an seinem Outfit arbeiten, speziell an der Kopfbedeckung. Gestern trug Koepka eine Art Patchwork-Kappe seines Ausrüsters Nike, die ziemlich altbacken wirkte. Schlimmer noch: Die Haare am Hinterkopf drückten sich durch die Lücke über der Verschlussleiste, und es schien, als trage Koepka einen Herren-Dutt.

400 Schläge über Par auf den Gegenwind-Löchern

„Der Wind, der Wind …“: Während Hänsel und Gretel die luftige Brise nur vorschieben, während sie selbst am Knusperhäuschen der Hexe knabbern, nagte gestern tatsächlich der Wind an der Atlantikküste von Kiawah an den Scores der PGA-Championship-Kombattanten. Das Feld lag auf dem Par-72-Layout des Ocean Course bei einem Durchschnittsergebnis von 74,7. Doch das allein ist eine verzerrte Aussage. Auf den Löchern 1 bis 4 sowie 14 bis 18 musste nämlich gegen den Wind gespielt werden, und die Zahlen bestätigten alle Befürchtungen. Das um zwei Akteure reduzierte 154er-Feld (siehe unten) scorte auf diesen neun Bahnen fast 400 Mal über Par, auf den restlichen Löchern ging‘s knapp unter dem Platzstandard aus. Damit hatten die auf der Zehn gestarteten Spieler auf ihrer ersten Halbrunde permanent den Wind von vorn, was ziemlich an die Nerven gehen kann.

Muñoz‘ „Meisterschuss“ in den Mülleimer

Für die Tonne: Der lange Birdie-Putt von Erstrunden-Spitzenreiter Corey Conners oder die Eagles von Patrick Cantlay und Will Zalatoris in allen Ehren, aber den Schlag des Tages lieferte gestern Sebastian Muñoz auf der Bahn 18. Der Kolumbianer hatte den Abschlag nach links verzogen und sein Ball flog direkt auf ein Hospitality-Zelt samt Tribüne am Fairway-Rand zu. Doch die Murmel verfehlte das große Ziel und landete stattdessen unter Gejohle der Fans punktgenau in einem per Metallring aufgespreizten Abfallsack. Muñoz, der übrigens als einer von wenigen lauthals Fore gerufen hatte, schaut erst etwas angewidert in den Mülleimer und klaubte dann den Ball heraus, um ihn einer Zuschauerin zu schenken. Er selbst spielte mit frischem Material und einem straffreien Drop weiter.

Vorzeitiges Aus für Molinari und Burns

Das Kreuz: Zwei Akteure mussten die PGA Championship aufgeben, bevor das zweite Major des Jahres überhaupt richtig angefangen hatte. Erst meldete sich Francesco Molinari ab, Italiens Champion Golfer of the Year 2018, nachdem er sich beim Aufwärmen zur ersten Runde den Rücken gezerrt hatte, dann erwischte es nach neun Loch auch Sam Burns mit einer erneut aufgebrochenen Rückenverletzung, der sich nach dem Gewinn der Valspar Championship Anfang Mai und dem zweiten Platz bei der Byron Nelson für Kiawah Island einiges ausgerechnet hatte. Der 24-Jährige lag zum Zeitpunkt der Aufgabe indes schon Fünf über Par.

Hovland: Wohlfühlrunde und Olympia-Bekenntnis

Offenbarungen: Viktor Hovland hat sich nach eigenem Bekunden „lange nicht mehr so wohl auf einem Golfplatz gefühlt“ wie bei seiner 69er-Auftakt-Runde – trotz der widrigen Winde auf dem Ocean Course. Und noch ein Bekenntnis hat der 23-jährige Norweger gestern abgelegt, eins für Olympia. „Ein freiwilliger Verzicht auf die Spiele in Tokio kommt für mich absolut nicht in Frage“, sagte Hovland im Gegensatz zu Golfgrößen wie Dustin Johnson oder Adam Scott und wies darauf hin, dass Golf in seiner Heimat keinen besonderen Stellenwert habe, aber Olympia sehr wohl: „Golf als olympische Sportart in den Fokus zu rücken, würde sehr viele Leute erreichen.“ Außerdem hätten die norwegischen Olympiagolfer von 2016 dermaßen von den Spielen geschwärmt, „dass ich mir diese Erfahrung nicht würde entgehen lassen wollen“, so Hovland.

Spieth: „Wenn ich ein Turnier wählen dürfte …“

Fokus: Mit Eins über Par ist für Jordan Spieth noch alles drin, den man gestern trotz der erfreulichen Kulisse zugelassener Fans wie gewohnt intensiv mit seinem Ball reden hörte. Wie wichtig dem Texaner das Major und der mit einem Sieg verbundene Karriere-Grand-Slam ist, zeigt sich an dieser Aussage: „Jedes Jahr trete ich bei der PGA Championship mit dem Gedanken an, dass ich dieses Turnier wählen würde, wenn ich mir einen weiteren Titel aussuchen könnte.“ Für ihn ist die „Weltmeisterschaft der Professionals“ wahrlich nicht das Mauerblümchen unter den Majors:

Slow Play: Strafschlag für eingeladenen Catlin

Abgemahnt: John Catlin erhielt dank seiner jüngsten Erfolge auf der European Tour eine besondere Einladung von der PGA of America. Das war‘s dann aber auch mit den Freundlichkeiten. Gestern wurde dem Kalifornier ein Strafschlag für Slow Play aufgebrummt, nachdem er erst auf der Par-5-16 für seinen zweiten Schlag 74 Sekunden und dann auf der Par-4-3, seinem 12. Loch des Tages, ebenfalls für Schlag Nummer zwei 63 Sekunden benötigt hatte. Catlin beendet den Tag mit einer 75. Bei einem Major war letztmals 2013 das zu langsame Spiel des 14-jährigen Masters-Debütanten Guan Tian-Lang geahndet worden.

„D. J.“ und sein Putter: „Silber mit weißem Schaft“

Zum Schluss: Es lief mal wieder nicht sonderlich gut für die topgesetzten Spieler zum Auftakt eines Majors. Buchmacher-Favorit Rory McIlroy schleppte eine 75 ins Clubhaus, und auch das Trio an der Spitze der Weltrangliste bekleckerte sich nicht mit Ruhm: Dustin Johnson quälte sich eine 76 ab, Justin Thomas war nur einen Schlag besser, auch Jon Rahm blieb bei der Even-Par-Runde unter seinen Möglichkeiten. Wenigstens hatte „D. J.“ vor dem Auftakt was zu lachen. Bei der obligatorischen Pressekonferenz auf sein Putter-Modell für die PGA Championship angesprochen, konnte der Schlaks den „Short Stick“ selbst nach kurzem Nachdenken gerade mal dergestalt benennen: „Silber mit weißem Schaft.“ Über diesen typischen Johnson musste er dann selbst grinsen …

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