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Panorama

Spezieller Schnupperkurs: Von Royal Dornochs „Dielen“ aufs Grün in Gleidingen

29. Feb. 2024 von Michael F. Basche in Gleidingen, Deutschland

Niedersachsen statt Schottlands Nordosten: Praktikantin Zara Macdonald auf dem Platz in Gleidingen (r.) und beim Wett-Chippen im Rahmen des Beginnerturniers. (Fotos: Michael F. Basche, Golf51)

Niedersachsen statt Schottlands Nordosten: Praktikantin Zara Macdonald auf dem Platz in Gleidingen (l.) und beim Wett-Chippen im Rahmen des Beginnerturniers. (Fotos: Michael F. Basche, Golf51)

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Schon nach dem ersten Loch wechselt Zara den Ball. Tauscht die weiche gegen eine härtere Murmel. Ihre Pitches bleiben zu kurz, das ist sie vom heimischen Bump and Run nicht gewohnt. Das Geläuf in Gleidingen ist saftig grün, präsentiert sich soft, der Roll des Balls ist entsprechend. Kein Vergleich zu den brettharten Wiesen, die der Teenager aus Schottland normalerweise spielt. Brora beispielsweise. Oder Fortrose and Rosemarkie. Und natürlich ihr Hausplatz: Royal Dornoch.

Niedersachsen statt schottischer Nordosten

Seit dem dritten Lebensjahr ist Zara Macdonald Mitglied des 1877 gegründeten Clubs, so wie schon ihre Eltern und Großeltern, kennt den berühmten Linkskurs in den Highlands wie ihre Westentasche, den Old Tom Morris in den 1880er-Jahren höchstselbst in den Dünen am Dornoch Firth ausgesteckt hat. Eigentlich aber wird dort bereits seit 1616 Golf gespielt, als Beleg gilt eine bis heute erhaltene Quittung über den Kauf von Schlägern durch John Gordon, den späteren Earl of Sutherland.

Ikone im schottischen Nordosten: Royal Dornoch. (Foto: Royal Dornoch)

Zugegeben, es ist faszinierend, mit jemandem zu plaudern, der quasi tagtäglich mit Freunden und Teamkameraden oder als Caddie auf einer Ikone des Spiels zugange ist, die bei jedem Gesamtklassement globaler Golfplätze in den Top-Fünf rangiert und unsereins ohnehin beinahe ehrfurchtsvoll ganz vorn auf der Bucket List hat.


„Wenn man in Dornoch aufwächst, neigt man dazu, unsere Golfplätze als selbstverständlich anzusehen. Aber mit etwas mehr Erfahrung wird einem klar, warum Golfer aus der ganzen Welt kommen, um auf dem Championship Course von Royal Dornoch zu spielen.“

Zara Macdonald


Für die siebzehnjährige Schülerin und Stipendiatin der Dornoch Akademie wiederum ist Gleidingen der erste Parcours, den sie fern der Heimat spielt. Niedersachsen statt schottischer Nordosten sozusagen, da kommt es nicht ungelegen, dass sich die Anlage aus der Feder des Architekten David Krause stilistisch am Charakter klassischer Küstenkurse orientiert.

Stimmiges Ensemble aus der Feder von Architekt David Krause: Die Golf51-Anlage in Gleidingen. (Foto: Michael F. Basche)

Zumal Zara Macdonald an jenem Oktobertag 2023 gerade erst angekommen ist und ihr die Reise noch in den Knochen steckt. Sie will mittelfristig in der Golfbranche arbeiten und absolviert bei Golf51 nahe Hannover ein zweiwöchiges Praktikum; will dadurch ihr Deutsch verbessern und ihre Marketingkenntnisse erweitern. Da ist sie bei Daniela Buchholz genau richtig, die im Golf51-Team für Tourismus sowie Guest Relations zuständig ist und die junge Schottin bei deren speziellem Schnupperkurs unter ihre Fittiche nimmt. Und eine Runde Golf zum Einstand, das hat doch was.


„Es ist ein echter Glücksfall, dass Golf51 mich nicht nur für ein Praktikum aufnimmt, sondern auch Unterkunft, Verpflegung und die Fahrtkosten vom und zum Flughafen übernimmt – sie sind so großzügig. Ich werde im Büro in  Gleidingen arbeiten und erleben, wie die Golfbranche in Deutschland in erfolgreichen Clubs mit rund 2.000 Mitgliedern funktioniert.“

Zara Macdonald


 

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Auf dem achten Grün gesellt sich auch der Patron dazu. Friedrich-Wilhelm Knust hat Gleidingen 1998 eröffnet und die 110 Hektar kontinuierlich zu einer Spitzenanlage entwickelt. 2013 übernahm er auch das in die Jahre gekommene Arnold-Palmer-Design im nahe gelegenen Rethmar, ein Prachtstück, das dringend aufpoliert werden musste und seit 2015 in neuem Glanz zum Portfolio der Dachmarke Golf51 gehört.

Natürlich wird Zara Macdonald während ihres Aufenthalts auch in Rethmar noch abschlagen. Aber die leidenschaftliche Bäckerin, die nicht nur ein einstelliges Handicap, sondern auch den Dudelsack zu spielen versteht, das schottische Nationalinstrument, hat als Dankeschön für die Einladung selbst ein paar besondere Golferlebnisse im Gepäck – mit besten Grüßen von Dornochs General Manager Neil Hampton. Im Laufe der Jahre haben wir gesehen, wie Zara als Golferin und als Mensch gewachsen ist“, sagt der. „Und wir helfen ihr sehr gern, flügge zu werden.“


„Der erstaunlichste Unterschied zu Schottland ist für mich, dass man in Deutschland einen praktischen und theoretischen Test bestehen muss, um Golf spielen zu dürfen. Wir haben auch Theorie, aber das ist bloß als Unterstützung für die praktischen Fertigkeiten gedacht. Letztlich geht man raus und spielt drei Runden mit jemandem, der ein Handicap hat und überprüft, ob alles in Ordnung ist. Dann wird man im schottischen Golfsystem registriert. Eigentlich ganz einfach.“

Zara Macdonald zum Thema Platzreife


Also kontaktierte Hampton eine gute Bekannte in Deutschland: die in Schottland bestens vernetzte PR-Lady Helma Scheffler, die wiederum bei ihrem Kunden Golf51 vorsprach und den Praktikumsplatz vermittelte. Es ist wunderbar, dass Golf51 und Helma Scheffler ebenso die Einstellung haben, jungen Menschen bei ihrer beruflichen Entwicklung zu helfen“, freut sich Hampton, „dass Zara diese Erfahrung genießen kann.“

Gutschein für ein Tänzchen auf dem Ginstermonster

Und deswegen gab er seiner „Botschafterin“ nebst allerlei Gastgeschenken aus Tartan-Tweed mit Dornoch-Logo auch einen Gutschein für ein Tänzchen auf den „Dielen“ des Ginstermonsters mit – sprich: Startzeiten für zwei Personen auf dem Championship Course samt Übernachtungen im Dornoch Station Hotel. Das grandiose Geschenk war der Hauptpreis für die Tombola anlässlich des Finales um den Beginner Cup. Das Abschlussturnier der Anfängerserie von Golf51 wurde in Anlehnung an Thanksgiving unter dem Motto „Country & Western“ abgehalten, und Zara Macdonald war echt gefordert: erst durchs Wett-und Ziel-Chippen nach der Devise „Beat Zara“ auf dem Platz und anschließend bei der Ermittlung der Tombolagewinner aus dem Lostopf.

Glücksfeen: Zara Macdonald (l.) und Daniela Buchholz bei der Ermittlung der Tombolagewinner. (Foto: Golf51)

Aber zu dem Zeitpunkt war die mehrfache Dornocher Clubmeisterin in Gleidingen längst eine Art alter Hase, hat Einblick in alle Abteilungen und Abläufe bekommen, sich zudem wie in ihrem Heimatclub ein bisschen um den Golfnachwuchs gekümmert.


„Ich wollte einfach mehr über die Golfbranche erfahren und versuchen, meine Deutschkenntnisse zu verbessern; ich wollte erleben, wie es ist, im Büro einer Golfanlage zu arbeiten. Und alle Leute waren supernett, die ich getroffen habe. Ich hatte eine tolle Zeit.

Eins muss ich noch anfügen: Wie man sich bei Golf51 um die Neueinsteiger kümmert, ist einfach klasse – mit geselligem Beisammensein, Info-Abenden, speziellen Turnieren und so. Ein tolles Programm auf einem völlig anderen Level als bei uns, wo man einfach nur Anfänger ist und beginnt, Golf zu spielen. Man kann das nicht mal ansatzweise vergleichen.“

Zara Macdonald


Übrigens: Das erste Birdie außerhalb von Schottland hatte Zara sowieso schon bei unserer gemeinsamen Runde am ersten Tag erledigt – auf Loch 7 von Gleidingens roter Schleife.

 

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