Mitte August findet im schottischen Carnoustie die AIG Women's Open statt. Sophia Popov wird als Titelverteidigerin auf dem Platz antreten, wo sie vor zehn Jahren ihr Debüt bei der British Open feierte. Auf dem Media Day vor dem letzten Major des Jahres spricht Sophia Popov über ihren ersten Auftritt auf dem Links-Kurs, die neuen Möglichkeiten als Majorsiegerin und die Teilnahme am Solheim Cup.
Sophia Popov: Voller Terminkalender dank Majorsieg
Es war die große Sensation im vergangenen Jahr, als die Nummer 304 der Welt zur Majorsiegerin wurde. Seitdem hat sich für Sophia Popov so einiges verändert. "Es war ein verrückter Aufstieg", erzählte Popov auf dem Media Day den anwesenden Journalisten. Seit ihrem Sieg in Royal Troon haben sich für die 28-Jährige viele Türen geöffnet. "Ich habe neue Möglichkeiten, die sich mir bieten. Endlich kann ich die Spielerin sein, die ich schon so lange sein wollte", freute sich Popov angesichts der neuen Ausgangssituation. Statt Symetra Tour nun LPGA Tour und die Möglichkeit selbst zu wählen, welche Turniere gespielt werden.
Today I woke up a major champion. I still can’t believe what happened yesterday. A single week that turned my life upside down (in a good way). Massive thank you to @aiginsurance , @therandagolf and @royaltroongc for hosting an incredible @aigwomensopen. #whatjusthappened pic.twitter.com/Coge6ZAohU
— Sophia Popov (@SophiaCPopov) August 24, 2020
"Es macht mir einfach Spaß, jede Woche zu spielen, zu entscheiden, welche Events ich spielen möchte, mich auf die größeren Events zu konzentrieren und einfach eine gute Zeit da draußen zu haben", schwärmte die Deutsche von den letzten Monaten. "Ich spiele mit einem anderen Gefühl von Selbstvertrauen und Freude. Es fühlt sich so an, als ob ich endlich mein volles Potenzial entfalten kann, weil ich keine Angst vor den Konsequenzen habe." Doch mit der neuen Aufmerksamkeit kommen natürlich auch Verpflichtungen für die British-Open-Siegerin daher. "Mein Terminkalender war ziemlich voll, natürlich mit der damit verbundenen Medienaufmerksamkeit. Es ist wunderbar, aber gleichzeitig auch sehr, sehr anstrengend."
Zehn Jahre nach Debüt auf dem Carnoustie Golf Links
Nun schlägt Popov auf dem Platz zur Titelverteidigung ab, auf dem sie 2011 als Amateur ihr Debüt auf dem großen Golfzirkus gab. An diesen Auftritt hat Popov noch gute Erinnerungen, als sie sogar direkt den Cut überstand. "Ich erinnere mich, dass ich sehr ruhig und sehr gelassen war", beschrieb sie ihre Gemütslage vor dem ersten Abschlag. Ein Jahr später spielte Popov die Women's Amateur ebenfalls auf dem Carnoustie Golf Links. "Ich liebe es, dort zu sein, es ist ein erstaunlicher Golfplatz", freut sich die Popov auf die anstehende British Open auf dem Links-Kurs. "Links-Golf war schon immer etwas Besonderes für mich, ich bin wirklich aufgeregt, dass wir dort spielen können."
Als Titelverteidigerin anzureisen, ist dann aber nochmal etwas anderes, mehr Termine und Verpflichtungen. "Es wird auch mit ein paar anderen Verpflichtungen einhergehen, wenn ich an den diesjährigen AIG Women's Open teilnehme, die großartig sind, und es fühlt sich fast so an, als würde man ein Event als solches ausrichten", freut sich Popov auf das Turnier, das vom 19. bis 22. August in Schottland stattfinden wird. Ihre sportliche Vorbereitung auf das Turnier verändere sich aber nicht so sehr, "aber man weiß ja nie, was der Platz einem bieten wird und wie die Wetterbedingungen sein werden. Ich schaue mir den Platz an, ich kenne ihn aber ziemlich genau aus den vergangenen Jahren", erklärte die erste deutsche Majorsiegerin.
Solheim Cup das große Ziel von Sophia Popov
Und schließlich steht neben den Olympischen Spielen, einem sehr großen Highlight für Sophia Popov und ihre ganze Familie, auch noch der Solheim Cup an. Für Popov immer ein großes Ziel, dass sie in diesem Jahr erreichen könnte, denn als als 23. der Weltrangliste ist sie als beste Europäerin positioniert. "Für mich war der Solheim Cup immer etwas, das ich Jahr für Jahr verfolgt habe, und ich war Teil des Junior Solheim Cups und wusste, wie besonders er ist", erklärt Popov die Bedeutung des Wettbewerbs in einem vollgepackten Terminkalender. Noch vor Olympia steht das nächste Major, die Evian Championship, an. Nach den Spielen in Tokio folgt die AIG Women's Open und schließlich der Solheim Cup. Wenn sie es ins Team schaffen würde, wäre es "das Highlight ihrer Karriere", sagte Popov, die sich selbst als Teamplayer sieht. "Ich denke, es gibt niemanden im Team, mit dem ich mich nicht verstehen würde, und ich liebe das Matchplay-Format".
Der Majorsieg bei der AIG Women's Open hat Sophia Popov also einige Türen geöffnet, nun muss sie noch entscheiden, welche sie nimmt. "Ich muss also einige Entscheidungen über bestimmte Events treffen, bei denen ich mir nicht 100-prozentig sicher bin, dass ich sie spielen werde, weil ich denke, dass die Titelverteidigung für mich in diesem Jahr wahrscheinlich eines der wichtigsten Dinge ist, genauso wie der Solheim Cup und die Olympischen Spiele", so Popov, "Das sind also drei Ereignisse, die ich hervorheben und auf die ich mich konzentrieren möchte."
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