Was die Europäerinnen am Vormittag verloren, holten sie sich am Nachmittag zurück. Anna Nordqvist spielte eine phänomenales Hole-in-One und die 17-jährige Charley Hull traf erstmals im Duell auf die wenig ältere Lexi Thompson.
Verlorener Abstand am Vormittag
Fast büßten die Europäerinnen am Vormittag ihren Vorsprung von zwei Punkten ein, den sie am gestrigen Auftakttag des Solheim Cup gesammelt hatten. Das erste Match allerdings verhinderte die Übergabe der Führung an die Amerikanerinnen, das dritte Duo mit Caroline Masson wandte durch ein Unentschieden ein Gleichziehen der beiden Teams knapp ab. So blieben die Amerikanerinnen mit 6,5 zu 5,5 Punkten haarscharf hinter den Europäerinnen zurück, die allerdings allesamt starke Endspurte hinlegten.
Erster Punkt für Europa dank Nordqvists Hole-in-One
Anna Nordqvist war unbestritten das Hightlight des Vormittages. In Morgan Pressel und Jessica Korda hatten sie und ihre Landsfrau Caroline Hedwall harte Gegenerinnen, hatten aber gegen Ende bereits die Nase vorn. Anna Nordqvist beendete das Match mit nichts Geringerem als einem Hole-in-One, das bereits am 17. Loch den entscheidenden Punkt zum 2&1-Sieg brachte. Hedwall holte dank dieser Teamleistung bereits den dritten Punkt für Europa, gewann also bis dato jedes Match.
Nicht so fantastisch hingegen lief es für die Spanierin Azahara Munoz und die Französin Karine Icher, die bereits auf den ersten Löchern deutlich von Stacy Lewis und deren Partnerin Paula Creamer überholt wurden. Auf den letzten Neun ließen Munoz und Icher einen mitreißenden Endspurt sehen, holten ganze fünf Punkte. Doch zum Sieg reichte es letztendlich trotzdem nicht, Lewis und Creamer siegten knapp mit 1&0.
Ein Unentschieden und ein weiterer verlorener Punkt
Im dritten Wettkampf des Tages lagen Caroline Masson, die als einzige Deutsche für das europäische Team an den Start gegangen ist, und die Solheim-Cup-erfahrene Schottin Catriona Matthew erst zwei Punkten in Führung, später jedoch hatten sie zwei Punkte Rückstand gegenüber Brittany Lincicome und Lizette Salas. Allerdings reichte es auch hier durch einen Endspurt auf den letzten Löchern zum Unentschieden, die letzten beiden möglichen Punkte gingen an Masson und Matthew - damit sicherten die beiden Team Europa einen halben Punkt.
Der letzte Punkt des Vormittages ging erneut an das Team aus den USA, verkörpert von Michelle Wie und Brittany Lang. Diese siegten 2&1 über Suzann Pettersen und Beatriz Recari. Früh gingen die Amerikanerinnen in Führung und bauten diese aus. Letztendlich gereichte ihnen der Vorsprung zum Sieg, obwohl Pettersen und Recari in heutiger Team-Europe-Manier auf den letzten beiden Löchern nochmal Punkte gutmachten.
Europa baute die Führung wieder aus
Ganz anders zeigten sich die Nachmittagspaarungen. Hier dominierten die europäischen Damen von Anfang an die Matches, sicherten sich schließlich alle Four-Balls und bauten ihre vorher knappe Führung wieder aus. Erstmals trafen auch die beiden Küken der Mannschaften, Charley Hull und Lexi Thompson, mit Unterstützung ihrer Partnerinnen aufeinander. Weltranglistenzweite Stacy Lewis hingegen ging erstmals im Laufe der Duelle nicht an den Start.
Kampf der Küken an der Seite erfahrener Kolleginnen
Mit Charley Hull und Lexi Thompson wurde das erste der vier Four-Ball-Matches unter anderem von den beiden Jüngsten der Teams bestritten. Die 17-jährige Hull, die durch die Teilnahme am diesjährigen Solheim Cup zur jüngsten Solheim-Cup-Teilnehmerin der Geschichte wird, trat gemeinsam mit Jodi Ewart an. Die 18-jährige Thompson hingegen ging mit Paula Creamer auf die Runde. An elf der achtzehn gespielten Löcher hatten die Europäerinnen die Führung inne, nur einmal hingegen die amerikanischen Gegnerinnen. Einige Male schafften die Damen aus Übersee es auf einen Gleichstand, allerdings konnten sie diesen nie lange halten und mussten sich schließlich 2&0 geschlagen geben.
Nicht ganz so eindeutig pro Europa verlief der folgende Wettkampf zwischen Azahara Munoz und Carlota Ciganda gegen Gerina Piller und Angela Stanford. Erst führten die Amerikannerinnen, dann schafften es die beiden Spanierinnen, die Führung an sich zu reißen. Von der 14 bis zur 17 herrschte Gleichstand, den Entscheidenden Punkt machen die Europäerinnen erst am letzten Loch, sodass sie schließlich 1&0 siegten.
Masson und Hedwall unschlagbar
Das dritte Team bei den Four-Balls bildeten Caroline Hedwall und Namensvetterin Caroline Masson, die beim diesjährigen Solheim Cup unerwarteterweise noch kein einziges Mal mit ihrer Freundin Carlota Ciganda eine Paarung bildete. Die beiden traten gegen die bis dahin ungeschlagene Michelle Wie und ihre Partnerin Jessica Korda an und verhagelten Wie von Anfang an ihre gute Bilanz. Von Loch 5 bis Loch 17 hatten die Deutsche und die Schwedin durchgehend die Führung inne und konnten schließlich mit zwei Punkten Vorsprung bei nur einem noch zu spielenden Loch das Duell siegreich beenden, womit Hedwall alle vier bis jetzt gespielten Duelle gewann.
Auch das letzte Turnier das Tages war über die gesamten 16 letzten Löcher komplett in europäischer Hand. Beatriz Recari und Katrine Icher ließen ihren Gegnerinnen Cristie Kerr und Morgan Pressel kaum eine Chance zu punkten und waren schließlich infolgedessen siegreich mit 2&0.
Abzuwarten bleiben nun die Einzel, die das Finale des Solheim Cup markieren. Hier wird den Europäerinnen ihr Vorsprung von nunmehr fünf Punkten einen deutlichen Vorteil verschaffen.
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