Medinah, Chicago - Nach einer beispiellosen Aufholjagd hat das europäische Team plötzlich mit Martin Kaymers entscheidendem Putt an der 18 die Chance auf den Sieg. Martin Kaymer steht vor dem wichtigsten Putt seiner Karriere. Gerade beim Ryder Cup hat sich gezeigt, wie sehr der deutsche Zuschauer vor dem TV mitfiebern kann - oder besser: könnte.
Denn trotz allerhöchster Dramatik wollte der Funke nicht so recht überspringen. Wie denn auch, wenn der Kommentator sich anhört, als würde er das alljährliche Waderslohener Schubkarrenrennen kommentieren und nicht eines der größten Sportevents der Welt. Das stieß nicht nur Martin Kaymer sauer auf. Bei der Betrachtung der Wiederholung störte ihn vor allem die fehlenden Emotionen des Kommentators: "Ich verstehe es einfach nicht. Hier passiert etwas so Großartiges und manche Leute wollen das einfach nicht begreifen, das macht mich traurig."
Ist Golf zu langweilig?
Dass Golf von der breiten Masse als langweilig empfunden wird, liegt wohl am vergleichsweise langsamen Tempo, der Zurückhaltung des Publikums und nicht zuletzt der Monotonie des Kommentators. Was fehlt der Berichterstattung, was kommt nicht beim Zuschauer an? Die absolute Anspannung beim Athleten, die Angst vor dem entscheidenen Fehler, die Taktik, all diese Punkte gehen auf dem Weg vom Platz bis ins Wohnzimmer der Fans verloren. Gerade durch diese Elemente gewinnt Golf doch seine Anziehungskraft und Spannung. Doch die deutsche Golf-Kommentatoren-Zunft schafft es nicht, diese adäquat weiterzugeben. Weitestgehend emotionslos, nüchtern, trocken analysieren die deutschen Experten das Geschehen auf den Fairways. Seinen entscheidenden Putt empfand Kaymer nach Schema F kommentiert: "Wir sind am 18. Grün. Martin Kaymer steht dort und hat einen wichtigen Putt vor sich. Oh ja, er ist drin, schön, große Freude."
Balance zwischen Analyse und Emotionen
Wichtig ist hierbei die Balance zu finden Leidenschaft zu vermitteln ohne in Phrasen und in Nichtigkeiten abzudriften. Denn auch beim Golf möchte keiner Phrasen ohne Inhalt hören.
Der Sportkommentator ist auch immer stückweit Botschafter des Sports. Er kann mit seinem Engagement Fans und Anhänger begeistern und neue manchmal sogar neue Fans hinzugewinnen. Doch auch hier attestiert Kaymer den deutschen Reportern Versagen: "Ich war sehr stolz auf mich und habe gehofft, mit meinem entscheidenden Putt Golf ein wenig populärer in Deutschland zu machen. Sky hätte so viel daraus machen können, doch leider haben sie diese Chance verpasst, was sehr traurig ist."
Briten und Amerikaner mit mehr Feuer
Zur Verteidigung kann argumentiert werden, dass Golf Events deutlich länger andauern als manch andere Sportveranstaltungen. Dementsprechend sind diese langwierigen Golf-Matches auch anstrengend für die Kommentatoren. Jedoch schaffen es beispielsweise die amerikanischen oder britischen Reporter auch über einen längeren Zeitraum hinweg Emotionen und Leidenschaft beim Zuschauer zu wecken und zu übertragen.
Sportreportage ist nun einmal mehr als nur bloßes Beschreiben des Geschehens. Es geht um Emotionen, Leidenschaft und Liebe zum Spiel.
Dem unqualifizierten gelaabere der deutschen Sky Moderatoren kann (ausgenommen Biernath) kann man auf Dauer nicht zuhören. Wie diese Herren zu so einem Job kommen ist mir unerklärlich! Ich habe jetzt sogar mein ABO gekündigt weil ich für solch einen Müll kein Geld mehr zahle. Da schaue ich lieber den Golfchannel. Deutschland bräuchte auch so etwas. Nur wer soll das finanzieren können….
Hey lpman,
Deutschland hat so etwas! Golf Post überträgt ab sofort die Finalrunden der LPGA-Tour-Turniere LIVE und für alle frei zugänglich – mit Original-Kommentar vom Golf Channel Team. Mehr Informationen gibt es hier: https://www.golfpost.de/golf-post-uebertraegt-lpga-tour-live-und-for-free-777740525/
Also: Sonntagabends ab 20:30 Live-Golf auf https://www.golfpost.de/lpga/ . Viel Spaß!
Ohne Feelimg von den Kommentatoren fehlt was. Ich selber zahle nicht für sky sondern habe seien stream von den Engländern von sky gefnden-top man muss schon shee viele andere Sportarten kommentieren müssen, um Golf sooo langweilig zu kommentieren wie die deutschen.
Obwohl ich sicher kein Freund der Abzocke von Sky bin, muss ich den Moderatoren und Reportern in diesem Falle beispringen. Doch, der Funke ist übergesprungen. Wer an drei Tagen die Matches verfolgt hat und die große Wende live erlebt und bis zum Ende dem Wunder beigewohnt hat, der hat gefiebert, gezittert und ist beim letzten Putt explodiert.
Die Emotion entsteht im Kopf des Zuschauers, nicht durch noch lautere, buntere, extrovertierte Berichterstattung.
Es ist ein großes Problem des Fernsehens grundsätzlich, zu glauben immer schneller, bunter und lauter werden zu müssen, anstatt den Assoziationen und Emotionen des Zuschauers zu vertrauen.
Eine viel größere Problematik stellt das Bildmaterial der amerikanischen Sender dar. Darauf hat Sky keinen Einfluss.
Geradezu unerträglich langweilig, unprätenziös und von jedweder modernen Sportübertragung entfernt,schläfert uns das Bildmaterial Wochenende für Wochenende ein. Es ist dabei eine bemerkenswerte Leistung der Moderatoren, diese mit Kaufhausmusik unterlegte Langeweile einigermaßen sachlich und dabei aber sachkenntnisreich zu verkaufen. Das machen sie gut. Auch die durchaus kritischen Töne der ersten Tage waren angenehm. Haben Sie, lieber Martin Kaymer, das Vertrauen, das alle, die Ihrer herausragenden Leistung und Ihrem letzten Putt beigewohnt haben, ausgeflippt sind und Ihre Leistung an diesem Abend nicht hoch genug einschätzen.
Da wir alle Golfverrückt sind, werden wir den vorsintflutlichen Übertragungen aus Amerika weiter tapfer beiwohnen und den Kommentatoren das Kompliment machen, aus einem visuellen Totalausfall einen unterhaltsamen Abend zu machen.
Wie sollen den Knauss und Co. die Emotionen rüberbringen – die sind ja nicht mal vor Ort. Es wird Zeit für einen richtigen Golfchannel in Deutschland!