Die Geschichte der Seve Trophy, des Vergleichs zwischen Kontinentaleuropa und Großbritannien und Irland, war bis jetzt für die Festländer keine glorreiche - sechs der bisher sieben Austragungen gingen an die Insulaner. Nach dem ersten Tag und fünf Fourball-Matches aber sieht es ganz danach aus, als würden die Kontinental-Europäer in diesem Jahr den Spieß herumdrehen. Nach dem ersten Tag haben sie zwei Punkte Vorsprung.
Der erste Punkt geht an die Insel-Europäer
Nach dem ersten Duell allerdings war davon noch nichts zu erahnen. Das Zweiergespann von Team Kontinental war mit dem mehrfachen Omega-European-Masters-Sieger und dem Tour-Urgestein Jiménez das erfahrenste Team, beide Spieler können sowohl mit ihrer Ryder-Cup-Erfahrung, als auch mit ihren Teilnahmen an vorangegangenen Austragungen der Seve Trophy punkten. Björn zeigte sich allerdings in nicht-alpinem Gelände weniger erfolgreich als vor kurzem noch in der Schweiz, nur "El Mecanico" konnte einige Löcher für sich entscheiden.
Zwei Löcher gingen dank dem Spanier an die Festland-Europäer, für einen Sieg im Duell reichten diese allerdings bei weitem nicht aus. Der Schotte und ehemalige Open-Champion Paul Lawrie tat es Jiménez gleich und entschied zwei Löcher für dich, sein Landsmann Stephen Gallacher ergänzte mit drei Birdies drei weitere, sodass das Match bereits am 16. Loch mit 3&2 ein jähes Ende fand.
Skandinavier siegreich
Im zweiten Match ging es wesentlich spannender zu. Zunächst führten die Festländer bereits nach Loch 10 mit einem und nach Loch 13 mit zwei Löchern Vorsprung, alles sah nach einem Sieg für das Kontinental-Team aus. Doch an Loch 16 kostete sie ein Missgeschick beinahe den Sieg bei nur noch drei zu spielenden Löchern, als sowohl der Ball von Finne Mikko Ilonen als auch der des Dänen Thorbjørn Olesen im Wasser landeten.
So konnte sich das gegnerische Gespann, bestehend aus den beiden Engländern Tommy Fleetwood und Chris Wood, den Vorteil am Loch sichern und aus zwei Löchern klarem Vorsprung wurde nur noch eines. Dieses allerdings konnten sich die Festland-Europäer auf den letzten Metern halten, sodass sie mit einem Loch Vorteil nach den vollen 18 Löchern einen Punkt für ihr Team sichern konnten.
Unentschieden für das italienische Duo
Den beiden Italienern Francesco Molinari und Matteo Manassero gelang es am ersten Tag nicht, sich gegen die beiden Engländer Paul Casey und Simon Khan durchzusetzen. Eine Niederlage allerdings konnten sie trotzdem abwehren: Auf den letzten drei Löchern hatten die Briten die Nase vorn, mit einem Birdiefinish verhinderte Molinari den Sieg und rettete das Ergebnis stattdessen auf ein Unentschieden. Sein Partner, der 20-jährige Manassero, der zu Beginn seiner Karriere eine ganze Reihe Altersrekorde brach und bis heute den Rekord als jüngster European-Tour-Sieger hält, hatte zu Anfang des Matches noch zwei Löcher für sich entscheiden können, aber später an Konstanz verloren.
Glanzleistung von Joost Luiten
Zu den drei besten Kontinentaleuropäern hingegen zählte heute der Niederländer Joost Luiten. Seine vier Lochgewinne alleine reichten aus, um Jamie Donaldson und David Lynn mit zwei Schlägen Vorsprung bei einem noch zu spielenden Loch in die Knie zu zwingen. Sein Partner, der Franzose Grégory Bourdy, hingegen blieb neben Thomas Björn einer der beiden einzigen Spieler des Teams, die keinen Lochgewinn für Kontinentaleuropa erringen konnten.
Klarer Sieg für Colsaerts und Fernandez-Castaño
Belgier Nicolas Colsaerts ging heute im letzten der Matches mit dem Spanier Fernandez-Castaño auf den Platz, der den von Rückenschmerzen geplagten Schweden Peter Hanson vertritt. Bis jetzt macht Castaño seine Sache mehr als gut: Als letztes Team auf dem Platz, konnte das Duo dank riesigem Vorsprung auf ihre Gegner Mark Warren und Scott Jamieson dem kontinentaleuropäischen Team bereits seinen allerersten Punkt sichern.
Acht Löcher konnten Colsaerts und Fernandez Castaño insgesamt für sich entscheiden, Warren und Jamieson hingegen nur drei, sodass das kürzeste Duell des Tages bereits nach 15 Löchern beendet war.
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