Als Tiger Woods kopfüber in die Formkrise stürzte, war Luke Donald zur Stelle: Der 34-jährige Engländer übernahm im Mai 2011 die Spitze der Weltrangliste und behauptete diese Position ganze 45 Wochen lang. Inzwischen musste er aber Rory McIlroy und auch Tiger Woods wieder vorbeiziehen lassen.
Unter anderem deshalb, weil es in diesem Jahr nicht so richtig klappt. Zwar fuhr er zwei Siege ein - einen bei den Transitions Championships, den anderen bei der BMW PGA Championship -, auf seinen ersten Major-Titel wartet der 34-Jährige aber noch immer. Wohl auch deshalb hat er sich vor Kurzem von seinem Mentaltrainer Donald Aldred getrennt.
Luke Donald - für die einen bewunderswert, für andere langweilig
In der Golferszene wird der Engländer auch „The ultimate driving machine“ genannt. Nein, ein Longhitter ist er nicht. Donalds Spiel ist vor allem konstant. Die einen lieben das, die anderen bemängeln sein unaufgeregtes Spiel und die fehlende Star-Attitüde. Manche bezeichnen ihn sogar als "Langweiler".
Doch der Engländer hat schon oft bewiesen, dass man den Ball nicht extrem weit schlagen muss, um im Golf an die Spitze zu kommen. Über sich selbst sagt der 34-Jährige, seine Stärken seien genaue Eisenschläge und das kurze Spiel. Genau diese Präzision hat das Jahr 2011 für Donald zur bislang erfolgreichsten Saison seiner Karriere gemacht. Der Engländer wurde binnen zwölf Monaten mit Auszeichnungen übersät: Spieler des Jahres sowohl auf der European Tour als auch auf der PGA Tour, die Harry Vardon Trophy als Gewinner der Geldrangliste, die Vardon Trophy für die durchschnittlich wenigsten Schläge auf einer Runde und obendrauf mit dem Byron-Nelson-Award einen Ehrenpreis.
Matchplay ist seine Paradedisziplin
Eines macht ihn für den Ryder-Cup besonders wertvoll: Donald ist nervenstark und daher im Matchplay ein gefürchteter Gegner. Drei Mal war der Engländer dabei, drei Mal hat Europa den Cup gewonnen (2004, 2006 und 2010). Donald steuerte insgesamt 8,5 Punkte bei. 2006 gab es bei drei Einsätzen nur eine Niederlage, zwei Jahre später behielt er im gesamten Turnier seine weiße Weste und auch 2010 in Wales hatte er bei vier Auftritten nur einmal das Nachsehen.