Maximilian Kieffer dreht bei der Scottish Open auf: Der 25-Jährige spielt sich am zweiten Tag des Turniers mit einer starken 65 (-5) auf insgesamt sechs Schläge unter Par und liegt damit vor dem Moving Day im Verfolgerfeld. Der Deutsche bestätigt abermals seine herausragende Form und wird mit solchen Leistungen am Wochenende noch Druck machen können - Kieffer hat bei der Scottish Open den 19. Cut in Folge geschafft, ein wahnsinnig starker Wert.
In der zweiten Runde legte "Kiwi" los wie die Feuerwehr: Par auf der Eins, Eagle auf Loch zwei. Zwei weitere Birdies kamen hinzu, aber auch zwei Bogeys, bevor es auf die Back Nine ging. Nach einem tollen Schlussspurt von drei Birdies auf den letzten vier Löchern schob sich Kieffer auf zwischenzeitlich drei Schläge Abstand zur Spitze. Doch Daniel Brooks, der Führende vor dem Wochenende, packte am Ende seiner Runde nochmal zwei Birdies drauf, sodass Kiwi bei -6 fünf Schläge hinter Brooks liegt. Auf T2 liegen acht Spieler bei -8, unter anderem Titelverteidiger Justin Rose und Graeme McDowell.
Marcel Siem tanzt auf der Cut-Klinge
Zuletzt zwei Cuts in Folge geschafft, ein Novum für Marcel Siem in der aktuellen Saison. Entsprechend zuversichtlich gab sich der 35-Jährige auch mit Blick auf die nahe Zukunft, er müsse nur noch sein langes Spiel in den Griff kriegen, ließ er vor Kurzem via Facebook verlauten. Bei der Scottish Open wurde es aber wieder ein heißer Tanz auf der Cut-Linie.
Eigentlich kam Siem mit zwei Auftakt-Birides perfekt rein in die Runde, gab die Schläge aber am Ende der Front Nine wieder her und fiel einen Schlag unter den Cut. Zweite Neun, gleiches Spiel: Birdie auf Bahn zehn und elf, Bogey auf der 14, wieder nur einen Schlag Abstand zum Cut. Doch dieses Mal zeigte Siem die Zähne: Mit Birdies auf den Löchern 16 und 18 verbesserte er sich auf den geteilten 33. Rang (-4) und erhält sich die Möglichkeit, am Wochenende noch weiter nach oben zu klettern. Auch sein persönliches Fazit vor dem Wochenende fällt positiv aus: "Es klemmt zwar hier und da noch ein bisschen, aber im großen Ganzen war das ganz gut. Drückt mir die Daumen für's Wochenende..."
Moritz Lampert im Wochenende der Scottish Open
Endlich, möchte man fast sagen, hat es Moritz Lampert auch geschafft, sich in dieser Saison für die Finaltage eines European-Tour-Turniers zu qualifizieren. Der 23-Jährige hatte in dieser Saison mit vielen verpassten Cuts zu kämpfen und verspielte so manches Mal, fahrlässig oder unglücklich, knapp den Cut. In Schottland hat es Dank einer starken 66 (-4) am zweiten Tag gereicht, bei insgesamt -3 liegt Moritz Lampert aktuell auf dem geteilten 48. Platz.
Fritsch scheitert knapp am Cut
Nach Abschluss der ersten Runde der Scottish Open am Donnerstag lag der Münchner Florian Fritsch bei -2 als bester Deutscher solide im vorderen Mittelfeld platziert und schickte sich an, beim traditionsreichen Links-Turnier in Schottland das Wochenende zu erreichen. Erst recht, als er nach einem Birdie-Birdie-Start in Runde zwei bereits nach zwei Löchern bei vier unter Par lag. Leider musste Fritsch anschließend zwei Bogeys und ein Doppelbogey einstecken, was ihn auf Even Par und einen Schlag unter die erwartete Cut-Grenze zurückwarf. Mit einem Birdie auf der 18 schob sich der Bayer nochmal auf -1, der Cut aber später leider auf -2.
Justin Rose gibt Gas, Mickelson rettet sich
Im ersten Durchgang hatte Titelverteidiger Justin Rose mit seiner 66er-Auftaktrunde bereits gezeigt, dass er seinen Erfolg vom vergangenen Jahr wiederholen möchte, verglichen mit dem Spitzenscore von Tag eins (Thorbjörn Olesen, -7) musste er seine Leistung in Durchgang zwei aber mindestens bestätigen. Und das gelang ihm schon nach acht Löchern in Runde zwei: Trotz Auftakt-Bogey lag Justin Rose noch vor Ende der Front Nine bei -4 für den Tag und insgesamt -8 in geteilter Führung. Später zog dann sein Landsmann Daniel Brooks an ihm vorbei. Phil Mickelson konnte sich mit drei Birdies auf seinen letzten fünf Löchern bei insgesamt -3 nochmal ins Wochenende retten.
Die Latte für den Tag hat übrigens ganz früh der Chilene Felipe Aguilar hoch aufgelegt: Nach Birdie-Birdie-Eagle-Start kamen neben weiteren Schlaggewinnen zwar auch Bogeys hinzu, auf der Back Nine spielte Aguilar aber fehlerfrei mit einem weiteren Birdie auf Loch 14, sodass er sich nach der 64 (-6) mal eben um 114 Plätze im Leaderboard verbessert hat. Nur Joost Luiten brachte mit der 63 (-7) eine noch bessere Runde ins Clubhaus.
Not to bad for a 6.40 tee time. #Quejon pic.twitter.com/0TERDlnCPW
— Emiliano Grillo (@GrilloEmiliano) 10. Juli 2015