Es wurde schon langsam dunkel, als es für Bernd Wiesberger im vergangenen Jahr bei der Scottish Open ins Stechen ging. Doch Österreichs bester Golfer blieb cool und zwang Kontrahent Benjamin Hebert am dritten Playoff-Loch in die Knie. "Der Sieg bei der Scottish Open war ein großer Teil eines großartigen Jahres für mich, und ich freue mich darauf, in den The Renaissance Club zurückzukehren", ließ Wiesberger vor Kurzem durchblicken.
Bernd Wiesberger strebt Titelverteidigung an
Nach knapp neun Monaten findet - auch aufgrund der Corona-Zwangspause - wieder ein Rolex Series Event auf der European Tour statt. Die Scottish Open lädt die Superstars des Sports vom 01. bis 04. Oktober nach North Berwick ein, um eben jenem Bernd Wiesberger den erneuten Sieg streitig zu machen. "Die erfolgreiche Titelverteidigung in Schottland gehört zu meinen großen Zielen in 2020", gab der Wiener zu verstehen. Dass Wiesberger große Turniere auf der European Tour kann, beweist das letzte Jahr. Zwei der drei Triumphe gelangen dem 34-Jährigen bei den mit sieben Millionen US-Dollar hochdotierten Rolex-Series-Veranstaltungen. Jetzt soll es nach knapp einem Jahr ohne Titel wieder klappen. Er wäre der erste Spieler, der die Scottish Open zwei Jahre in Folge gewinnen könnte.
Kaymer: Nach elf Jahren wieder zum Erfolg?
Doch nicht nur Bernd Wiesberger gehört in die Riege der Titelträger. Auch Martin Kaymer gewann die seit 1972 ausgetragene Scottish Open schon einmal. Am 12. Juli 2009 streckte der zweifache Majorsieger den Pokal im Loch Lomond GC in die Höhe. "Diese Woche war etwas ganz Besonderes, denn ich denke, wenn man im 'Home of Golf' in Schottland gewinnt, ist es immer etwas Besonderes, und ich habe die letzten beiden Tage wirklich genossen", gab der damals 24 Jahre junge Kaymer zu Protokoll.
Elf Jahre und einige Titel später stehen die Vorzeichen (2009 war Kaymer nach der Scottish Open Elfter in der Weltrangliste) weniger gut, doch mit dem Mettmanner ist immer zu rechnen. Besonders die beiden Ergebnisse vor der US Open, bei der Kaymer am Cut scheiterte, dürfen Hoffnung machen. Knapp verpasste Siege in Spanien und England zeigen, dass der 35-Jährige auf dem richtigen Weg zu sein scheint. Mit fast 72 Prozent getroffenen Grüns in Regulation (GIR) und 1,75 Putts Pro "GIR" liegt Kaymer unter den Top-Spielern auf der Tour. Das dürfte ihm auch im The Renaissance Club zugute kommen. So oder so. Wenn Kaymer in Fahrt kommt, gibt es nur wenige, die ihn stoppen können.
