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Back Nine

Saudi-Millionen locken „D. J.“ und Reed zu neuem Wüstenturnier

30. Apr. 2018 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

"D.J." und Reed sagen für erstes European-Tour-Turnier in Saudi Arabien zu. (Foto: PGA Tour / royalgreens.net)

"D.J." und Reed sagen für erstes European-Tour-Turnier in Saudi Arabien zu. (Foto: PGA Tour / royalgreens.net)

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Zuwachs für den Desert Swing: In der kommenden Saison beschert Saudi Arabien der European Tour ein weiteres Turnier in der Wüste. Und natürlich möchte der saudische Golf-Verband ganz groß rauskommen, wenn vom 31. Januar bis zum 3. Februar im gerade eröffneten Royal Greens Golf & Country Club auf dem Areal der Kunststadt King Abdullah Economic City abgeschlagen wird, und spricht von ein einem „führenden Event“ auf der European Tour. Frei nach der Devise „Nicht kleckern, sondern klotzen“ greifen die Saudis daher auch tief in die Tasche und locken zur Premiere gleich mal den Weltranglisten-Ersten Dustin Johnson und den Masters-Champion Patrick Reed mit gewiss saftigen Antrittsprämien an die Küste des Roten Meers.

Beide haben ihren Start bereits bestätigt und äußern sich selbstredend artig lobend über das anstehende Gastspiel. „D. J.“ ist „begeistert, erstmals nach Saudi Arabien zu kommen und dieses historische neue Event zu unterstützen“; Reed hat bei all den Masters-Nachwehen seinen Plan für 2019 noch nicht fertig, „aber als ich von den ambitionierten Plänen für Golf in Saudi Arabien hörte, habe ich sofort zugesagt“. Und Keith Pelley, der Makler des Machbaren an der Spitze der European Tour, reibt sich über die neue Einnahmequelle die Hände: „Der Royal Greens Golf & Country Club ist ein spektakulärer Schauplatz mit Weltklasse-Einrichtungen. Unsere Spieler werden es lieben, dort anzutreten.“ Das noch unbenannte Event liegt genau in der Mitte des Desert Swing, der damit zum Turnier-Quintett wird.

Jordan Spieth als Schulprojekt

Projektarbeit: Jordan Spieth wurde unlängst von „Golf Digest“ als nettester Typ auf der PGA Tour ermittelt, und dass der Texaner eine Menge großer und kleiner Fans hat, ist schon gar keine Überraschung. Aber was dieser achtjährige Grundschüler namens Chance Kemp als Studienaufgabe in Sachen Spieth zusammen gestellt hat, ist schon mehr als beachtlich – bis hin zum passenden Präsentations-Outfit.

Derweil wurde bekannt, dass Jordan Spieth mit seiner Familien-Stiftung den „Tommy Fund“ unterstützt, mit dem die Angehörigen des einarmigen Golfwunders Tommy Morrissey (7) anderen Familien mit Kindern helfen will, denen ebenfalls Amputationen bevorstehen.

Sponsor gewährt Stacy Lewis Mutterzeit

Großartige Geste: Nein, es wird hier nicht jeden Schwangerschaft einer Proette vermeldet, aber im Fall von Stacy Lewis gibt es einen besonderen Grund. Die zweifache Majorsiegerin aus den USA erwartet ihr erstes Kind, und Sponsor KPMG versüßte der 33-Jährigen und ihrem Mann Gerrod Chadwell die frohe Kunde mit einer tollen Botschaft. Während Werbeverträge normalerweise reduzierte Zahlungen vorsehen, wenn die vereinbarten Einsätze nicht eingehalten werden, bekommt Lewis die volle Sponsorenzahlung, egal wie viele Turniere sie spielt. „KPMG sieht mich als Mitglied der Familie und möchte mich behandeln wie jede andere Frau im Unternehmen mit einem Baby. Da war ich erst mal baff“, sagt Lewis zur Mutterzeit vom Sponsor. Der Ausfall von Sponsorengeldern sei für viele Kolleginnen ein K.-o.-Kriterium in Sachen Familienplanung während der Golfkarriere.

Player wettert gegen Technologie

Plädoyer: Gary Player hat in der anhaltenden Diskussion um die Schlagdistanzen der Profis noch mal kräftig nachgelegt. In einem TV-Interview wetterte der neunfache Majorsieger aus Südafrika vehement gegen die technologische Entwicklung vor allem beim Golfball. „Deswegen wird sogar St. Andrews, das ,Home of Golf‘, geändert“, schnaubte der 82-Jährige. „Ein Wahnsinn! All die Millionen Dollar sollte man nicht in Platzverlängerungen stecken, sondern in die Jugendarbeit. Kürzt doch einfach den Profis den Ball!“ Für Amateure und Freizeitspieler müsse sich dabei gar nichts ändern, betonte Player: „Da brauchen wir keine Limits. Sie sollen die Technologie einfach nutzen, wie sie wollen.“ Dazu passt die Nachricht, dass der Eagle Nest Golf Club in Myrtle Beach/South Carolina gerade auf 8.100 Yards (7.406 Meter) verlängert wurde – und es ist kein PGA-Tour-Schauplatz. Absurd…

US-Sportstars im Teamduell

Giganten-Duell: Amerikas Sportstars spielen den Ryder Cup nach. Football-Star Aaron Rodgers, Quarterback der Green Bay Packers, und Basketball-Ass Chris Paul von den Houston Rockets fungieren als Gastgeber eines eintägigen Team-Duells zwischen National Football League und National Basketball Association. „The Showdown“ wird in der letzten Juni-Woche Mann gegen Mann im Mohegan Sun Golf Club in Connecticut ausgetragen, alle generierten Gelder dürfen die Gewinner nach Gutdünken für wohltätige Zwecke verteilen. Wär‘ das nicht auch mal was für die hiesigen Jungs aus der Fußball- und Eishockey-Bundesliga? Genug Golfer gibt es dort ja. Und dem Bild des Golfsports in Deutschland täte es auch gut...

Balanceakt mit zwei Schlägern

Im Gleichgewicht: „Coach Rusty“ hat sich wieder was einfallen lassen, diesmal ist es eine Mischung aus Balance-Akt, Trickgolf und perfekter Schlägerbeherrschung. Wer macht‘s nach?

Milliardengeschäft Golf in den USA

Stolze Summen: Die World Golf Foundation (WGF) hat in ihrem jüngsten Report zum Einfluss von Golf auf die US-Wirtschaft beeindruckende Zahlen veröffentlicht. Demnach wurden 2016 in den USA mit Golf 84,1 Milliarden Dollar (69,5 Milliarden Euro) bewegt. In die Summe fließt der Betrieb von Golfanlagen und Golf-Immobilien ebenso ein wie Profiturniere oder Charity-Events, Sponsorenverträge von Spielern oder der Golftourismus. Interessant ist, dass die Umsätze von Golfanlage mit 34,4 Milliarden Dollar (28,4 Milliarden Euro) um 2,9 Prozent zugenommen haben, obwohl sich die Anzahl der Plätze in den USA auf 737 und das Aufkommen an regelmäßigen Spielern auf 24 Millionen Aktive reduziert haben. Insgesamt gibt Golf in den USA 1,89 Millionen Menschen Arbeit.

Die Polizei auf dem Golfplatz

Aus den Polizeiberichten: Mehrere Vorfälle auf Golfplätzen beschäftigten dieser Tage die Ordnungshüter. Im englischen Greenway Hall Golf Club musste die Polizei in mehreren Golfcarts ausrücken, um einen handfesten Zwist zwischen zwei Viererflights wegen Slow Play zu beenden.

Die Kontrahenten waren mit Schlägern aufeinander los gegangen, laut eines Polizeisprechers gab es sogar Knochenbrüche. Im australischen Melbourne wurde ein Mann zu 20 Monaten Haft verurteilt, nachdem er mit einem Revolver auf seine Golffreunde geschossen und einen am Oberschenkel getroffen hatte. Das Trio war in Streit geraten, weil der angetrunkene Mann auf der Runde  im Broadford Golf Course randaliert und auf Grüns eingehackt hatte. Im Grandview Golf Club in York/Pennsylvania schließlich wurde Slow Play gar zum Politikum, als fünf afroamerikanische Golferinnen mehrfach wegen angeblichen Slow Plays ermahnt sowie des Platzes verwiesen wurden, dies verweigerten und sich rassistisch diskriminiert fühlten. Der Club, der sogar den Sheriff gerufen hatte, entschuldigte sich später bei den Damen.

Der „letzte Schrei“ für gelungene Putts

Zum Schluss: Achtung, hier kommt der letzte Schrei in Sachen Putt-Trainingshilfe. „Letzter Schrei“ ist durchaus wörtlich zu nehmen, aber immerhin „bejubelt“ der ein Erfolgserlebnis. Und freundlicherweise wurde die Maschinen-Flatulenz wenigstens mit Musik unterlegt:

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