Ja, ein guter Start ins neue Golfjahr sieht wahrlich besser aus. Das bekam Marcel Siem gleich zu Beginn der Saison 2013 zu spüren. Beim Volvo Golf Champions in Südafrika startete er mit einer recht bunten Scorekarte und einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Auf seiner Facebook-Seite schrieb der 32-Jährige: „Golf ist einfach brutal. Gute Lehrstunde in der ersten Runde des Jahres.“ Und dabei hat sich Siem heuer so viel vorgenommen.
Irgendwann ein Major
Im vergangenen Jahr hatte er sich auf der ganz großen Bühne zurückgemeldet und die Open de France in Paris gewonnen. Über seine Spielberechtigung für die Tour muss er sich dadurch in den kommenden drei Jahren erst einmal keine Gedanken mehr machen. Aber Siem wäre nicht Siem, wenn er nicht stetig danach streben würde, immer noch einmal ein bisschen besser zu werden. Derzeit ist er die Nummer 60 der Welt, sein nahes Ziel sind die besten 50. Seine Vision: ein bis zwei Turniere jedes Jahr gewinnen – und irgendwann auch ein Major.
Mit dem Desert Swing in die Top 50
Um gleich zu Beginn des Jahres ordentlich zu punkten, hat Siem geplant, den gesamten „Desert Swing“ zu spielen, also die Turniere in Abu Dhabi, Katar und Dubai im Januar. Schon im vergangenen Jahr hat er in der Wüste den optimalen Schwung für seine starke Saison gefunden. Dieses Mal geht es für ihn aber um mehr: Er will den Sprung in die Top 50 schaffen und damit auch den Sprung zur Masters nach Augusta. Zudem stehen die Turniere der World Golf Championship in seinem Terminkalender, das erste davon ist die Accenture Matchplay Championship Ende Februar.
Öfter auf der PGA Tour
Priorität hat zwar auch 2013 die European Tour, der 32-Jährige will sich aber öfter auf der US PGA-Tour aufhalten. Bezüglich der Weltrangliste, meint er, sei dies profitabler, vor allem wegen der deutlich höheren Preisgelder. Mit der Honda Classic in Florida Anfang März hat er derzeit aber nur ein einziges Turnier dieser Tour geplant. Er baut darauf, über Einladungen auch noch bei anderen Veranstaltungen starten zu dürfen. Diese Einladungen sind allerdings limitiert auf zwei Nicht-Amerikaner pro Event. Kein einfaches Unterfangen also.
GolfPost-Prognose: Marcel Siem wird es heuer schwer haben, da er immer wieder an seiner starken Vorsaison gemessen werden wird – von sich selbst, von der Öffentlichkeit und von den Medien. Zudem wird es spannend, zu sehen, wie der 32-Jährige mit dem Spagat zwischen der European Tour und der US PGA-Tour zurecht kommt. Bei seinen Auftritten in den USA müsste er einerseits länger auf Frau und Tochter verzichten, andererseits dürfte seinem Spiel mit einem hohen Ballflug das amerikanische Platzdesign entgegenkommen.