"Es war ein komisches Jahr, weil ich das ganze Jahr über gut und solide gespielt habe und die Top-Resultate ausblieben. Dann muss man etwas geduldiger sein", machte Caroline Masson Mitte September kurz vor dem Solheim Cup 2019 deutlich, als wir mit ihr sprachen. Bis dato fuhr Deutschlands bester Golferin zwei Top-10-Platzierungen auf der LPGA Tour ein und verpasste lediglich zwei Cuts. Nach dem grandiosen Erfolg von Team Europa in Gleneagles erlebte die Gladbeckerin aber noch einmal ein kleines Hoch auf der Tour.
Caroline Masson: "Mit meiner Konstanz bin ich sehr zufrieden"
"Ich habe an den Sachen gearbeitet, die ich die letzten zwei Jahre gemacht habe und mir gesagt 'Irgendwann kommt das wieder, dass du einen guten Sonntag oder eine Woche mit vier gute Runden spielst.' Mit meiner Konstanz bin ich sehr zufrieden", resümiert Caro Masson im September ihre bisherige Leistung nach einem siebten Platz bei der CP Women's Open. Mit einem Turnierergebnis von 15 Schlägen unter Par fuhr Masson Ende August ihre bisher zweitbeste Saisonplatzierung ein und blickte mit Spannung auf den bevorstehenden Solheim Cup.
Doch der Reihe nach. Nach einer langen Saison 2018 mit 26 gespielten Events kam sie langsam in das Jahr 2019 hinein und brauchte zwei Turniere mit Platzierungen außerhalb der Top 50, um nennenswerte Ergebnisse (T19 bei der HSBC Women's World Championship und T18 beim Bank of Hope Founders Cup) einzufahren. Masson ist schon lange im Geschäft dabei, spielte bereits ihre zehnte Saison auf der LPGA Tour und weiß, dass selbst verpasste Cuts, wie im Mai bei der Premia La Open, sie nicht aus der Bahn werfen können. Bereits zwei Wochen später war sie wieder spürbar nah an den Top 10 dran.
Der Solheim Cup als Extra-Boost für den Saisonendspurt
Mit dem fünften Platz bei der Marathon Classic und dem angesprochenen siebten Rang bei der CP Women's Open ging sie mit Selbstbewusstsein in den Solheim Cup und sah ihr Team im Vorteil: "Da haben wir als Europäer auch beim Ryder Cup oft den besseren Team-Spirit und das macht eventuell wett, was uns im Endeffekt an Spielstärke fehlt." Auf dem Papier waren die Amerikanerinnen auch in diesem Jahr überlegen, doch Masson und ihre Teamkolleginnen wiesen die Kontrahentinnen in die Schranken. Am Ende gewannen die Europäerinnen denkbar knapp mit 14,5 zu 13,5 und Caro Masson sackte bei ihrer vierten Teilnahme den zweiten Titel ein. Ihr eigener Beitrag zu diesem Erfolg war nicht spektakulär, aber immerhin holte sie mit Spielpartnerin Shadoff einen wichtigen halben Punkt am Samstagnachmittag.
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Beim anschließenden Saisonendspurt auf der LPGA Tour spielte Caro Masson stark auf und landete bei fünf Starts vier Mal in den Top 20. Ihre bis dahin beste Saisonplatzierung übertraf sie bei der Taiwan Swing Skirts, wo der leidenschaftliche Schalke 04-Fan erst im Stechen der späteren Siegerin Nelly Korda unterlag. Auch beim Saisonfinale spielte Masson lange ganz oben mit und belegte am Ende den elften Rang. Weiterhin steht ihr LPGA-Tour-Sieg im Jahre 2016 als einziger in ihren Statistiken, doch in diesem Jahr zeigte Masson wieder, dass mit ihr immer zu rechnen ist. In der Weltrangliste schließt sie das Jahr auf dem 39. Rang ab und mit über 700.000 US-Dollar erspieltem Preisgeld und Platz 28 in der Tour-Wertung hat sie ihre bisher erfolgreichste Saison in der höchsten Spielklasse hinter sich gebracht und gehört weiterhin zu den besten Proetten der Welt.