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Back Nine

„Sack Nüsse“, „Clown“, „Komiker“: Fred Couples ledert gegen LIV-Überläufer

20. Mrz. 2023 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Fred Couples schießt gegen LIV. (Foto: Getty)

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Abfällige Rede: Fred Couples hat seinem Spitznamen „Boom Boom“ aber mal so richtig „Ehre“ gemacht. Nein, nicht auf dem Platz. Sondern im Vorfeld der Hoag Classic bei den PGA Tour Champions, als der 56-Jährige, Masters-Sieger von 1992, mächtig in Sachen LIV Golf ablederte. Der Sender „CW Network“, der die Events in den USA überträgt, sei „eine Lachnummer“. Ihn interessiere die LIV-Liga nicht, lästerte Couples: „Ich weiß nur, dass alle überbezahlt sind, die dort spielen.“ Sergio Garcia ist für ihn „ein Clown“, weil der Spanier ständig gegen die PGA Tour giftet. Und „dieser Players- und Open-Champion“ – gemeint war Cameron Smith – überdies ein „Komiker“: „Wenn der verpasste Hochzeiten und Geburtstage als Grund für den Wechsel zu LIV angibt, dann ist das lächerlich. Wem will er das denn weis machen“, so Couples: „Mein Lieblingsspieler hat fünf Kinder und 40 Enkelkinder, und er hat noch nie etwas verpasst – und das ist Jack Nicklaus.“ Auch Phil Mickelson bekam sein Fett weg, den Couples zwar für einen der besten Spieler aller Zeiten, aber wegen seiner Agitationen gegen die PGA Tour ebenso für einen „Sack Nüsse“ hält: „Du kaufst einen in seinem Alter von 52 Jahren für 200 Millionen Dollar, und der spielt bloß 74er- und 75er-Runden – da gnade dir Gott.“

Natürlich wurden die derart Beschimpften beim LIV-Gastspiel in Tucson/Arizona zu einem Kommentar in Sachen Couples und seinen Attacken gebeten. Garcia erklärte: „Es ist enttäuschend, weil ich nicht weiß, worauf er hinaus will. Er sollte sich nicht darüber äußern, was ich oder einer der anderen Jungs tun sollen. Wir sagen ihm ja auch nicht, was er zu tun hat.“ Mickelson wiederum wiegelte lediglich ab: „Wir sind seit vielen Jahren befreundet. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.“

Spekulation über LIV-Aus für Greg Norman

Seltsames Verschwinden: Greg Norman gibt Rätsel auf. Erst glänze der Impresario der LIV Golf League bei der Eröffnungsparty vor dem zweiten Saison-Event in Tucson/Arizona durch Abwesenheit, dann fehlte gleichermaßen auf seinem Twitter-Account plötzlich jedweder Hinweis auf den Konkurrenz-Circuit.

Wo bislang unter dem Namen des „Great White Shark“ die Zeile „Official Twitter account of Greg Norman and Greg Norman Company. CEO of #LIVGolf“ zu lesen war, hatte sich am Freitag und Samstag der LIV-CEO-Zusatz verflüchtigt. Auch waren sämtliche Erwähnungen von LIV Golf in seinem Nachrichtenverlauf verschwunden. Das verursachte natürlich umgehende Spekulationen über ein jähes Aus von Norman, auf den seine saudi-arabischen Geldgeber aus mehreren Gründen derzeit eh nicht gut zu sprechen sind. Mindestens aber schienen seine Tage bei LIV gezählt; manche Medien sahen schon die Inthronisierung des einstigen TaylorMade-CEO Mark King unmittelbar bevorstehen. Zudem hatte Norman seit 16 Tagen keinen Tweet mehr abgesetzt, was angesichts seiner sonstigen Social-Media-Präsenz mehr als ungewöhnlich erscheint. Von LIV Golf selbst gab es kein Statement, und gestern war die Firmierung im Twitter-Account des 68-Jährigen wieder vollständig. Die Fragen aber bleiben.

Nicklaus sieht Tiger bei den PGA Tour Champions

Prophetie: Es gibt diesen US-Thriller von 1997 mit dem Titel „Ich weiß, was du vergangenen Sommer getan hast“. Damals war Tiger Woods frisch gebackener Masters-Sieger und auf dem Sprung in eine unfassbare Karriere. Nur einer war bislang besser: Jack Nicklaus mit seinen 18 Majors. Und der weiß, was Woods im Sommer 2026 tun wird. Dann ist der bislang 15-fache Majorsieger 50 Jahre alt und spielt nach Ansicht des „Goldenen Bären“ bei den PGA Tour Champions – vermutlich unter anderem gegen den immer noch aktiven und erfolgreichen Bernhard Langer. Jedenfalls erzählte Nicklaus in einem Podcast mit Sir Nick Faldo, dass Tiger ihm bei einer Debatte um die Nutzung von Carts mit medizinischer Ausnahmegenehmigung entgegnet habe: „Ich werde kein Cart benutzen. Erst, wenn ich auf der Senioren-Tour bin.“ Und als Faldo diesbezüglich nachhakte, bekräftigte Nicklaus: „Er wird dort spielen!“

Zuvor aber stehen noch ein paar reguläre Majors an, zuvorderst das Masters im April. Woods war dieser Tage für eine Proberunde im Augusta National Golf Club und begutachtete auch das verlängerte 13. Loch, die Par-5-Ikone „Azalea“. Und dann ist da noch die aktuelle Auseinandersetzung mit der Ex-Lebensgefährtin Erica Herman, die Woods-Anwalt J.B. Murray in seinen bei Gericht eingereichten Schriftsätzen als „eine verlassene Freundin“ bezeichnet hat, die „fadenscheinige Ansprüche“ und „unbegründete Forderungen“ geltend machen will. Derweil spekuliert der US-Boulevard, namentlich der „Miami Herald“, über die Trennungsgründe wie folgt: „Erica fühlte sich vernachlässigt, weil Tiger nie zu Hause war; und Tiger fand, dass Erica zu viel Geld ausgab und einen zu verschwenderischen Lebensstil führte.“

Scheffler und das Dinner bei Oma

Nachtrag: Wir müssen noch mal über die Players Championship reden – einfach, weil so schön war, was danach noch passiert ist. In all dem Getöse um LIV-Millionen, Tour-Zweiklassengesellschaft, hitzigen Wortgefechten und übler Nachrede, siehe oben, ist Scottie Scheffler von herzerfrischender und entwaffnender Normalität und Bodenständigkeit. Wie er denn seinen Players-Triumph zu feiern gedenke, wurde der 26-Jährige gefragt, der gerade einen Scheck über 4,5 Millionen Dollar und in dieser noch kurzen Saison bereits nahezu 10,5 Millionen Dollar gewonnen hat. Seine Antwort: „Ich glaube, meine Oma Mary hat gekocht. Und ich bin sicher, dass sie auch ein tolles Dessert für uns hat.“

      And people wanna say Scottie is boring
by      u/ViciousPrune in      golf

Die 88-Jährige war übrigens neben Ehefrau Meredith der eifrigste Fan im TPC Sawgrass, begleitete ihren Enkel beispielsweise während des gesamten Finalsonntags.

 

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Von ähnlich bescheidenem Schlag scheint Tom Hoge zu sein. Trotz einer Prämie von 1,3 Millionen Dollar für den geteilten dritten Platz flog der 33-jährige Texaner mit dem bereits für den Freitag arrangierten Holzklasse-Ticket heim nach Fort Worth. Hoge hatte umgebucht, weil er trotz einer 78er-Auftaktrunde und wider Erwarten den Cut geschafft hatte.

Ein Schlag, zwei Bälle

Bizarrer Doppeltreffer: Im Golf gibt es nichts, was es nicht gibt. Und wenn man glaubt, alles schon gesehen zu haben, dann stößt man auf diesen Clip von den New Zealand Open im Millbrook Resort, der einen gewissen Shae Wools-Cobb beim Recovery-Schlag aus dem Rough zeigt. Der Spieler trifft seinen Ball und befördert gleichzeitig eine zweite Murmel aus dem Kraut, die dort unentdeckt direkt neben Wools-Cobbs Kugel vergraben gewesen sein muss. Man beachte den Gesichtsausdruck:

Und was sagt die Regel?: Keine Strafe. Der Spieler hatte nur die Absicht, seinen eigenen Ball zu schlagen. Glücklicherweise für Wools-Cobb war das auch der Ball, der am Rand des Grüns gelandet ist.

Caddie nach Bypass-OP wieder oben auf

Die gute Nachricht der Woche: Leo Lukenas, der beim AT&T Pebble Beach Pro-Am als Caddie des Amateurs Geoff Couch aktiv war, während der zweiten Runde einen Herzstillstand erlitten hat und auf dem Platz wiederbelebt werden musste, ist auf dem Weg der Besserung. Lukenas, bei dem anschließend in der Klinik ein mehrfacher Gefäßverschluss diagnostiziert worden war, bekam vier Bypässe und befindet sich derzeit in der Reha. Kommendes Jahr will er wieder in Pebble Beach dabei sein. Und dem Sergeanten Kelly Bunn vom Sacramento County Sheriff's Department, der als Ordnungshüter auf dem Platz unterwegs gewesen war und geistesgegenwärtig Erste Hilfe geleistet hatte, versprach Lukenas baldmöglichst eine gemeinsame Runde Golf.

Krypto-Krösusse kaufen Linkskurs

Innovation trifft auf Tradition: Seit Anfang des Jahres stand der klassische Linkskurs von Spey Bay an der schottischen Nordküste zwischen Fraserburgh und Inverness zum Verkauf, jetzt haben amerikanische Kryptowährungs-Millionäre zugeschlagen.

 

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Eine Gruppe namens LinksDAO wird das Ensemble kaufen, die mit NFT (Non-Fungible Tokens) ein Vermögen gemacht hat und sich als „globale Gemeinschaft von Golfenthusiasten in Web3“ bezeichnet, „die den modernen Golf- und Freizeitclub neu definiert“. Der Preis für das Ensemble beträgt 750.000 britische Pfund, letzte vorbereitenden Maßnahmen und Prüfungen laufen. CEO Jim Daily hat zudem bestätigt, dass LinksDAO beträchtliche Investitionen plane und den Kurs von einem Top-Architekten aufmöbeln lassen wolle. Die Gruppe verfolge zwar weiterhin die Übernahme von Anlagen in den USA, doch man habe sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen wollen, Spey Bay statt eines womöglich mittelmäßigen Platzes zu kaufen.

 

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Rotarier-Championat im Weimarer Land

Tolle Location: Es ist mal wieder so weit, der Rotarische Golf Club Deutschland lädt zu den Internationalen Offenen Deutschen Rotary Golfmeisterschaften ein. Diesmal findet das Championat an einem besonderen Ort statt, dem Golf & SpaResort Weimarer Land im thüringischen Blankenhain (Foto unten), das mit dem Goethe und dem Feininger Course zwei Plätze anbietet, dazu den splendiden Wellness- und Spa-Bereich Lindentherme sowie nicht zuletzt ein kulinarisches Angebot für jeden Gaumen – vom „The First“ des einstigen Sternekochs Marcello Fabbri bis zur Regionalspezialitäten-Stube „Güldener Zopf“. Die Rotarier-Meisterschaften vom 4. bis 6. August 2023 stehen einmal mehr unter dem Motto „Zwei Leidenschaften – Ein Event!“, es verbinden sich Golf und Gemeinschaft, der sportliche Wettstreit und das wohltätige Wirken. Auch Familienmitglieder oder Freunden von Rotariern, die selbst nicht Mitglied in einem Rotary-Club sind, steht die Turnierteilnahme offen, neben der Rotary-Wertung ist ebenso eine Gästewertung für alle Handicap-Klassen vorgesehen. Weitere Infos unter www.golf-rotary.de.

(Foto: Golf & SpaResort Weimarer Land)

Wenn der Bunkerschlag zum Slapstick wird

Zum Schluss: … der Slapstick der Woche. Oder: Wenn der Bunkerschlag zur Artistik wird und die ein eher unrühmliches Ende findet. Vorgeführt hat das Cameron Percy während der zweiten Runde der Valspar Championship in einem Bunker am vierten Grün des Copperhead Course von Innisbrook in Palm Harbor/Florida. Zugegeben, der Stand mit einem Fuß im Sand und einem Bein auf der Bunkerkante war etwas schwierig, der Schlag auch eher gehackt – und dann …

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