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Ryder Cup

Verzicht auf Spieth/Reed: Die US-Medien „grillen“ Tom Watson

27. Sep. 2014 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Tom Watson musste sich nach seiner Aufstellung zu den Foursomes am ersten Tag viel Kritik über seine Personalpolitik von den US-Medien anhören.

Tom Watson musste sich nach seiner Aufstellung zu den Foursomes am ersten Tag viel Kritik über seine Personalpolitik von den US-Medien anhören. (Foto: Getty)

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Tom Watson wirkte müde und hing etwas durch: In der Pressekonferenz nach dem ersten Tag von Gleneagles wurde der amerikanische Kapitän von den US-Medien „gegrillt“. Alles drehte sich um die Frage, warum der 65-Jährige das Überraschungspaar der Vormittags-Fourballs, Jordan Spieth und Patrick Reed, nicht auch in den Foursomes eingesetzt hat? Damit habe Watson das Momentum des Duos aufgegeben und der satten Nachmittagsniederlage von 0,5 zu 3,5 Vorschub geleistet. Immerhin hatten die beiden Rookies den US-Angstgegner Ian „Mr. Ryder Cup“ Poulter und seinen Partner Stephen Gallacher, mit 5&4 abgefertigt. Bei ESPN.com schrieb Gene Wojciechowski: „Tom Watson hat binnen fünf Minuten mehr über Golf vergessen als ich je gewusst habe.“ Der britische Golfjournalist James Corrigan nannte Watsons Entscheidung „idiotisch“.

Selbst Jordan Spieth („Jeder im Team will Poulter, wir haben ihn zuerst bekommen”) ging davon aus, erneut zu spielen, weil sein Kapitän angekündigt hatte, dass jedes am Morgen siegreiche Team auch nachmittags im Einsatz sei. „Ich nehme das auf meine Kappe“, sagte Watson: „Für mich waren sie nicht das ideale Team für den klassischen Vierer.“

Dubuisson vergisst Putter auf dem „Dixie“

Jetzt ist raus, warum Paul Ginley fünf Assistenzkapitäne hat: Am elften Grün musste Victor Dubuisson das mobile WC aufsuchen und nahm seinen Putter mit, im Eifer des Ryder-Cup-Gefechts verließ der „kommende europäische Superstar“ (Foursome-Partner Graeme McDowell) das „Dixie“ allerdings ohne den Schläger. Doch „Vize“ Padraig Harrington war zur Stelle war und trug Dubuisson den in der Latrine abgestellten Putter hinterher.

Kuchars Caddie unterbricht Trauerzeit für Ryder Cup

Der Ryder Cup als Trauerbewältigung: Im August hat Matt Kuchars Caddie Lance Bennett seine Frau Angie verloren, sie erlag im Alter von 39 Jahren einem epileptischen Schock und hinterließ eine vierjährige Tochter, Bennett nahm eine unbefristete Auszeit. Doch in Gleneagles trägt er Kuchar wieder die Tasche: „Bei einem regulären Tour-Event wäre ich nicht hier“, sagte Bennett. „Aber Angie liebte den Ryder Cup. Angesichts dieses Wettbewerbs und der grandiosen Team-Atmosphäre war es die richtige Entscheidung, für eine Woche zurück zu kehren und Zeit mit meinen engsten Freunden zu verbringen.“

Das Gesicht von Medinah: Poulter verschreckt eigene Kids

Ian Poulter beim Ryder Cup 2012.

Ian Poulter beim Ryder Cup 2012. (Foto: Getty)

Hingabe, Leidenschaft, Emotion, Willen, Energie: Ian Poulter war der Motor des europäischen Triumphs in Medinah 2012, seine kämpferische Mimik ging in Nahaufnahmen um die Welt. Der Gesichtsausdruck des Engländers hat allerdings nicht nur die Amerikaner eingeschüchtert. Poulter vermutet, dass sogar seine eigenen Kinder hinter dem Sofa in Deckung gegangen sind, als sie ihren Daddy so im TV sahen: „Das war bestimmt gruselig und furchteinflößend.“ Es wird Zeit, dass „Poults“ dieses Gesichts und vor allem die Haltung dahinter auch in Gleneagles auspackt…

Ordner verbessert Lage des europäischen Balls im Rough

Ein TV-Mitschnitt von den gestrigen Foursomes sorgt für Empörung und Unverständnis, nicht nur bei Fans der US-Ryder-Cupper: Das Video zeigt den Abschlag von Sergio Garcia an der 15, der Ball des Spaniers landet links vom Fairway im Rough, sofort eilen Ordner herbei. Und ganz offensichtlich ist einer besonders eifrig und legt den Ball im tiefen Gras sorgsam frei. Wenigstens blieb die Unsportlichkeit ohne Folgen, Garcia und Rory McIlroy spielten ein Bogey, das Loch ging an Rickie Fowler und Jimmy Walker.

Sechs Jahre später: Faldo tritt gegen Garcia nach

Als böte Gleneagles allein nicht genug Stoff für Emotionen: Nein, Nick Faldo ist sich nicht zu schade, eine passende Gelegenheit zu nutzen und für seine Niederlage als unglücklich agierender Ryder-Cup-Kapitän von Valhalla 2008 nachzutreten. Als der englische Sir beim Golf Channel die vormittägliche Fourball-Niederlage von Rory McIlroy und Sergio Garcia analysierte, wischte er Letzterem kräftig einen aus. Garcia, der damals zwei Mal verlor und zwei Mal teilte, sei in Valhalla „nutzlos“ gewesen und habe eine „schlechte Einstellung“ gezeigt. Garcia fand in der Pressekonferenz nach den Foursomes die einzig richtige Antwort: „Ich schätze, er [Faldo] fühlt nicht europäisch!“

Faldo hat sich mittlerweile für seine „harschen Worte“ entschuldigt, steht aber zu seiner Einschätzung, Garcia habe vor sechs Jahren emotionale und physische Probleme gehabt. Es bleibt dabei: Böses Foul, Sir Nick!

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