Sie zanken und streiten wie die Kesselflicker: Bryson DeChambeau und Brooks Koepka werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr. Das könnte für das US Team beim Ryder Cup zum Problem werden. Denn beide gehören zu den besten Golfern der Welt und werden beim Duell mit Team Europa Teil des Aufgebots der Nordamerikaner sein. Die Gefahr, dass die Feindschaft der beiden Auswirkungen auf die Moral der gesamten Mannschaft hat, ist allgegenwärtig. Team-Captain Steve Stricker hat alle Hände voll zu tun, die ständigen Fragen nach der problematischen Beziehung seiner zwei Spieler zu beantworten.
In einem Interview mit dem US-Magazin Sports Illustrated war es nun erneut soweit. Stricker bestätigte, er habe mit beiden telefoniert und seinen Standpunkt klar gemacht. Sowohl DeChambeau als auch Koepka hätten ihm versichert, "dass das Team, das Land und alles, was sonst damit (dem Ryder Cup,; Anm. d. Red) zu tun hat, ihre absolute Priorität hat", so der US-Kapitän. "Sie haben gesagt, dass es kein Problem geben wird und ich glaube ihnen. Ich vertraue ihnen. Soweit es mich betrifft, ist die Sache damit erledigt."
Brooks Koepka: "Für eine Woche lassen wir das alles außen vor"
Koepka bestätigte Strickers Worte im Anschluss an seine erste Runde bei der BMW Championship, dem zweiten von drei Playoff-Turnieren der PGA Tour. "Ich habe mit "Strick" gesprochen und er hat gesagt, dass sie das (den Streit; Anm. d. Red.) nicht wollen. Ich habe gesagt: 'Kein Problem.' Für eine Woche lassen wir das alles außen vor. Es ist kein riesiges Ding." Zwei von drei scheinen sich also einig zu sein, dass die Fehde der beiden Longhitter zumindest für die Dauer des Ryder Cups ad acta gelegt ist. Und der dritte im Bunde?
Der wird sich wohl bis auf weiteres nicht äußern. DeChambeau verweigert seit Wochen jegliche Interviews, ungeachtet aller Regularien und Verpflichtungen der PGA Tour sich doch den Fragen stellen zu müssen. Seit er nach einem positiven Corona-Test vor den Olympischen Spielen in Tokyo eröffnete, sich noch nicht impfen gelassen zu haben, musste er viel Kritik einstecken. Seither weigert sich der 27-Jährige Auskunft zu geben.
Steve Stricker: "Keiner von ihnen will die Wurzel irgendeines Übels sein"
Koepka redet zwar noch mit der Presse, hat sich aber zuletzt mit weiteren Sticheleien in Richtung DeChambeau im vornehmlich über Social Media ausgetragenen Hahnenkampf zurückgehalten. Das ist auch Ryder Cup Captain Stricker aufgefallen: "Wir haben Brooks zuletzt nichts über Bryson sagen hören. Der Ryder Cup bedeutet beiden viel. Keiner von ihnen will die Wurzel irgendeines Übels sein. Das verstehen beide", beruhigt Kapitän Stricker.
Kann man beide also Ende September vielleicht sogar gemeinsam auf dem Platz in Whistling Straits erwarteten? "Ich sage nicht, dass es dafür gar keine Chance gibt", erklärte Stricker. "Aber ich sehe es nicht kommen. Ich glaube nicht, dass die beiden zusammen spielen wollen."
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