Die Titelverteidigung ist gelungen, der Ryder Cup bleibt in Europa. Umringt von Fotografen und die Sektflaschen in der Hand zelebrierte das europäische Team um Kapitän Paul McGinley ausgelassen den hohen Sieg über die amerikanischen Gegner. Während Rory McIlroy sich nach seinem verfrühten Sieg bereits mitfreuen konnte, als Jamie Donaldson den entscheidenden Punkt machte, mussten andere zunächst ihre Singles zuende austragen, bevor sie zur Siegesfeier hinzustoßen konnten. Alle Matches en Detail gibt es im Folgenden zu lesen:
Victor Dubuisson AS Zach Johnson
Kein Match blieb so lange ohne Tendenz wie das letzte Match des Tages, das Single des Franzosen Victor Dubuisson und dem Amerikaner Zach Johnson. Zehn Löcher lang spielten sie Par, hatte keiner der beiden auch nur minimalen Vorsprung vor dem anderen. Nach seinem Birdie an Loch 16 lag Dubuisson bereits 1Up, an der 17 dann mussten beide erneut simultan ein Bogey notieren und Johnson schaffte es am letzten Loch noch, dem amerikanischen Team zumindest einen letzten halben Punkt zu schenken. So endete der Ryder Cup schließlich mit 16,5 Punkten für Europa zu 11,5 Punkten für die USA. Danach konnte das europäische Team dann auch endlich ausgelassen seinen verdienten Sieg feiern.
Jimmy Walker 3&2 Lee Westwood
Lee Westwood verabschiedet sich jeweils mit zwei Siegen und zwei Niederlagen vom Ryder Cup 29014. Nach den beiden Erfolgen an der Seite von Jamie Donaldson, dem der entscheidende Punktgewinn für Europa gelang, musste sich der Engländer zum Abschluss im Einzel Jimmy Walker geschlagen geben. Der Amerikaner setzte sich mit zunehmendem Verlauf der Runde kontinuierlich von Westwood ab, bevor dem erst auf der 13. Bahn seinen ersten Lochgewinn verbuchte. Nichtsdestotrotz war das Duell schon nach der 16 beendet. Da der Sieg für Europa bereits zuvor feststand, war es lediglich eine Ergebniskorrektur auf dem Leaderboard. Europa 16 – USA 11
Ian Poulter AS Webb Simpson
Immerhin zwei halbe Punkte konnte „Matchplay-Monster“ Ian Poulter noch erringen in diesem Ryder Cup, der so überhaupt nicht seiner war in diesem Jahr. Sein erstes Match hatte er gemeinsam mit Stephen Gallacher gegen die beiden Youngster Jordan Spieth und Patrick Reed verloren, danach beendete er noch zwei Matches mit All Square. Aber Siege blieben aus beim Ryder Cup 2014. Mit dem letzten Loch rettete der Engländer auf den letzten Metern gegen Webb Simpson gerade noch das Unentschieden und schenkte Europa einen weiteren halben Punkt. Europa 16, USA 10
Sergio Garcia 1Up Jim Furyk
Obwohl der Ryder Cup bereits entschieden war, blieb es bei Jim Furyk und Sergio Garcia bis zum Ende noch richtig spannend. Die beiden schenkten sich wahrlich nichts, aber auf den letzten Löchern schaffte es der Spanier, über den Amerikaner zu triumphieren. Bereits vor zwei Jahren hatte Garcia in Medinah das Duell in derselben Konstellation einmal gewonnen, dieses Mal ging der Punkt mit 1Up erneut an ihn. Europa 15,5 – USA 9,5
Jamie Donaldson 4&3 Keegan Bradley
Den wichtigsten Punkt des Tages – nämlich den zum Sieg – errang der Waliser Jamie Donaldson. Das komplette Match über hatte der 38-Jährige die Kontrolle über seinen amerikanischen Gegner Keegan Bradley, den er schließlich mit 4&3 besiegte und damit die 14,5 Punkte für Europa sicherte. Die Freude war riesig, das Team begeistert und Europa hält erneut den Ryder Cup.
Zwei von drei vorangegangenen Matches hatte Donaldson bereits für das europäische Team gewonnen. Mit dem letzten Punkt empfiehlt er sich besonders, ihn beim Ryder Cup von 2016 ebenfalls mit in die Staaten zu nehmen. Europa 14,5 – USA 9,5
Justin Rose AS Hunter Mahan
Justin Rose stellte nach zuvor beeindruckenden Matches in den Vierern auch in seinem Einzel am Finaltag unter Beweis, dass er der wahre „Mr. Ryder Cup 2014“ ist. Im Gegensatz zum Vortag, fand der Engländer Auf der Front Nine nicht wirklich zu seinem gewohnt sicheren Spiel. Leichte Putts verfehlten ihr Ziel, was seinem Gegner in die Karten spielte. Bereits nach sechs Löchern lag er 4DOWN. Vieles deutete auf einen sicheren Punkt für die USA hin.
Doch Justin Rose kam beeindruckend zurück, lochte zu vier Birdies in Folge und kam kurzzeitig auf All Square zurück. Mit einem umgehenden Konter holte sich Hunter Mahan jedoch die Führung zurück, ehe er die Annäherungs an die 18 verschlug und Justin Rose einen wichtigen halben Punkt sicherte. Europa 13,5 – 9,5
Matt Kuchar 4&3 Thomas Björn
So deutlich wie Matt Kuchar hatte heute kaum ein Spieler die Oberhand – von Martin Kaymer und Rory McIlroy einmal abgesehen. Der Amerikaner dominierte das gesamte Match, das schließlich mit 4&3 zu seinen Gunsten endete. Der Däne hatte kaum eine Chance. Kein Wunder, wollte Kuchar doch im Laufe dieses Ryder Cups wenigstens ein einziges Match für sich entscheiden, alle anderen hatte der 36-Jährige verloren. Björn hingegen kann in diesem Jahr keinen Sieg für sich verbuchen. Ein halber Punkt ging allerdings auf sein Konto. Europa 13 – USA 9
Martin Kaymer 4&2 Bubba Watson
Nach eher durchwachsenen Auftritten in den Vierern an den ersten beiden Tagen, präsentierte sich Martin Kaymer pünktlich zum wichtigen Einzel in bestechender Form. Im Duell des aktuellen US-Open- mit dem Masterssieger erspielte sich der Deutsche schon an den ersten Löchern einen komfortablen Vorsprung, der zu keiner Zeit in Gefahr geriet. Dabei profitierte er zuerst von zwei Watson-Bogeys, ehe er selber mit zwei Birdies nachzog und sich so nach dem sechsten Loch 4Up brachte.
Da der erste von nur zwei Lochgewinnen Bubba Watsons ohne nennenswerte Aufholjagd blieb, beendete Martin Kaymer ein über weite Strecken einseitiges Duell an der 16 mit einem Eagle, gewann das Loch und holte überlegen den nächsten Punkt für sein Team. Europa 13 – USA 8
Phil Mickelson 3&1 Stephen Gallacher
Zwar hat sich Stephen Gallacher wacker gegen seinen amerikanischen Konkurrenten Phil Mickelson geschlagen, doch trotzdem reichte es letztendlich nicht aus. Obwohl Mickelson bereits nach der Front Nine 2Up gelegen hatte, schaffte es der Schotte zwischenzeitlich aufs Unentschieden zurück. Auf den letzten Löchern zeigte sich Lefty außerordentlich dominant und entschied die letzten drei Löcher für sich, sodass das Match mit 3&1 zuende ging. Europa 12 – USA 8
Patrick Reed 1Up Henrik Stenson
Von seiner emotionalen Seite zeigte sich heute Patrick Reed. Zwischendurch schlug er mit seiner Show etwas über die Stränge und schrie Zuschauer an, doch an seiner spielerischen Leistung im Laufe dieses Ryder Cups gab es nichts auszusetzen. So schaffte es der junge Amerikaner dann schließlich während der abschließenden Singles, Henrik Stenson die Stirn zu bieten. Auf der ersten Hälfte der Back Nine hatte der junge US-Amerikaner die Nase vorn, bis Stenson an der 13 und der 15 der Ausgleich gelang. An der 18 verschob der Schwede dann allerdings den entscheidenden Putt und verschenkte den Punkt damit an die Amerikaner. Europa 12 – USA 7
Graeme McDowell 2&1 Jordan Spieth
Zu Beginn des Matches zwischen Graeme McDowell und Jordan Spieth lag der Vorteil noch eindeutig bei dem Youngster. Bereits nach fünf Löchern hatte der Amerikaner 3Up gelegen, das Kräfteverhältnis schien eindeutig. Doch lange blieb GMac Spieth nicht unterlegen: Als er das zehnte Loch für sich entschied, drehte er sein Schicksal in die entgegengesetzte Richtung, vier der fünf folgenden Löcher gingen an ihn, eines teilte er. Mit vorbildlicher Nervenstärke verwies der Nordire den 20-Jährigen in seine Schranken.
An Loch 17 entschied er das Match mit seinem Putt zum Par für sich – er und Spieth teilten das Loch und der Sieg ging 2&1 an McDowell. Damit hat der 35-Jährige zum ersten Mal alle seine Matches bei einem Ryder Cup gewonnen, auf drei Matches kamen in diesem Jahr drei Siege. Europa 12 - USA 6
Rory McIlroy 5&4 Rickie Fowler
Es war eigentlich das dritte Match des Tages, im Clubhaus landeten die beiden Kontrahenten dennoch als Erste. Vom ersten Abschlag an zeigte McIlroy die Klasse, die von einem Weltranglistenersten eigentlich zu erwarten ist, was er zuvor allerdings nicht hatte liefern können. Rickie Fowler war auh in seinem achten Match bei Ryder Cups direkt auf verlorenem Boden und hatte keine Chance, endlich seinen ersten vollen Punkt für die USA einzufahren.
Nach sechs Löchern lag der Nordire bereits sechs unter Par und im direkten Duell 5UP. Diesen Vorsprung ließ er sich nicht mehr nehmen, Fowler verfügte an diesem Tag aber auch nicht über die Mittel, seinen Gegner nochmals in Bedrängnis bringen zu können. Nach nur einem gewonnenen Loch des Amerikaners (an der 7) machte der doppelte Majorsieger 2014 aus Europa an Loch 14 zu und brachte sein Team einen Schritt näher gen Sieg. Europa 11 - USA 6