Ein Mitglied des US-amerikanischen Ryder Cup-Teams zu werden, steht für die meisten Spieler auf ihrer Bucket List. An dem Kontinentalwettbewerb teilnehmen zu dürfen, bedeutet nicht nur eine unvergleichliche Woche bei einem erstklassigen Teamevent erleben zu dürfen, sondern auch "Ruhm und Ehre" zu erlangen. Bislang zumindest. Denn das Spielen beim Ryder Cup war bislang unbezahlt. Einem Bericht der Zeitung The Telegraph zufolge, werden die zwölf amerikanischen Spieler im Ryder Cup-Team ab dem nächsten Jahr eine Bezahlung erhalten.
400.000 US-Dollar für die amerikanischen Spieler des Ryder Cups
Schon seit mehreren Jahrzehnten tritt immer wieder die Frage auf, ob die Ryder Cup-Teilnehmer nicht eine Bezahlung erhalten sollten. Im letzten Jahr entflammte die Diskussion in Rom erneut, als es hieß, Patrick Cantlay trage die Kappe des US-amerikanischen Teams aus Protest gegen die fehlende Bezahlung nicht. Bislang erhielten die US-Spieler 200.000 US-Dollar für ihre Teilnahme am Team-Wettbewerb, die sie an Wohltätigkeitsorganisationen ihrer Wahl spenden konnten. Fortan sollen die Spieler jedoch den doppelten Betrag erhalten und sich in die eigene Tasche stecken dürfen: 400.000 US-Dollar Entlohnung. Auf europäischer Seite sei eine Bezahlung nicht in Planung.
Neben dem "Hat-Gate" um Patrick Cantlay erhitzte in Rom außerdem der Vater von Xander Schauffele die Gemüter. Er machte deutlich, dass er der Meinung sei, den Spielern stehe eine Vergütung zu: "Wenn sie [die Veranstaltungen] damit Profit machen und ihre Organisation mit fast 29.000 [PGA of America]-Mitgliedern vier Jahre lang mit den Einnahmen finanzieren, die auf dem Rücken dieser Jungs hier erwirtschaftet werden, dann sollten sie teilen oder es sollte ihnen nicht erlaubt sein, das zu tun." Auch Tiger Woods sagte schon 1999: "Bei all dem Geld, das verdient wird, sollten wir ein Mitspracherecht haben, wohin es geht."
"Nicht das, worum es beim Ryder Cup geht"
Ein europäischer Ryder Cup-Spieler habe sich zu der Änderung gegenüber The Telegraph wie folgt geäußert: "Sie können machen, was sie wollen, aber wir wollen keine Zahlungen auf unsere Bankkonten, denn das wäre das Ende der Fahnenstange und ist nicht das, worum es beim Ryder Cup geht. Seien wir ehrlich, viele der amerikanischen Spieler haben seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, darauf hingearbeitet. Sollte es tatsächlich stattfinden, wird es interessant sein zu sehen, wie die Fans in Bethpage reagieren, auch wenn sie es wahrscheinlich nur als eine Erweiterung der bereits bestehenden Veranstaltung ankündigen werden." Im kommenden Jahr wird der Ryder Cup im amerikanischen Bethpage Black stattfinden.