Etwa ein Dreiviertel Jahr nachdem der Ryder Cup in Rom ausgetragen wurde, wurden nun die Zahlen zum wirtschaftlichen Ertrag des Ryder Cups für Italien veröffentlicht. Sie zeigen: Das Event in der italienischen Hauptstadt brachte einen rekordverdächtigen wirtschaftlichen Ertrag hervor. Mit 262 Millionen Euro liegen die Zahlen 11 Prozent über den 235 Millionen Euro, die im Jahr 2018 beim Ryder Cup in Paris erwirtschaftete wurden.
Wie die European Tour Group berichtete, wurden die Ausgaben aller Zuschauer und anderer Veranstaltungsteilnehmer sowie alle organisatorischen Ausgaben, einschließlich der Ausgaben der Federazione Italiana Golf für die Modernisierung des Platzes und der Infrastruktur, sowie andere indirekte oder induzierte Ausgaben beachtet.
Ryder Cup 2023: Rekordzahlen in Rom
Mit 271.000 Zuschauern aus über 100 verschiedenen Ländern und Rekordzahlen in den Einschaltquoten (im Vereinigten Königreich) war kurz nach dem Kontinente übergreifenden Wettbewerb bereits klar, dass sich das Event enormer Beliebtheit erfreute. Auch über den Wettbewerb, den Team Europa nach drei spannenden Tagen für sich entschied, hinaus begeisterten sich die Zuschauer für das Land, sodass sich 19 Prozent entschieden, ihren Aufenthalt zu verlängern. Dabei gaben die Golffans 72 Millionen Euro außerhalb der Ausgaben für ihre Unterkünften aus. Mit 318.000 kommerziellen Übernachtungen, die die Unterkünfte in Rom durch den Ryder Cup verzeichneten, nahmen sie 34 Millionen Euro ein.
Der unabhängige Bericht, aus welchem diese Zahlen stammen, schließt folgendes Fazit: "Eine Veranstaltung, die in Italien wirtschaftliche Aktivitäten in Höhe von 262 Millionen Euro auslöst, ist ein Beweis für die Zeit und die Ressourcen, die für die Durchführung eines solchen denkwürdigen Sportspektakels aufgewendet werden. Diese Ergebnisse rechtfertigen die Entscheidung, den Ryder Cup nach Rom zu vergeben."
A record breaking week in Rome 📊 #RyderCup pic.twitter.com/hCa6g25D7E
— Ryder Cup Europe (@RyderCupEurope) July 9, 2024
Der Ryder Cup 2023 und seine langfristige Wirkung
Inwieweit diese Auswirkungen den Golfsport sowie Tourismus in Italien langfristig gesehen beeinflussen, wird sich zeigen. Nach ihrem Besuch beim Ryder Cup haben zumindest fast zwei Drittel der internationalen Besucher beteuert, zu Freizeitzwecken nach Italien zurückkehren zu wollen. Guy Kinnings, Geschäftsführer der European Tour Group, ist sich sicher, dass der Ryder Cup der italienischen Wirtschaft einen "direkten Impuls" gegeben habe. Weiter: "Wir möchten daher der italienischen Regierung und der Federazione Italiana Golf für ihre mutige Vision danken, mit der sie dazu beigetragen haben, eines der weltweit führenden Sportereignisse zum ersten Mal nach Italien zu holen."
Zahlen zu aktiven Golfern in dem europäischen Land brachte der Bericht nicht hervor. Mit etwa 544 Tausend aktiven Golfern im Oktober 2023 betrug die Rate unter 1 Prozent. Italien lag damit auf Platz 9 der Länder mit den meisten Golfern in Europa. Eine spannende Frage bleibt, ob sich durch den Ryder Cup mehr Italiener vom Golfsport haben überzeugen lassen. Bereits 2018 verzeichnete der Sport im Land einen Aufschwung um 6 Prozent als der italienische Golfer Francesco Molinari erst die Open Championship gewann und dann eine prominente Rolle beim Ryder Cup in Paris spielte.