Dramatische Schlussphase: Team Europa gewinnt den Ryder Cup 2023

Team Europa gewinnt den Ryder Cup 2023. Das zwölfköpfige Team von Kapitän Luke Donald besiegt im Marco Simone Golf and Country Club in Rom, Italien, das Team aus den USA. In den abschließenden zwölf Single-Matches am Sonntag brauchten die Europäer noch vier Punkte, nachdem sie am Freitag und Samstag bereits 10,5 Punkte gesammelt hatten. Tommy Fleetwood stellte an Bahn 16 in seinem Match auf 2auf und konnte damit gegen Rickie Fowler nicht mehr verlieren. Damit sicherte er seinem Team den entscheidenden halben Punkt. Für die USA ist es die siebte Niederlage in Folge auf europäischem Boden. Seit 1993 hat das oft favorisierte Team kein Auswärtsspiel mehr gewonnen.

Tommy Fleetwood sichert halben Punkt zum Ryder-Cup-Sieg

Team Europa lag nach den ersten sechs Single-Matches am Sonntag bereits bei 14 Punkten, musste dann aber eine gefühlte Ewigkeit auf den entscheidenen halben Punkt warten. Match um Match ging an die USA, sodass es in den spät gestarteten Matches immer spannender wurde. Hier lagen die Europäer zwar vermehrt in Führung, doch alle Duelle waren äußerst eng. Fleetwood nutzte schlussendlich einen Fehler seines Gegners Fowler, der an der 16, einem kurzen Par-4, seinen Abschlag im Wasser versenkte. Der Engländer lochte zum Birdie und stellte damit zwei Löcher vor Schluss auf 2auf, sodass der nötige halbe Punkt zum Gewinn des Ryder Cups 2023 sicher war.

"Ich wollte gar nicht, dass es an einem der Spieler am Ende hängen bleibt" sagte Fleetwood im Anschluss. "Wir haben eine unglaubliche Truppe. Dieses Jahr hat sich das Team durchaus verändert, aber ich könnte mir keine bessere Mannschaft wünschen. Wir sind eine gigantische Familie." Auch Luke Donald, der seinen Dank und Stolz gegenüber seinem Team ausdrückte, brach die Stimme und kamen die Tränen. Am meisten, so der europäische Kapitän, der als Spieler vier Mal den Ryder Cup gewann, freue er sich nun "auf einen Drink".

Ryder Cup 2023: Die Ergebnisse der Singles am Sonntag

Jon Rahm vs. Scottie Scheffler

Die Nummer 1 der Welt wurde von seinem Kapitän im ersten Match aufgestellt, um Momentum für Team USA zu liefern und einen frühen Punkt zu sichern. Natürlich wusste auch Europas Kapitän, Luke Donald, dass es so kommen würde und so stellte er seinen aktuell formstärksten Spieler ebenfalls an Position 1 auf. Damit gingen Jon Rahm und Scottie Scheffler als erste am Finaltag des Ryder Cup 2023 auf die Runde. In einem hochklassigen Duell hielt der Spanier zunächst die Karten in der Hand, nachdem Scheffler zwei kurze Putts liegen ließ und Löcher abgeben musste. Auf der Back Nine wechselte dann die Führung und der Weltranglistenerste ging mit 1auf auf die 18. Auf dem Par-5 spielte Rahm dann aber wiederum ein Birdie, Scheffler konnte nach seiner Annäherung ins Rough nicht mehr gleichziehen und musste im letzten Moment einen halben Punkt abgeben.

Viktor Hovland vs. Collin Morikawa

Mit dem 4&3 Sieg von Viktor Hovland über Collin Morikawa ging der erste Punkt des Tages beim Ryder Cup 2023 an Team Europa. Der Norweger dominierte das Match von Beginn an und lag schon nach sechs Löchern 3auf. Morikawa konnte zu keiner Zeit wirklich dagegenhalten und lediglich zu zwei Gelegenheiten verkürzen, selbst aber nie in Führung gehen. Hovland holt bei seiner zweiten Teilnahme an einem Ryder Cup damit drei Punkte aus vier Matches. Insbesondere sein historischer Sieg an der Seite von Ludvig Aberg wird dabei in Erinnerung bleiben.

Justin Rose vs. Patrick Cantlay

Patrick Cantlay cruiste elf Löcher lang gegen den bisher so stark aufspielenden Justin Rose dem Sieg entgegen. Doch dann fand der Engländer endlich ins Match und setzte den Amerikaner, der jedoch 1auf blieb, mit zwei Lochgewinnen in Folge unter Druck. Erst befreite sich Cantlay an der 14 wieder etwas, ehe Rose auf der 15 direkt zurückschlug. Schlussendlich war der Rückstand des Europäers aber nicht mehr aufzuholen und Cantlay nutzte auf der 17 (Par-3) einen starken Abschlag, um den Sack mit 2&1 zu zu machen.

Rory McIlroy vs. Sam Burns

Rory McIlroy hatte bereits vor dem Ryder Cup 2023 erklärt, Verantwortung übernehmen und voran gehen zu wollen. Und das tat der Nordire dann am Sonntag auch. Wenngleich sein Gegner, Sam Burns, im Verlauf des Matches vier Löcher für die USA gewann, war das Duell an der 17 vorbei. McIlroy nutzte einen starken Tee-Shot an der 17 (Par-3) zum Birdie und stellte uneinholbar auf 3&1. Damit hat McIlroy aus fünf Matches - als einziger Europäer spielte er in allen Sessions - vier Punkte geholt. So viele wie noch nie bei einem Ryder Cup für den 34-Jährigen.

Matt Fitzpatrick vs. Max Homa

Matt Fitzpatrick hatte auf der 18 die erste Gelegenheit, den letzten nötigen halben Punkt für Team Europa zu holen und sein Team frühzeitig zum Ryder-Cup-Sieger zu machen. Sein Gegner Max Homa rettete aber das Par, nachdem er einen Ball auf dem letzten Loch für unspielbar hatte erklären müssen. Fitzpatrick vergab die Gelegenheit mit einem Putt aus gut vier Metern knapp, sodass statt eines geteilten Matches ein 1auf-Sieg für die USA auf das Leaderboard kam.

Tyrrell Hatton vs. Brian Harman

Mit dem Sieg von Tyrrell Hatton über Open-Sieger Brian Harmann holte Team Europa den 14. Punkt. Fortan hieß es warten auf mindestens einen weiteren halben Punkt, um den Ryder Cup 2023 zu gewinnen. Der Engländer führte schon nach vier Löchern mit 3auf und geriet nicht mehr ernsthaft unter Druck. Zwar gelang dem Amerikaner zwischenzeitlich auf 1down zu verkürzen, doch anschließend kontrollierte Hatton das Geschehen und beendete das Duell mit dem Lochgewinn an Bahn 16.

Ludvig Aberg vs. Brooks Koepka

Brooks Koepka hatte nach der Niederlage am Samstagvormittag (9&7) mit Scottie Scheffler gegen Viktor Hovland und Ludvig Aberg einiges wieder gutzumachen. Der fünffache Major-Sieger wurde seiner Favoritenrolle gegen den erst vor vier Monate Profi gewordenen Schweden im Einzelmatch dann auch gerecht. Koepka ging nach acht Löchern 3auf und Aberg gewann erst an der 10 zum ersten Mal ein Loch an diesem Sonntag. Viel mehr kam dann auch nicht von dem 23-Jährigen, der dennoch ein starkes Debüt beim Ryder Cup gezeigt hat. Koepka beendete das Duell der 16, wo ihm ein geteiltes Loch genügte.

Sepp Straka vs. Justin Thomas

Sepp Straka bekam es am Sonntag mit dem mehrfachen Major-Sieger Justin Thomas zu tun. Dabei schlug sich der deutschsprachige Ryder-Cup-Debütant wacker. Thomas holte sich einen frühen Vorsprung, von welchem sich der Österreicher jedoch nicht beirren ließ. Auf der Back Nine entschied Straka zwei Löcher für sich, eines davon mittels eines spektakulären Eagles, welches er nach der Runde als das Highlight seiner Woche betitelte. Damit verkürzte er Thomas' Vorsprung auf '1auf'. Zuletzt erlag er ihm dennoch, Thomas gewann das Match mit '2auf', da war der Ryder Cup aber schon entschieden.

OUTSTANDING @seppstraka! 🤯#TeamEurope | #RyderCup pic.twitter.com/GwIJzipQpb

— Ryder Cup Europe (@RyderCupEurope) October 1, 2023

Nicolai Hojgaard vs. Xander Schauffele

Nicolai Hojgaard startete stark gegen Xander Schauffele und gewann zwei der ersten drei Löcher. Doch dann legte der Olympiasieger auf den Löchern fünf bis sieben einen Zwischenspurt ein und drehte das Match. Der Däne schlug jedoch umgehend zurück und so ging es all square auf die Back Nine. Hier drehte der Amerikaner mit deutschem Vater dann aber auf und holte sich mit vier Birdies auf den folgenden sieben Bahnen den am Ende sicheren Sieg gegen den europäischen Ryder-Cup-Rookie.

Shane Lowry vs. Jordan Spieth

Shane Lowry und Jordan Spieth lieferten sich ein spannendes Match am Sonntag des Ryder Cups. Hierbei sorgten der amerikanische Major-Sieger und vor allem der emotionale Shane Lowry für mächtig Stimmung auf dem Kurs des Marco Simone Golf & Country Clubs. Während Spieth zunächst lange Zeit die Oberhand hatte, holte Lowry auf der Back Nine auf, zwang Spieth bis auf das 18. Grün und sicherte Team Europa mit dem finalen Putt des Turniers einen halben Punkt.

Tommy Fleetwood vs. Rickie Fowler

Im Match zwischen Tommy Fleetwood und Rickie Fowler fiel die Entscheidung über den Sieg des europäischen Teams. Beide Spieler lieferten sich ein Match auf Augenhöhe. Zuletzt hatte Tommy Fleetwood jedoch die Nase vorn. Team Europa lag schon lange Zeit bei 14 Punkten und wartete auf die Erlösung. Sowohl Bahn 16 als auch Bahn 17 entschied der Publikumsliebling Tommy Fleetwood für sich und erlöste damit Spieler, Kapitäne und Fans. Hierfür musste er seinen letzten Ball nicht einmal einlochen - Rickie Fowler schenkte seinem Konkurrenten den letzten kurzen Putt zum europäischen Sieg.

Robert MacIntyre vs. Wyndham Clark

Den letzte Flight des Tages bildeten Robert MacIntyre und Wyndham Clark. Zu Beginn ihrer Runde zeigte sich Robert MacIntyre deutlich überlegen und brachte seinen Score bis auf '3Up'. Diesen deutlichen Vorsprung verlor er jedoch im Verlauf der Runde und somit wurde es auch im finalen Flight noch einmal spannend. Schlussendlich entschied der 27-Jährige Schotte das Match mit 2&1 für Europa.