In genau 100 Tagen treten 12 Spieler aus dem Team USA beim Ryder Cup 2023 in Italien gegen 12 Spieler aus dem Team Europa an, um ihren Titel zu verteidigen. Vom 29. September bis zum 1. Oktober wird der Kontinentalwettbewerb zum 44. Mal ausgetragen. Gastgeber wird der Marco Simone Golf Club in Rom sein. Die heiße Phase der Ryder-Cup-Vorbereitungen beginnt. Die Qualifikationsränge nehmen Gestalt an, die Spieler kämpfen um die festen Quali-Plätze im Team oder versuchen, sich gegenüber den Team-Kapitänen in Topform zu zeigen. Zach Johnson wird das amerikanische Team anführen, Luke Donald wird mit Team Europa nach dem Sieg auf europäischem Boden streben.
"Frisches Blut" für den Ryder Cup 2023
„Ich freue mich sehr, dass wir dem Ryder Cup näher kommen", sagte Kapitän Luke Donald zur 100-Tage-Marke. "Ich bin begeistert davon, wie alle spielen. Man kann sehen, wie viel Aufwand alle betreiben, um im Team zu sein.” Europäische Superstars wie Jon Rahm und Rory McIlroy sind in Topform und können sich mit Sicherheit einen Platz ausrechnen. Andere Spieler mit Ryder Cup Erfahrung wie zum Beispiel Shane Lowry und Tommy Fleetwood sind ebenfalls gut dabei in den Rankings. "Erfahrene Spieler sind wichtig", weiß auch der Kapitän. "Aber es sind auch noch Plätze für frisches Blut offen.” 35 bis 40 Spieler stehen unter Beobachtung des Kapitänsteams um Luke Donald, um auch ja niemanden zu früh auszuschließen. Vize-Kapitän Edoardo Molinari liefert für diesen Prozess regelmäßig Statistiken von den potenziellen Kandidaten.
Da kommen natürlich auch die deutschen Spieler in Frage, allen voran Yannik Paul, der nach dem aktuellen Stand der Qualifikation einen Platz im Team sogar sicher hätte.
"Ich habe einige Runden mit Yannik gespielt. Er ist ein sehr beeindruckender Spieler und macht gute Schläge." So schätzt Donald den deutschen Newcommer ein. Die beiden spielten unter anderem die ersten beiden Runden der PGA Championship zusammen - perfekt um den Ryder-Cup-Kandidaten in einer Druck-Situation zu beobachten. "Konstanz ist sehr wichtig und es ist gut zu sehen, dass er fast jede Woche vorn dabei ist. Ich bin mir sicher, er fühlt sich sehr wohl damit, in seiner aktuellen Position zu sein.”
Yannik Paul: "Ich habe mein Leben lang dafür trainiert"
Das tut Paul tatsächlich, versucht aber, seine Erwartungen nicht allzu hochzuschrauben. "Natürlich wäre ich gerne beim Ryder Cup dabei. Aber ich versuche, mich nur auf mich und meine Turniere zu konzentrieren. Wenn es funktioniert, sehr gut, wenn nicht, geht das Leben auch weiter." Obwohl er erst seit 2022 auf der DP World Tour unterwegs ist, überrascht es ihn nicht, dass er so fest im Gespräch für den Ryder Cup 2023 ist. "Ich hab das schon sehr oft visualisiert, nicht nur den Ryder Cup. Ich habe mein Leben lang dafür trainiert und immer schon davon geträumt und gesehen, dass ich das erreichen kann."
Unter dem wachsamen Blick von Luke Donald findet sich in dieser Woche auch Marcel Siem wieder. „Marcel ist in einem ähnlichen Alter wie ich und wir haben schon einige Zeit miteinander auf der Tour verbracht, auch wenn wir uns zuletzt nicht oft gesehen haben. Es ist nicht einfach, in einem höheren Alter noch einmal zu gewinnen. Ich freue mich darauf, hier mit ihm zu spielen.” Für ihn gilt, wie für alle anderen, dass er einfach sein Bestes geben solle, so Luke Donald.
Wenn es an die Auswahl der Captain's Picks geht, dann spielen einige Kriterien eine Rolle. „Es hängt auch von denen ab, die sich direkt qualifizieren. Wer kann gut mit wem spielen? Wer eignet sich gut für den Kurs? Die aktuelle Form ist sehr wichtig. In guter Form ist man am selbstbewusstesten.” Auch die Persönlichkeit der Spieler spielt eine mindestens große Rolle, wie die statistischen Daten, und könnte das Zünglein an der Waage sein. „Man muss die Balance zwischen Statistiken und Bauchgefühl behalten. Ich werde immer die Persönlichkeit über kleine statistische Unterschiede stellen.”