Mit einem Vorsprung von vier Punkten bei einem Zwischenergebnis von 10:6 waren die Europäer in die finalen Begegnungen des Ryder Cup 2018 gestartet. 14,5 Punkte waren das Ziel gewesen für die Mannschaft aus Europa, der zuvor vielfach die sichere Niederlage gegen das stark aufgestellte amerikanische Team vorhergesagt worden war. Jenes hingegen sinnte auf ein fulminantes Comeback am Finaltag, um erstmals seit 25 Jahren einen Sieg auf europäischem Boden verbuchen zu können, was allerdings misslang.
Stattdessen holte sich das Team Europa den Ryder Cup von den Amerikanern erfolgreich zurück, mit dem entscheidenden Punkt von Francesco Molinari, dem mit seinen fünf von fünf Punkten eine fulminante Performance gelang. Auch seine Teamkameraden, deren Duelle erst nach der Entscheidung endeten, schenkten ihren Gegnern trotzdem nichts, sodass die Europäer schließlich den Cup mit einem beeindruckenden Ergebnis von 17 1/2 zu 10 1/2 Punkten zurück nach Europa holten.
Kopf-an-Kopf-Rennen endet mit Punkt für die USA
Gleich zu Anfang des Tages stand mit Rory McIlroy und Justin Thomas eines der spannendsten Duelle auf dem Plan. McIlroy, der sich gestern mit Spielpartner Ian Poulter Thomas und Jordan Spieth hatte geschlagen geben müssen, gehört immerhin zu den erfahrensten Ryder Cuppern - es war bereits die fünfte Austragung vor seinem 30. Geburtstag, bei der er Teil des Team Europa war, während der junge Amerikaner erstmals dabei war.
Zwar beanspruchte Thomas das erste Loch für sich, dann allerdings begab sich Rory McIlroy an den drei darauffolgenden Löchern auf den Vormarsch. Im Laufe des Matches kämpfte sich der amerikanische Rookie zurück, auf die letzten Bahnen ging es mit Gleichstand, der entscheidende Schlag fiel erst an der 18, wo sich der Nordire nach allen Regeln der Kunst mit einer Landung im Fairwaybunker und einer im Wasser zerlegte und letztlich das Loch seinem Gegner schenken musste, der damit den ersten Punkt des Tages für die USA holte.
Europa | Ergebnis | USA |
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Rory McIlroy |
1Up> |
Justin Thomas |
Unser Rückblick auf den Finaltag des Ryder Cup 2018 im Radio
Casey und Koepka: Erstes geteiltes Match des Ryder Cup 2018
Ebenfalls auf den letzten Metern entschied sich das Duell zwischen Paul Casey und Brooks Koepka. Der Engländer sorgte an der 17 für das Unentschieden, mit dem die Begegnung schließlich auch zu Ende gehen sollte. Damit markierten die beiden das erste und auch einzige geteilte Match des gesamten Turnieres und bescherten beiden Seiten einen halben Punkt.
Europa | Ergebnis | USA |
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Paul Casey |
A/S |
Brooks Koepka |
Webb Simpson weckt Hoffnung bei Team USA...
Mit drei Löchern Rückstand auf Webb Simpson war dagegen Justin Rose auf die 16 gegangen, wo er das Loch hätte gewinnen müssen, um sich zumindest die Chance auf das geteilte Match zu erhalten. Das gelang dem Engländer, der über die Tage zuvor eine starke Vorstellung abgeliefert hatte, nicht. Damit ließen die Männer aus den USA den Vorsprung der Europäer weiter schmelzen.
Europa | Ergebnis | USA |
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Justin Rose |
3&2> |
Webb Simpson |
...und Tony Finau stützt sie
Einen entscheidenden Beitrag zu einem möglichen amerikanischen Comeback in Europa leistete Tony Finau, der ausgerechnet den Rookie Tommy Fleetwood auseinander nahm, der doch an den Tagen zuvor Seite an Seite mit Francesco Molinari alle vier Matches gewonnen hatte, woraufhin die beiden zum neuen europäischen Dreamteam avancierten. Gegen Finau allerdings hatte der Engländer keine Chance, denn der Amerikaner bewies ähnlich Kampfgeist wie beim diesjährige Masters, wo er sich trotz ramponiertem Knöchel noch in die Top 10 gekämpft hatte. Ab Loch 5 entschied er fünf Löcher hintereinander für sich, setzte an der 16 nach dem Dormie noch einen drauf und gewann schließlich 6&4.
Europa | Ergebnis | USA |
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Tommy Fleetwood |
6&4> |
Tony Finau |
Thorbjörn Olesen beweist sich in erstem Ryder Cup
Dem entgegen hielt ausgerechnet Thorbjörn Olesen mit einer fantastische Vorstellung, mit der er den amerikanischen Star Jordan Spieth demontierte. Einzig in einem der ersten Fourball-Matches hatte der Däne zuvor einen Auftritt gehabt und war danach für anderthalb Tage auf der Bank geblieben. Die allerdings scheinen ihm gut getan zu haben, sorgte er mit 5&4 gegen den dreifachen Majorsieger und dem ersten ganzen Punkt für die Europäer in den Einzeln doch noch für ein ausgesprochen positives Ryder-Cup-Erlebnis seinerseits.
What a way to get your first Ryder Cup point @Thorbjornolesen! pic.twitter.com/SsTPSCecNx
— Ryder Cup Europe (@RyderCupEurope) 30. September 2018
Europa | Ergebnis | USA |
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Thorbjörn Olesen |
<4&5 |
Jordan Spieth |
Jon Rahm lässt Tiger Woods im Regen stehen
Der Spanier Jon Rahm, der in diesem Jahr erstmals Teil des europäischen Ryder-Cup-Teams war, traf in seinem Einzelduell ausgerechnet auf Tiger Woods. Der 14-fache Majorsieger, der gerade erst ein unglaubliches Comeback hingelegt und mit einem Sieg bei der Tour Championship gekrönt hatte, hatte beim Ryder Cup bis dato eine durchwachsene Bilanz und konnte sich in diesem Jahr auf Le Golf National nicht beweisen, allerdings hatte auch Rahm seine beiden Matches zuvor verloren. Im Wettkampf gegen den Amerikaner drehte er auf, ließ sich von den guten Momenten von Woods nicht beeindrucken und holte solide mit 2&1 den zweiten vollen Punkt für Europa.
Europa | Ergebnis | USA |
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Jon Rahm |
<2&1 |
Tiger Woods |
"Mister Ryder Cup" bezwingt Dustin Johnson
Ian Poulter bewies in seinem Match gegen den Weltranglistenersten Dustin Johnson, dass er seinen Spitznamen "Mister Ryder Cup" wirklich nicht umsonst trägt. Zwar nahm DJ den Kampf auf und lochte mindestens zwei extrem beeindruckende Putts, letztendlich allerdings unterlag er dem Engländer, der am letzten Loch noch mal ein Ausrufezeichen setzte, mit 2Up - und damit dem dritten Punkt für Team Europa.
This guy. pic.twitter.com/kezepteFzN
— Ryder Cup Europe (@RyderCupEurope) 30. September 2018
Europa | Ergebnis | USA |
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Ian Poulter |
<2Up |
Dustin Johnson |
Francesco Molinari macht den Siegputt!
Francesco Molinari, Teil des Ryder Cup Dreamteams und Champion Golfer of the Year, holte schließlich den entscheidenden Punkt für Team Europa. Gegen Phil Mickelson, der bereits von Beginn des Ryder Cup an geschwächelt hatte, gelang ihm ein starkes Ergebnis von 4&2, nachdem "Lefty"s Drive an der 16 im Wasser landete und er ihm nicht nur das Loch schenkte, sondern auch den Punkt, der den Wettkampf zugunsten der Europäer entschied.
Francesco Molinari is in there somewhere!!!#TeamEurope pic.twitter.com/VreIag46z9
— Ryder Cup Europe (@RyderCupEurope) 30. September 2018
Europa | Ergebnis | USA |
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Francesco Molinari |
<4&2 |
Phil Mickelson |
Henrik Stenson lässt Bubba Watson alt aussehen
Nachdem der entscheidende Putt bereits gefallen war, setzte Henrik Stenson mit seinem Sieg über Bubba Watson noch nach. Das gesamte Match über blieb der Amerikaner mit dem pinken Driver chancenlos, ein einziges Loch ging zwischenzeitlich an ihn, während der "Iceman" einen Lochgewinn nach dem anderen folgen ließ. Mit 5&4 hätte das Duell nicht eindeutiger ausgehen können.
Europa | Ergebnis | USA |
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Henrik Stenson |
<5&4 |
Bubba Watson |
Sergio Garcia wird erfolgreichster Europäer aller Zeiten
Sergio Garcia schrieb gegen Rickie Fowler nicht nur einen Sieg in seine Bilanz, sondern sich damit auch in die Geschichtsbücher des Ryder Cup. Nach seinem 2&1-Triumph über Fowler ist er mit 25,5 Punkten nun der erfolgreichste europäische Spieler in der Geschichte des Kontinentalvergleichs und übertrumpft damit sogar Sir Nick Faldo. Und das, obwohl sein Platz im Team als Captain's Pick zuvor heiß diskutiert worden war. Mit seiner jahrelangen Ryder-Cup-Erfahrung allerdings strafte er alle Kritiker Lügen.
Europa | Ergebnis | USA |
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Sergio Garcia |
<2&1 |
Rickie Fowler |
Patrick Reed holt einen letzten Punkt für die USA
Obwohl alles schon verloren war, focht Patrick Reed um seinen Punkt, als wäre er der entscheidende - und nahm ihn schließlich mit nach Hause. Gegen Tyrrell Hatton gab "Captain America" nochmal alles, nachdem wegen seiner bis dato schwachen Performance bereits von Molinari-Bruder Edoardo gewitzelt worden war, er habe sein Alter Ego zu Hause gelassen. Mit einem 3&2-Sieg und Punkt 10 1/2 für das Team USA trat er den Gegenbeweis an.
Europa | Ergebnis | USA |
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Tyrrell Hatton |
3&2> |
Patrick Reed |
Alex Noren mit Wahnsinns-Putt für Europa
Der Herausforderung, trotz lange gewonnenem Wettstreit noch den finalen Punkt zu holen, stellte sich schließlich Alex Noren. Seine Aufgabe bewältigte er formidabel - man glaubte schon, er würde das Match teilen, da lochte er einen Wahnsinns-Putt und bescherte damit Europa einen weiteren Grund zu jubeln. Mit einem Ergebnis von 17 1/2 zu 10 1/2 endete der Ryder Cup 2018 für das europäische Team.
The perfect way to finish!!!#TeamEurope #RyderCup pic.twitter.com/8hn4hC8Qf6
— Ryder Cup Europe (@RyderCupEurope) 30. September 2018
Europa | Ergebnis | USA |
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Alex Noren |
<1Up |
Bryson DeChambeau |
Sehr geehrte Redaktion Golfpost!
Jetzt habe ich ihren Liveticker verfolgt und immer wieder die Livespielstände gelegentlich abgerufen. Das hat mich bei ihrer Publikatiuon gehalten und mir stets einen Überblick berschafft.
Doch was machen Sie bei Golfpost jetzt? Noch WÄHREND die Einzel laufen muss ihre Autorin Frau Jaquline Sauer einen ersten Artikel verfassen und diesen online stellen so dass eben die Liveergebnisse nicht mehr gesehen werden können im Detail.
So was wirklich DUMMEShabe ich noch selten erlebt. Das machte eins das öffentlich rechtliche TV als John McEnroe erstmals in Wimbledon um den Titel spielte und der entscheidenede TieBrak bei über 10:10 Stand – schwupps wurde die Tagesschau
mittendrin gesendet und das Match vom TV beendet.
Ihre Autorin mag ja schreiben können und es gut meinen, aber ein Rückblick auf die Matches sollte erst erfolgen wenn diese ALLE gelaufen sind! Mit mir haben sie da einen möglichen treuen Leser verloren, und das schreinbe ich weil es so ist. Sie zeigen hier überhaupt kein Einfühlungsvermögen in die Betrachtung des Geschehens durch ihre Leser.
Voller Unmut und Ärger verbleibe ich
Mit freundlichen Grüßen
Hallo Herr Schwemmer,
auf Grund der zeitweisen sehr hohen Zugriffe auf unser Livescoring, mussten wir leider einen Teil unserer Besucher auf den erwähnten Artikel umleiten, um den Betrieb unserer Seite während dieser Lastspitzen weiter sicherstellen zu können.
Es tut mir sehr Leid, dass dies nicht transparent kommuniziert wurde und so zu Verwirrung geführt hat. Wir hatten nicht mit solch vielen gleichzeitigen Zugriffen gerechnet und mussten etwas improvisieren.
Das Livescoring steht jetzt wieder allen Besuchern Verfügung – ein schwacher Trost, wo jetzt alles gelaufen ist.
Ich hoffe, dass Sie unser Handeln unter diesem Hintergrund zumindest in Teilen nachvollziehen können.
Viele Grüße,
Ihr Golf Post Team