Darren Clarke hat seine Paarungen für den 41. Ryder Cup und sagt: „Ich weiß ziemlich genau, was Freitag Morgen und ebenso Freitag Nachmittag passieren wird“, zumindest aus europäischer Sicht. Beim Gastgeber hat „Assi“ Tiger Woods seinem Skipper Davis Love III dem Vernehmen nach längst die Duos für den Auftakt im Hazeltine National Golf Club diktiert. Nur die Öffentlichkeit, das Medienvolk inklusive, rührt noch im Kaffeesatz und versucht, aus den personellen Zusammensetzungen der Einspielrunden sowie allerlei spieltechnischen und charakterlichen Indizien mögliche Konstellationen für die klassischen Vierer morgen Vormittag und die Fourballs am Nachmittag aus der Brühe zu filtern. Also los:
„Vollstes Vertrauen in dieses Team“
Folgt man den Auguren, dann setzt Käpt‘n Clarke den Amerikanern mit Olympiasieger Justin Rose und Champion-Golfer Henrik Stenson direkt zwei Schwergewichte vor die Nase, keine schlechte Taktik, um in der Höhle des Löwen gleich mal eine breite Brust zu demonstrieren. Schon in Gleneagles vor zwei Jahren bildeten der Engländer und der Schwede den Eisbrecher und ein unschlagbares Team. Ohnehin sieht Clarke keinen Grund zu übertriebener Bescheidenheit: „Wir haben den Masters-Sieger, den British-Open-Sieger, den Olympia-Sieger und den FedExCup-Sieger, ich habe vollstes Vertrauen in dieses Team!“, sagte der Nordire bei einer der täglichen Pressekonferenzen.
Wahrscheinliche Duos sind auch Rory McIlroy und Andy Sullivan, die in diesem Jahr viel miteinander trainiert haben, sowie Lee Westwood und Neuling Danny Willett, befreundet und überdies „Stallgefährten“ bei Manager Chubby Chandler. Eine mögliche Combo könnten zudem Martin Kaymer und Thomas Pieters bilden, Clarke ließ den Helden von Medinah und den Longhitter-Rookie vergangene Woche bei der Porsche European Open nicht von ungefähr in einen Flight packen.
Spieth/Reed als US-Erfolgsgaranten
Ansonsten dürfte der Teamchef daran interessiert sein, die anderen Ryder-Cup-Neulinge, Chris Wood, Rafael Cabrera-Bello, Andy Sullivan und Matthew Fitzpatrick, gleichsam schnellstmöglich ihre Feuertaufe bestehen zu lassen. Sergio Garcia ist als „Mentor“ noch frei, und gewiss wird Clarke nachmittags bei den vor zwei Jahren eh von den US-Pros dominierten Fourballs auch noch den einen oder anderen Routinier zum „Debütantenball“ beordern.
Da geht es Widerpart Davis Love III etwas besser, der US-Kapitän hat mit Brooks Koepka und Ryan Moore lediglich zwei Rookies im Aufgebot, vermutlich Protegés für Phil Mickelson als „Emotional Leader“ des Teams. Mit Jordan Spieth und Patrick Reed, die beim letzten Mal 2,5 Punkte aus den Vierern holten, verfügt Love ebenfalls über Erfolgsgaranten. Mal sehen, was er sonst so an Kombinationen „anrührt“.