Vor geraumer Zeit hat Rory McIlroy mal gesagt, er habe kein Problem damit, dem Golfsport seinen Stempel aufzudrücken, aber es fehle ihm an Herausforderung. Das war nach dem Gewinn der PGA Championship 2014, und alles drehte sich bloß um die Frage, ob der Nordire beim Masters siegen und damit den Karriere-Grand-Slam holen würde. Dann gewann Jordan Spieth in Augusta sowie die US Open und entfachte den Grand-Slam-Hype, während McIlroy wegen seines Kick-Unfalls nicht als Titelverteidiger zur British Open („Ausgerechnet dieses Major darf man nicht verpassen!“) antreten konnte. Schließlich lief ihm auch Jason Day mit dem Triumph von Whistling Straits noch den Rang ab.
Die Heldentaten seiner beiden Rivalen, zuletzt im FedExCup, bekannte der auf Rang drei in der Weltrangliste abgerutschte 26-Jährige jetzt, „haben bei mir ein gewisses Hungergefühl verursacht“. Es sei „sehr motivierend zu sehen, was diese Jungs machen“, sagte McIlroy der BBC: „Du willst härter arbeiten, mehr Bälle schlagen, noch besser werden.“ Im Gegenzug will er übrigens nicht mehr mitten in der Saison Fußball spielen…
Ernie Els und sein „perfekter ,Yips‘-Schlag“
Vorbeigezittert: Mit diesem Schlag bewirbt sich Ernie Els in Runde eins der Alfred Dunhill Links Championship für den „schlechtesten Putt aller Zeiten“. Später nannte er seinen Aussetzer, allerdings auch dem Wechsel zu einem etwas längeren Putter geschuldet, schmunzelnd den „perfekten ,Yips‘-Schlag“, fürs Lehrbuch sozusagen.
Spieth-Caddie auf Mickelsons Preisgeld-Level
Lukrativer Job: Den Saison-Verdienst von Jordan Spieth haben wir schon beleuchtet, jetzt ist sein Caddie dran. Der einstige Lehrer Michael Greller hat in dieser Saison, gemessen an der 5-,7- und 10-Prozent-Anteilsregelung bei geschafftem Cut, Top-Ten-Platz und Sieg, 2,14 Millionen Dollar (1,91 Millionen Euro) verdient. Zum Vergleich: Phil Mickelson kassierte dieses Jahr mit 2,15 Millionen Dollar Preisgeld nur unwesentlich mehr. Grellers Chef übrigens fand in Atlanta selbst auf dem Weg zum Tour-Championship- und FedExCup-Sieg noch die Zeit und die Laune, zwei jungen Damen das Selfie zu „verderben“. Es dürfte aber eine sehr willkommene „Photobomb“ gewesen sein:
Ryder-Cup-Kapitäne beschwören „Fair Play“
Heiße Phase: Die Kapitäne Darren Clarke und Davis Love III haben in Hazeltine/Minnesota die Schlussetappe zum Ryder Cup 2016 eingeläutet. Beim traditionellen „Noch-ein-Jahr“-Event am Ort des künftigen Geschehens beschworen beide in Erinnerung an die Aufregung beim Solheim Cup um den vermeintlich geschenkten Putt und Suzann Pettersens kontrovers diskutiertes Verhalten vor allem den „Spirit of the Game“ und „Fair Play“. „Dieser Ryder Cup wird so gespielt, wie es der Respekt zwischen Davis und mir gebietet“, sagte Clarke. „Wir sind seit langer Zeit Freunde und achten uns außerordentlich. Ich schätze Davis als einen der größten Gentlemen in unserem Sport.“
Jim Furyk verpasst seinen 17. Teamwettbewerb
Absage: Golfveteran Jim Furyk muss wegen einer Handgelenksverletzung seine Teilnahme am Presidents Cup absagen, der kommendes Wochenende im Jack Nicklaus Golf Club von Incheon/Südkorea ausgetragen wird. US-Teamchef Jay Haas berief J.B. Holmes anstelle von Furyk, der wegen seiner Blessur schon die zwei Schlussturniere des FedExCup verpasste und nun seinen 17. Teamwettbewerb, sei es Ryder oder Presidents Cup, versäumt.
„Unisex“-Abschläge auf der Insel
Geschlechtertrennung aufgehoben: Mehr als 30 Golfclubs in Großbritannien haben die Herren- und Damen-Tees abgeschafft und „Unisex“-Abschläge eingerichtet, die nur noch mit den unterschiedlichen Längen des Lochs beschriftet sind. Diese nachahmenswerten Maßnahme bestärkt schwächere und ältere Golfer sowie nicht zuletzt Frauen, die für ihre Spielstärke geeignete Abschlagbox zu benutzen, ohne sich deplatziert oder diskriminiert zu fühlen.
Tom Watson gibt PGA of America einen Korb
Solidarisch: Tom Watson hat die Aufnahme in die Hall of Fame der PGA of America abgelehnt. Der achtfache Majorsieger und Ex-Ryder-Cup-Kapitän verweigerte sich der Ehrung, weil die PGA of America seinen Freund Ted Bishop nach dessen „Kleines-Mädchen“-Tweet über Ian Poulter als Präsident abgesetzt hatte. „Deshalb könnte ich die Auszeichnung nicht guten Gewissens akzeptieren“, ließ Watson (66) ausrichten.
R&A: Martin Slumbers hat Peter Dawson abgelöst
Übernahme: Mit Martin Slumbers hat der R&A in St. Andrews seit exakt einer Woche einen neuen Chef. Als Nachfolger von Peter Dawson leitet der Ex-Investmentbanker nun die Geschicke der Golf-Autorität, die in Kooperation mit dem US-Verband USGA für die Regeln verantwortlich und Veranstalter der Open Championship ist.
Beeindruckende Doku über Jason Day
Sehenswert: Die Royal Bank of Canada hat eine Mini-Dokumentation über Jason Day und seinen Aufstieg zum Weltklassegolfer verfasst: